Benutzerunfreundliches Urteil in Großbritannien: iTunes ist wieder illegal

Kopierschutz extrem: Nach der neuesten Rechtslage in Großbritannien darf niemand mehr Musik importieren oder auf seinen MP3-Player kopieren – sogar Back-Ups vom Computer sind problematisch.

Eigentlich eine ganz gängige Sache: Wer CDs kauft, schiebt sie meist auch mal in den Computer, um sie digital zur Verfügung zu haben. Wie soll man die erstandene Musik sonst auf den MP3-Player bekommen? In Großbritannien ist das nun wieder illegal – ein Beschluss aus dem vergangenen Jahr, womit private Vervielfältigungen kopiergeschützter Medien erlaubt worden waren, wurde nun wieder gekippt.

Mehrere Musikgruppen hatten Einspruch eingelegt, somit ist das Kopieren von gekaufter Musik und auch das Importieren in iTunes illegal. Das Gesetz verbietet auch Formatänderungen, wer also Vinyls in MP3 umwandeln möchte, macht sich in Großbritannien wieder strafbar. Nicht einmal ein Back-Up des Computers für den Schadensfall ist erlaubt, wenn dabei gekaufte, digitale Musiktitel gespeichert werden.

Die Webseite „Torrent Freak“ fragte bei einem Sprecher des britischen Amts für geistiges Eigentum nach: „Es ist ab sofort ungesetzlich, private Kopien von kopiergeschützten Medien ohne das Einverständnis des Copyright-Halters zu machen. Das gilt auch für Musikformatänderungen.“ Legen es Rechteinhaber also darauf an, könnte man Apple für das Anbieten der Import-Funktion bei iTunes verklagen.

Dies hat bislang aber niemand getan und auch Privatpersonen kamen noch ohne strafrechtliche Konsequenzen davon. Trotzdem ist die Rechtslage eindeutig: Musikhörer würden in einem Verfahren den Kürzeren ziehen. Hierzulande sind Kopien zum privaten Gebrauch im Übrigen nicht verboten.

 

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