Berlin-Konzert von Roger Waters: Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg dagegen
Roger Waters soll nicht in Berlin auftreten: Das fordert die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg. Auch eine Demo gegen das Konzert ist angekündigt
Ex-Pink-Floyd-Mitglied Roger Waters steht mit seiner „This is not a Drill“-Tour vor einer weiteren Hürde: Nach München und Frankfurt will Berlin die geplanten Auftritte am 17. und 18. Mai in der Mercedes-Benz-Arena verhindern, zumindest eine Politikerin des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg wünscht sich das. Bezirksbürgermeisterin Clara Hermann (Die Grünen) hat das begründet mit dem Satz: „Antisemitismus darf keine Bühne geboten werden“.
Doch die Mercedes-Benz-Arena, die in Friedrichshain-Kreuzberg steht, ist laut „rbb“ nicht in öffentlicher Hand, wie „t-online“ berichtet, der Hermann ihr Statement gab. Nach derzeitigem Plan würden die Konzerte also stattfinden. Als Gegenreaktion und Protest sei laut dem Land Berlin jeweils eine Versammlung am 17. und 18. Mai vor der Arena angemeldet worden. Waters hat angekündigt juristisch gegen Auftrittsverbote vorzugehen.
Roger Waters: „Antisemitismus ist abscheulich“
Waters wird im Speziellen vorgeworfen, ein Unterstützer der BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) zu sein. Die internationale Bewegung ruft zum Boykott des Staates Israels und seiner Güter auf, weil das Land die Palästinenser unterdrücke. Bei Konzerten ließ Waters zudem Ballons in Schweineform aufsteigen, die neben weltlichen und anderen religiösen Symbolen auch einen Davidstern zeigten. Waters wollte dadurch nach eigenen Angaben unter Anspielung auf die herrschenden Schweine in Orwells „Farm der Tiere“ auf die Gefahr verschiedener Ideologien hinweisen.
Erst kürzlich hatte der 79-Jährige für einen weiteren Eklat gesorgt, als er behauptete, dass US-Präsident Joe Biden Verantwortung am Ukarinekrieg trage. Aus Moskau gab es dagegen Applaus für den Musiker.
Rogers wehrt sich jedoch gegen jegliche Antisemitismus-Vorwürfe mit den Worten: „Meine allgemeinbekannten Ansichten beziehen sich ausschließlich auf die Politik und die Handlungen der israelischen Regierung und nicht auf die Menschen in Israel. Antisemitismus ist abscheulich und rassistisch, und ich verurteile ihn ebenso vorbehaltlos, wie alle Formen von Rassismus.“
Waters will mit Anwälten gegen Konzertabsagen vorgehen
Waters will nun also gerichtlich gegen die geplante Konzertabsage in Frankfurt am Main und der eventuellen Absage seiner München-Show vorzugehen. Am 28. Mai sollte ursprünglich das Abschlusskonzert seiner „This Is Not a Drill“-Tour in der Hessenmetropole stattfinden. Nun diskutiert auch die bayrische Landeshauptstadt über eine mögliche Untersagung des Auftritts am 21. Mai.
Sein Management ist der Meinung, „dass dieser eklatante Versuch, ihn zum Schweigen zu bringen, ernsthafte und weitreichende Folgen für Künstler und Aktivisten in der ganzen Welt haben könnte, wenn er nicht angefochten wird“. Die Absagen beruhten „auf der falschen Anschuldigung, Roger Waters sei antisemitisch, was er nicht ist“, heißt es in dem Statement.