Berlinale: „Letzte Generation“ klebt sich auf Rotem Teppich fest
In diesem Jahr nutztenAktivist*innen der „Letzten Generation" die Eröffnung des größten deutschen Filmfestivals, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen
Am Donnerstagabend (16. Februar) wurde am Potsdamer Platz in Berlin die 72. Berlinale eröffnet. Zwei Aktivist*innen der Protestgruppe „Letzte Generation“ haben sich dabei mit Sekundenkleber auf dem Roten Teppich vor dem „Berlinale Palast“ festgeklebt.
Nachdem die Prominenz um die diesjährige Jury-Vorsitzende Kristen Stewart, sowie Anne Hathaway, Elyas M’Barek, Matthias Schweighöfer, Lars Eidinger und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bereits im Inneren des Gebäudes Platz genommen hatte, haben ein Mann und eine Frau die Absperrung überquert, die Passanten von Promis trennt. Sie trugen Shirts, auf denen „Letzte Generation“ steht, womit schnell klar wurde, mit wem man es zu tun haben würde. Dann bewegten sie sich zielstrebig auf den Roten Teppich zu. Ein Video zeigt, wie sich der Mann, nach kurzem Gerangel mit einem Security-Mitarbeiter, am Boden festklebt. Es sind vereinzelte Buhrufe zu hören, aber auch Zustimmungen.
Die Aktivistin hat sich danach zu Wort gemeldet. Die 20-Jährige Lara Winkelmann sagte in einem Statement:
„Wenn wir uns noch länger der Realitätsflucht hingeben, werden wir die ersten Klimakippunkte reißen und eine todbringende Lawine lostreten, aus der es kein Entkommen gibt.“
Nach ihrer Aktion wurden sie und der 26-Jährige Raphael Voellmy von der Polizei abgeführt.
Die „Letzte Generation“ verfolgt ihre Sekundenkleber-Strategie meist, um den Verkehr auf großen Straßen in der Bundeshauptstadt und anderen Großstädten zu blockieren. Auch am Dirigentenpult in der Hamburger Elbphilharmonie und an den Bilderrahmen bekannter Werke der Bildenden Kunst in verschiedenen deutschen Museen kam diese Taktik bereits zum Einsatz. In ihrem Plan für 2023 hat die Gruppe angekündigt, ihre Aktionen ausweiten zu wollen.