Billie Holiday :: Lady Day: The Best Of Billie Holiday
Ein Jahr nach der Uraufführung von George Gerswhins „Negeroper“ „Porgy and Bess“ 1935 in Boston war es Billie Holiday, die das Wiegenlied „Summertime“ zuerst auf Platte aufnahm. Ihr „Summertime“ zeigt bereits alles, was später die Faszination der Sängerin ausmachte. Ohne den im Jazz bis zum Überdruss bemühten Scatgesang improvisierte Lady Day instrumental, indem sie Worte rhythmisch genial platzierte und ihnen durch ihre ausdrucksvolle Stimme eine unnachahmliche Wirkung verlieh. Ihre Vorbilder waren nicht Sängerinnen, sondern Instrumentalisten wie Lester Young und Louis Armstrong. Es gelang ihr, mit wenigen Tönen stets die Essenz eines Songs zu treffen – und ihre Zuhörer ins Herz. 1930 trat die Fünfzehnjährige im Long Cabin Club in Harlem auf, 1933 wurde sie von dem Kritiker John Hammond entdeckt und für eine Aufnahmesitzung mit Benny Goodman engagiert. Mitte der Dreißiger kam ihr Durchbruch, als sie mit Teddy Wilson und Lester Young zusammenarbeitete, dem Freund und wichtigsten musikalischen Partner ihres Lebens („Mean To Me“, „The Man I Love“). 1959, im Alter von 44 Jahren, starb die Sängerin viel zu früh. Das Porträtfoto mit den Gardenien in ihrem Haar ist längst zu einer Ikone des Jazz geworden.