Birdy: Das Cover spielende Wunderkind

Die erst 15-jährige Birdy gilt schon jetzt als neues Wunderkind, obwohl auf ihrem im März erscheinenden Debüt gerade mal ein eigener Song zu finden ist. Der Rest: Coverversionen von Cherry Ghost, The xx, The National, Bon Iver - aber gute.

Birdy
Birdy – s/t

Jasmine Van den Bogaerde alias Birdy wurde erst im Mai vergangenen Jahres 15 Jahre alt – ihre Karriere ist dennoch in vollem Gange. Und das schon seit Jahren: Die ersten Youtube-Videos stellte sie mit zwölf ins Netz – charmant-naive, aber schon damals eindrucksvoll gesungene Coverversionen, die sie selbst am Klavier begleitete. Als sie bei zehn Millionen Klicks angekommen war, wurden die großen Plattenfirmen aufmerksam. Der Durchbruch erfolgte schließlich mit ihrem Bon-Iver-Cover „Skinny Love“, das ihr tausende Facebook-Freunde und Twitter-Follower bescherte und sie in die Top 10 der Alternative-iTunes-Charts brachte. Der Song fand sich wenig später auch in der US-Serie „The Vampire Diaries“, was ihr bei der Karriere „Übersee“ weiterhelfen dürfte.

Ihr Debüt „Birdy“ erscheint hierzulande am 04. März via Warner Music. Produziert wurde es in Los Angeles – mit Produzenten, die ähnlich wie Birdy, an der Grenze zwischen Indie und Mainstream operieren: Rich Costey (Muse, TV On The Radio), James Ford (Arctic Monkeys, The Klaxons) und Jim Abbiss (Adele, Arctic Monkeys). Auf dem Debüt ist vor allem die Disziplin zu hören, in der sie sich ihren Namen gemacht hat: Coverversionen. Und „Skinny Love“ gab da schon die Richtung vor: Birdy hat ein Auge auf jene Songs geworfen, die erst von der Indiegemeinde ins Herz geschlossen wurden, und dann mit dem Mainstream geteilt werden mussten. „Young Blood“ von The Naked And Famous ist dabei, „1901“ von Phoenix, „Terrible Love“ von The National und „Shelter“ von The xx.

Aber warum denn eigentlich erst einmal so viele Cover? Birdy dazu: „Ich möchte den Menschen mit den Covern meinen ganz eigenen Style vorführen. Obwohl es natürlich auch sehr schön ist, mit ‚Without A Word‘ einen selbstgeschriebenen Track auf dem Album zu haben!“ Man darf an dieser Stelle ruhig vermuten, dass ihr Label sich für die Idee stark gemacht hat, zunächst mit Coverversionen im großen Stil zu debütieren. Immerhin haben die ihr in erster Linie die riesige Fangemeinde beschert. Vermutlich läuft es ähnlich wie bei Dionne Bromfield, der Nichte von Amy Winehouse, die mit zwölf Jahren ein Cover-Debüt vorlegte – und nun bald, im Alter von 15 Jahren, ihr selbstgeschriebenes zweites Album „Good For The Soul“ nachlegt.

Aber Birdy will keineswegs als reiner Cover-Act bestehen: „Ich habe auch schon massenweise eigenes Material für ein zweites Album. Ich kann es gar nicht abwarten, die Rohdemos zu vollenden und die Reaktionen der Fans auf meine eigenen Stücke zu beobachten!“

Trackslist:

1. „1901“ (Phoenix)
2. „Skinny Love“ (Bon Iver)
3. „People Help The People“ (Cherry Ghost)
4. „White Winter Hymnal“ (Fleet Foxes)
5. „The District Sleeps Alone Tonight“ (The Postal Service)
6. „I’ll Never Forget You“ (Francis And The Lights)
7. „Young Blood“ (The Naked and Famous)
8. „Shelter“ (The xx)
9. „Fire & Rain“ (James Taylor) 
10. „Without A Word“ (Original Birdy song)
11. „Terrible Love“ (The National)

Warner
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