Berlinale 2014: ‚Nymphomaniac‘-Interview mit Charlotte Gainsbourg – ‚Eine prothetische Vagina aufkleben zu lassen ist nicht lustig‘
Im Interview mit "Die Welt" spricht Charlotte Gainsbourg über die Herausforderungen bei den Dreharbeiten zu Lars von Triers "Nymphomaniac", der bei der Berlinale seine Premiere feiert.
„Ich kann allen, die einen Porno erwarten, nur raten: Gehen Sie nicht in diesen Film“, sagte Charlotte Gainsbourg im Interview mit „Die Welt“ über ihre Hauptrolle in „Nymphomaniac“. Teil 1 („Long Version“) des von Lars von Trier gedrehten Zweiteilers feiert seine Premiere am Sonntag bei der diesjährigen Berlinale. Über den Film sagte sie weiterhin: „Der Sex darin macht garantiert keinen Spaß, und ich selbst habe auch keine echten Beischlafszenen gedreht, das lehne ich komplett ab. Dabei kamen Doubles zum Einsatz.“
Vorab wurde spekuliert, ob der dänische Regisseur mit „Nymphomaniac“ einen Porno gedreht habe. Von expliziten Sex-Szenen war die Rede. Gainsbourg, die schon zweimal mit von Trier zusammen arbeitete („Antichrist“, „Melancholia“) ging jedoch halbwegs abgeklärt in die Dreharbeiten: „Nacktszenen sind mir schon peinlich. Aber zum Glück habe ich in ‚Nymphomaniac‘ gar nicht so viele, und zum Teil ist es da auch humorvoll“, gab sie der „Welt“ zu Protokoll.
„Wirklich unangenehm war nur eine Szene, wo ich jemand einen Blowjob gebe – wenn auch nicht in echt. Und sich eine prothetische Vagina aufkleben zu lassen ist auch nicht gerade lustig. Zumal ich stundenlang nicht pinkeln konnte. Aber bei einem Film wie diesem habe ich eben keine Alternative. Das weiß ich im Vorhinein.“
Gainsbourgs Leben außerhalb der extremen Rollen, die sie für ihren Lieblingsregisseur übernehme, sei relativ normal: „Ich sitze zu Hause, schaue meinem Mann und meinen Kindern zu, ich möchte ihnen einfach nahe sein.“