So soll Rammsteins Aftershow-System „Row Zero“ funktionieren
Schweizer Tageszeitung gewährt Einblicke in ein organisiertes Party-und-Sex-System. Fluffige Frisuren, Make Up und Kleidchen in floraler Optik erwünscht
Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) hat in einer aktuellen Hintergrund-Geschichte „mit mehreren Frauen geredet, die bei Rammstein hinter die Bühne geblickt, mit Rammstein-Sänger Till Lindemann geredet, gefeiert und ihn angeblich geküsst haben“. So beginnt eine ausführliche Recherche, die im Lager der Band und bei der selbst ernannten Verteidigerin Sophia Thomalla wohl für ein gewisses Unwohlsein sorgen dürften.
Parallel zu der „NZZ“-Story ist bekanntlich ein ähnlich geartetes Stück beim NDR und der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) erschienen.
Die Geschichte aus der Schweiz geht tiefer und will en detail das System „Row Zero“ beschreiben, mit der sich Rammstein bestens organisiert junge Frauen hätten zuführen lassen.
Demnach würden die „Auserwählten“ von einer „Casting-Direktorin“, die nur wenig dezent mit dem Rammstein-Pfahl wedele, via Social Media gezielt angeschrieben. Versprochen werde auf diese Weise der Zugang zu Pre- und After-Parties im Backstage-Bereich. Pikante Begleitmusik zu den monumentalen Pyro-Shows der (Ost-)Berliner.
Die „Row Zero“-Orga-Kraft nennt sich auf Insta Alena Makeeva. Sie sortiere sowohl die von Rammstein gewünschten Sexy-Klamotten als auch die sonstigen Gepflogenheiten im System „Row Zero“ vor. Die Rede sei von „Good Make up and Hair“ (für ein Konzert in Helsinki). Ansonsten sollen die Wünsche der Herren in Schwarz durchaus ins Detail gehen, wie die Zeitung berichtet: „Helle und feminine Outfits, gerne auch sommerliche, florale Cocktailkleider.“ Besagte Makeeva ist offenbar eine Russin mit engen Verbindungen zu Frontmann Lindemann, die auf eine Anfrage der „NZZ“ nicht geantwortet hat
Als Kronzeugin will, neben einer anderen jungen Frau, eine 24-Jährige aus Karlsruhe, die ebenfalls fleißig auf Instagram unterwegs ist, intime Einblicke geben in den seit längerem gepflegten Party-„Spaß“, das auch dem Funktionspersonal von Rammstein nicht verborgen geblieben ist.
Mit diesen Enthüllungen dürfte die Debatte, was heutzutage freies, selbstbestimmtes und „sexpostives“ Groupietum, und was fieses Mackertum an der Grenze zum Missbrauch vom Fame und Männer-Macht ist, an Schärfe zunehmen.
Zu dieser neuen Entwicklung haben sich Band, Management und der im Zentrum der Story stehende Till Lindemann bislang nicht geäußert. Die Enthüllungen folgten auf die Anschuldigungen eines Fans am Pfingstwochenende: Eine Frau behauptet, auf der Rammstein-Aftershowparty in Vilnius womöglich unter Drogen gesetzt worden zu sein; mittlerweile hat sie ein Polizeiprotokoll aufgegeben.