Beyoncé: Jeans und Elektronik – neue Mode, neues Album
Auf dem Weg zu ihrem siebten Album gedenkt der R'n'B-Weltstar der schwarzen Cowboy-Tradition. Und macht Mode und Musik daraus.
Das darf man dann wohl perfektes 360-Grad-Marketing nennen. Im Rahmen einer aufwändig gestylten Titelstory für das US-Magazin „Harper’s Bazaar“ plaudert Beyoncé über den langen Weg zu ihrem neuen Album, fünf Jahre nach „Lemonade“. Ihr insgesamt siebtes seit „Dangerously In Love“ (2003).
Aufhänger des wohlfeilen Alarms ist die Präsentation der neuen Kollektion für adidas x Ivy Park. Die sportlich-rustikale Linie mit „76 pieces“, wie es bei Adidas heißt, soll an die schwarzen Cowboys erinnern. Eine Hommage an Black Texas, die in der Geschichts-Schreibung der Vereinigten Staaten nur zu gerne verdrängt wurden. „Sie haben damals den Soul Circuit gegründet und auf diesen schwarzen Rodeos Unglaubliches präsentiert. Wir haben uns von dieser Kultur und dem Swag der Rodeos in Houston inspirieren lassen.“ Sprich: Denim, Chaps, Rindsleder.
Ob der Lenny-Kravitz-mäßige Electro-Soul-Rock des Mode-Clips eine Hinleitung zum neuen Beyoncé-Album darstellt, bleibt offen. Jedenfalls findet Beyoncé gezirkelte Worte, um ihre künftige, musikalische Linie zu umreißen. „Ich spüre, wie sich eine Renaissance abzeichnet, und ich möchte diese Flucht auf jede erdenkliche Weise fördern. Ich bin seit anderthalb Jahren im Studio“, berichtet sie. „Manchmal dauert es eben ein Jahr, bis ich Tausende von Sounds durchforstet habe, um genau den richtigen Kick oder die richtige Snare zu finden. Und der Chorus besteht dann eben aus 200 Harmonie-Elementen. Dennoch gibt es gerade nichts Besseres als die Liebe, Leidenschaft und Heilung, die ich im Aufnahmestudio spüre.“
Aus Insider-Kreisen ist zu hören, dass die neue Soundlinie ihren erfolgreichen Einzelsingles folgt, die sie nach „Lemonade“ veröffentlicht hat. Darunter ein Feature auf dem Track mit J Balvin und Willy William, „Mi Gente“, das auf Platz drei der US-Charts landete sowie ein Duett mit dem Rapper Megan Thee Stallion im Hit-Remix von „Savage“, der im Sommer 2020 Platz eins der Billboard Hot 100 erreichte. Schwarzes Empowerment kombiniert mit „multikulturellen“ Sound-Ansätzen.