black and beautyful – „Blaxploitation“- Soundtracks
Ein Subgenre der frühen 70er Jahre, das wie kein anderes von seinen Soundtracks lebte. Unter dem Label „Blaxploitation“ (exploitation = Ausbeutung) versammelte sich die Creme de la creme der schwarzen Musikgemeinde, um die passenden treibenden Rhythmen für diese actionreichen Bestandsaufnahmen aus den amerikanischen Inner Cities zu finden. Gerade hier finden sich neben offenkundigen Klassikern wie Isaac Hayes‘ „Shaft“ und Curtis Maytields „Superfly“ noch einige Perlen, die eine nähere Beschäftigung verdienen – unverkennbar die Grundla-ge für alle Spielarten des Gangsta-Raps und wichtiges Ausdrucks- mittel schwarzer Identität. Darü-ber hinaus aber auch musikalisch jenseits jeden Kontexts zeitlos und großartig.
Gordon’s War
Ein unbeschreiblicher Ghettogroove von Howard Ott, inklusive dem Chemical-Brothers-Favorite „Hot Wheels“ sowie dem charmanten Girt-Soul „Super Shine #9“ von Sister Goose and the Ugly Ducklings.
Cleopatra Jones
Black Power im Pam-Grier-Style: Schlagkräftiges Amazonen-Revenge-Movie mit einem brillanten Soundtrack von Joe Simon („Theme“) plus „Love Doctor“, eine Soulhymne von Millie Jackson.
Brother On The Run
Seltener Film, seltene Platte (zum Glück wieder aufgelegt): der Orchester-Maestro Johnny Pate mit schnörkellosen Chase-Themen und All-Around-Funkiness (siehe der straight groovende Titelsong).
Across 1lOth Street
Von Tarantino in der Titelsequenz von „Jackie Brown“ verwendet: streng genommen kein Blaxploitation-Film (es sei denn, man zählt Anthony Quinn als Brother), aber trotzdem ein feines Album mit der blackandbeautiful
Together Brothers
Auch „Mister Telefonsex“ durfte bei dem Blaxploitation-Boom nicht hintan stehen: Gepowert vom Love Unlimited Orchestra schüttelt Barry White überraschend schmissige Songs („Somebody’s Gonna OH That Man“) aus dem Ärmel.
Willie Dynamite
Bereits aus der zweiten Welle der sogenannten „Pimps-and-Prostitutes-Movies“: J.J. Johnson veredelt dieses B-Movie mit zu allem entschlossener Funkiness und mit einem ebenso ungewöhnlichen wie überraschenden Gospel-Flavour (beispielsweise in „Willie D.“).
Dolemite
Jedes Genre hat seine Parodien: In „Dolemite“ machte sich der Kabarettist Rudy Ray Moore über alle nur erdenklichen Blaxploitation-Klischees lustig, wollte dabei aber zum Glück auf den eigenen, leider schon lange vergriffenen Soundtrack nicht verzichten.
Coffy
Sternstunde von Roy Avers – vielleicht der beste aller Blaxploitation-Soundtracks: Vom Titelsong bis zum Abschluss ein Klassiker nach dem anderen, veredelt wird alles von Ayers‘ enthemmt swingendem Vibraphon. ¿ Blacula Aus dem Absurditätenkabinett der Blaxploitation: Ein tatsächlich überraschend guter Vampir-Film aus dem Ghetto, mit einem allerdings alles andere als blutleeren Score von Gene Page.
Savage
Der einzig wahre Soundtrack von Don Julian (der sagenumwobene „Shorty the Pimp“ existiert nicht und bleibt Legende): Macht aber nichts, denn allein der elfminütige Titeltrack von „Savage“ ist eine Tour de Force, die keine Wünsche offenlässt.