Bill Berry bedauert seinen Ausstieg bei R.E.M. durchaus

Bill Berry hat über seine widersprüchlichen Gefühle nach dem Ausstieg von R.E.M. gesprochen

Bill Berry verließ R.E.M. 1997, zwei Jahre nachdem er ein Aneurysma im Gehirn erlitten hatte, während er mit der Band in Europa auf Tournee war. Trotz einer erfolgreichen Operation beschloss der damals 38-Jährige, der Musikindustrie den Rücken zu kehren und ein ruhigeres Leben als Landwirt zu genießen. Man ein Fan oder Kritiker sagt, die Band hätte sich vom Abgang des Schlagzeugers und Co-Songwriters nie vollständig erholt; Sänger Michael Stipe bemühte damals die Analogie vom drei- statt vierbeinigen Hund, der aber noch immer laufen könne. So, wie R.E.M. nach dem Verlust Bill Berrys.

Das Trio um Stipe, Mike Mills und Peter Buck veröffentlichte nach dem Abschied des Drummers noch fünf Alben mit stetig nachlassendem Erfolg, bis man sich 2011 im Frieden trennte.

Im neuen „CBS Mornings“-Interview anlässlich der Einführung in die „Songwriter’s Hall of Fame“ kamen die vier Musiker erstmals seit 2007 (damals zur Einweihung in die Rock & Roll Hall of Fame) wieder in Originalbesetzung zusammen – zuvor absolvierten sie eine Akustik-Performance ihres größten Hits „Losing My Religion“. Im Gespräch mit dem Fernsehsender betonten R.E.M. den Fortbestand ihrer Freundschaft, und dass eine Wiedervereinigung samt Album und Tournee völlig ausgeschlossen ist.

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Bill Berry sagte aber auch, dass er seinen Ausstieg bei R.E.M. „irgendwie bereut“ hat. Auf die Frage, wie er mit seiner Entscheidung selbst umging, ob er es sich selbst schwer damit gemacht hätte, sagte der Drummer: „Natürlich habe ich das. Das war eine merkwürdige Zeit für mich, und ich habe sie auch für die Jungs merkwürdig gemacht.“

Bill Berry: „Ich hatte nicht mehr den Antrieb“

Am 1. März 1995 brach Berry bei einem Auftritt in der Schweiz auf der Bühne zusammen, was auf ein Aneurysma im Gehirn zurückzuführen war. Obwohl Berry sich schließlich erholte und wieder in die Band eintrat, sagt er, dass der Vorfall Konsequenzen für seinen Lebenswandel hatte:

„Ich werde das nicht als Ausrede benutzen“, fuhr er fort. „Vielleicht hat die Sache in der Schweiz – das Gehirn-Aneurysma und die erfolgreiche Operation – mein Energieniveau gesenkt. Bis dahin war ich Typ A, hyperaktiv, und ich hatte einfach nicht mehr den Antrieb, den ich einst hatte, um das zu tun.“

Danach seien ihm dann Zweifel an seiner Entscheidung gekommen:

„Ja [ich musste es aufgeben], und ich habe es damals nicht bereut“, erklärte er. „Aber ich habe es ein wenig später bereut. Das war vor langer Zeit. Das ist über ein Vierteljahrhundert her.“

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