„Billboard“-Magazin ändert Regeln für Chart-Ranglisten
Die neue Regelung soll die Wettbewerbsbedingungen für alle Künstler*innen verbessern
Das US-amerikanische Musikmagazin Billboard gab am vergangenen Montag bekannt, dass sie die Regeln für ihre Chart-Ranglisten ändern wollen. Demnach sollen bald in den Listen „Billboard 200“ und „Billboard Hot 100“ nur noch Alben berücksichtigt werden, die physisch hergestellt und versendet werden. Damit will das „Billboard“ verhindern, dass Alben gebündelt mit Fan-Artikeln oder Konzertkarten als Werbegeschenk verkauft werden und so die Chart-Ranglisten verzerren.
Da immer mehr Künstler*innen digitale Kopien ihrer Alben zusammen mit Waren und Konzerttickets auf den Markt bringen, versuchte „Billboard“ bereits letztes Jahr die Auswirkungen dieser gebündelten Pakete zu begrenzen. Das Magazin forderte die Musiker*innen auf ihre Alben separat von anderen Waren zu anzubieten und Bündelungen nur über ihre offizielle Website an den Mann zu bringen.
Die Regelung trat eigentlich schon am 03. Januar 2020 in Kraft, doch „Billboard“ räumte kurz darauf ein, dass die zuvor festgelegten Vorschriften nicht ausreichen würden. Jetzt müssen Alben „als Zusatz“ beworben werden, wenn sie zusammen mit Waren oder Tickets gekauft zu werden und nicht zu einem einzigen Preis in einem Paket mit anderen Artikeln.
Auch physische Alben oder Singles sollen nicht mehr sofort für die Charts gewertet werden, falls sie gepaart mit einer digitalen Kopie desselben Materials verkauft werden. Sprich: etwa aus einem Bundle mit LP und Download-Code bestehen, wie heute oft üblich. Nur wenn der physische Artikel hergestellt und versendet wird, soll der Kauf in der Chart-Zählungen berücksichtigt werden.
Die Bündelungen führten in der Vergangenheit teilweise so weit, dass etwa der Musiker DJ Khaled sein Album zusammen mit Energiedrinks verkaufen wollte. „Billboard“ weigerte sich, die Verkaufszahlen dieser Promo-Aktion zu berücksichtigen.
Wann die neue Änderung in Kraft treten wird, ist noch nicht bekannt. „Billboard“ erhofft sich damit aber, bald die Wettbewerbsbedingungen für alle Künstler*innen zu verbessern.
Die „Billboard 200“ und „Billboard Hot 100“ gelten als die bedeutendsten Album- und Single-Charts der USA.