Bernard Butler, Ex-Suede, mit Solo zwo
Neulich mit einer Freundin den ganzen Abend überlegt, wie der große Hit von KLF hieß. Nicht eingefallen. Am nächsten Tag Bernard Butler gefragt, den früheren Gitarristen von Suede, der nun mit seinem zweiten Solowerk „Friends And Lovers“ kommt. Der weiß das. „Das war doch ‚Justified And Ancient‘ und danach kam ‚3 a.m. Eternal'“. Man mag‘ s nicht meinen, aber zack, sind wir mitten drin im Thema. „KLF waren phantastisch. Doch mit denen hat das angefangen, diese Patchwork-Popkultur der 90er Jahre. Doch leider haben sie dabei vergessen, was ein richtiger Song ist.“
Wenn sie das bunte Stoffgefetze an der Wand leid sind, stehen sie schön dumm da, weiß Bernard Butler. Der Mann ist daher angetreten, den Menschen „die lost art of writing old-fashioned songs“ wieder näherzubringen. Als ersten Schritt hat er ein Album voll mit eben jenen aufgenommen, Riffs als roter Faden, egal ob Uptempo oder Ballade, nicht ganz so intensiv wie bei „Satisfaction“ oder „Daytripper“, Butlers erklärten Orientierungspunkten für die Platte, aber immerhin. Des weiteren hat er darauf verzichtet, wie bei seinem ersten eigenen Album die gelungenen Gitarren-Arrangements mit Streichern zuzukleistern. Und drittens hat er ein Problem: Das Radio will sein Zeug nicht spielen; man riet ihm, wenigstens die Singles re mixen zu lassen.
„Ich will meine Lieder aber nicht moderner machen, weil ich das scheiße finde“, bekundet Butler, dem früher egomanische Züge nachgesagt wurden, weil er erst Brett Anderson sitzen ließ und später David McAlmont, ab man sich übers gemeinsame Projekt entzweite. Und anschließend in den Medien dem anderen die Verantwortung für das Scheitern zuschob. So wie Oskar. Ging ihm um die Sache. Buder nennt das „Rebellion“. „Die Gitarre ist schon oft genug tot gesagt worden, keine große Tanzplatte der Neunziger kommt ohne sie aus. Ich muss bloß das Beste geben, Geduld haben.“ – Travis weisen ihm den Weg.