Bill Cosby: Freilassung während Coronakrise abgelehnt
Bill Cosby wird auch in Zeiten der Coronakrise im Gefängnis bleiben müssen. Der ehemalige US-Fernsehstar kommt als verurteilter Sexualstraftäter nicht für eine vorzeitige Freilassung in Frage.
Seit September 2018 sitzt Bill Cosby wegen mehrfacher sexueller Nötigung und Missbrauchs im Gefängnis. Trotz der Pläne des US-Bundesstaates Pennsylvania – wo Cosby derzeit seine Strafe absitzt – einige Häftlinge freizulassen, um in den Haftanstalten die weitere Ausbreitung von COVID-19 zu stoppen, scheint eine frühzeitige Entlassung für den ehemaligen US-Fernsehstar ausgeschlossen. Der Grund dafür habe mit seiner Einstufung als Krimineller zu tun.
Anfang der Woche unterzeichnete der Gouverneur von Pennsylvania, Tom Wolf, eine Erklärung, dass Staatsgefangene, die als „gewaltlos“ eingestuft werden, eine vorübergehende Gnadenfrist während der Coronakrise gewährt werden soll. Den Anlass dafür gab ein vor zwei Wochen bestätiger Coronavirus-Ausbruch in der staatlichen Strafvollzugsanstalt von Phoenix. Dort sollen elf Insassen als positiv auf COVID-19 getestet worden sein. Mittlerweile sei die Zahl der Infizierten bereits auf 20 gestiegen. Nach dem ersten COVID-19-bedingten Todesfall im SCI Phoenix vor wenigen Tagen wurden neun Häftlinge aus der Einrichtung entlassen.
Keine Freilassung für Cosby
Auch der US-Entertainer und frühere TV-Star Bill Cosby ist seit seiner Verurteilung vor fast zwei Jahren im SCI Phoenix untergebracht. Cosby war damals von einem Gericht wegen der Vergewaltigung einer Angestellten der Temple University im Jahr 2004 für schuldig gesprochen worden. Entgegen der neuen Regelung soll Cosby allerdings, im Unterschied zu anderen Häftlingen, auch weiterhin in der Anstalt bleiben. Einem offiziellen Statement der Bezirksstaatsanwaltschaft von Montgomery County zu Folge, ist Cosby als verurteilter Sexualstraftäter und Vergewaltiger „ungeeignet“ für die von Gouverneur Wolf angeordnete Freilassung.
Ganz anderer Meinung hingegen ist Cosbys langjähriger Publizist und Krisenmanager Andrew Wyatt: „Der Anstieg der COVID-19-Pest und ihre Auswirkung auf die Gesundheit älterer Menschen, farbiger Menschen sowie die Tatsache, dass Mr. Cosby nicht den Luxus der sozialen Distanzierung (aufgrund seiner Blindheit) hat – machen ihn sehr wohl zu einem Kandidaten, der entlassen und unter Hausarrest gestellt werden sollte.“