Birthday Bash: So spektakulär feierte David Bowie seinen 50. Geburtstag

Im New Yorker Madison Square Garden feierte David Bowie 1997 die ersten 50 Jahre seines Lebens.

Die meisten Popstars vermeiden das: Auf ihre mittleren Jahre ausgerechnet mit einer öffentlichen Feier hinzuweisen. Wer möchte schon zeigen, dass Jugendlichkeit vergänglich ist? David Bowie sah das am 9. Januar 1997 anders, er zelebrierte damals seinen 50. Geburtstag – der einen Tag vorher war, vielleicht wollte er ja doch zuerst im kleinen Kreis feiern –, mit einem Konzert im New Yorker Madison Square Garden.

David Bowie mit Sonic Youth
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Für Bowie war die Zahl 50 wahrscheinlich gar keine so große Sache. Schließlich war sein Image nie darauf ausgerichtet, ein junges Alter zu verkörpern, vielmehr das jeweilige Zeitalter widerzuspiegeln, das in der Musik vorherrschte. Den Soul von „Young Americans“ (1975), jenen industriellen Futurismus von „Low“ (1977), den Vitamin-Pop in „Let’s Dance“ (1983). Seine Kunstfigur Ziggy Stardust (1972-1973) schien sogar alterslos zu sein.

Mit Billy Corgan

Hofnarr und Wellensittich Bowie

Natürlich darf man auch David Bowies Optik, die für ihn immer übertriebener Ausdruck des Gemüts war, beurteilen. Mutiger als 1997, das zeigen die Fotos und Videos seines „Birthday Bash“, sah er vorher nicht und auch hinterher nicht mehr aus. Inmitten seiner Gäste wirkte er im Elektro-Look mal wie sein eigener Hofnarr, mal wie ein Wellensittich. War das die optisch-nervöse Entsprechung seiner Drum ’n‘ Bass-Phase, die er mit dem „Earthling“-Album (1997) einläutete? Das Songmaterial darauf jedenfalls war zum Teil herausragend.

… und Robert Smith.

Zwar veröffentlichte Bowie mit „Earthling“ sein kühnstes Album seit „Let’s Dance“, und Clubmusik war für ihn die Musik der Stunde. Bei der Auswahl seiner Geburtstagsgäste allerdings setzte er auf Rockmusiker, für die er zum Teil schon seit zehn Jahren schwärmte.

Frank Black alias Black Francis

Dabei: die besten Bands der Achtziger

Sonic Youth und Pixies bezeichnete er als „die besten Bands der Achtziger“, und sowohl Sonic Youth als auch Ex-Pixies-Sänger Frank Black kamen seiner Geburtstags-Einladung nach. Mit den zusätzlichen Gästen Billy Corgan (Smashing Pumpkins), „Hunky Dory“-Fanatiker Robert Smith (The Cure) sowie Ex-Nirvana-Drummer Dave Grohl und dessen Foo Fighters hatte Bowie hier auf einen Schlag die führenden Alternative-Rockmusiker der Achtziger und Neunziger versammelt. Und die wiederum ließ Bowie selbstbewusst … vor allem seine neueren Club-Stücke interpretieren.

Mit Foo Fighters

Erstaunlicherweise kam Bowies ältere Geschichte an diesem Abend zu kurz. Sein alter Weggefährte Lou Reed, den er in den Siebzigern mehr als einmal auffing, spielte bei gleich vier Liedern Gitarre. Reed allerdings brauchte nicht nur keine neuen Bowie-Stücke spielen, sondern intonierte auch gleich eigene Songs, wie „Waiting For The Man“. Das Bowie-Stück „Queen Bitch“, von beiden gemeinsam an diesem Abend dargeboten, war 1971 ursprünglich eh als Velvet-Underground-Hommage gedacht.

Lou Reed

Zwei wurden vermisst. Mick Jagger und Iggy Pop, neben Reed Bowies wichtigste gleichaltrige Freunde. An diesem Abend waren sie nicht da.

Thurston Moore, Kim Gordon, Dave Grohl, Robert Smith, David Bowie, Billy Corgan, Pat Smear, Kim Gordon und mehr

Setlist Bowie Birthday Bash:

  1. Little Wonder
  2. The Hearts Filthy Lesson
  3. Scary Monsters (And Super Creeps) (mit Frank Black)
  4. Fashion (mit Frank Black)
  5. Telling Lies
  6. Hallo Spaceboy (mit Foo Fighters)
  7. Seven Years in Tibet (mit Dave Grohl)
  8. The Man Who Sold the World
  9. The Last Thing You Should Do (mit Robert Smith)
  10. Quicksand (mit Robert Smith)
  11. Battle for Britain (The Letter)
  12. The Voyeur of Utter Destruction (As Beauty)
  13. I’m Afraid of Americans (mit Sonic Youth)
  14. Looking for Satellites
  15. Under Pressure
  16. Heroes
  17. Queen Bitch (mit Lou Reed)
  18. Waiting for the Man (The Velvet Underground cover) (mit Lou Reed)
  19. Dirty Blvd. (Lou Reed cover) (mit Lou Reed)
  20. White Light/White Heat (mit Lou Reed)
  21. Moonage Daydream
  22. All the Young Dudes (mit Billy Corgan)
  23. The Jean Genie (mit Billy Corgan)
  24. Space Oddity
  25. I Can’t Read

Videos:

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