Being John Malkovich
Diese genialisch-surrealistische Achterbahnfahrt nur annährend korrekt nachzuerzählen, muss scheitern. Das Spielfilmdebüt von Spike Jonze, der bislang nur mit Musikvideos und Werbespots aufgefallen war, ist eine visuelle Traumreise voller brillanter Gags – als ob Luis Bunuel bei MTV gelandet wäre. Was als schmuddelige Hippiekomödie beginnt, endet als philosophischer Essay über Zeit, Raum und Virtual reality. Und das auf einem zum Brüllen komischen Niveau. Es ist der (bis jetzt) nicht nur witzigste, sondern auch der geistreichste Film des Jahres. Der New Yorker Puppenspieler Craig Schwanz (John Cusack) hat mit seinen obzönen Aufführungen keinen Erfolg, während seine Frau Lotte (mit Löwenmähne kaum zu erkennen: Cameron Diaz) die Wohnung mit Tieren anfüllt Notgedrungen nimmt er einen Bürojob an – und landet in der 7 1/2 Etage eines Hochhauses; Flure und Zimmer sind nur eineinhalb Meter hoch. Bei der Arbeit in dauernder Bückhaltung entdeckt Craig einen geheimnisvollen, klebrigen Gang. Neugierig krabbelt er hinein – und gelangt in den Kopf von John Malkovich. Auch wenn das bizarre Abenteuer nach einer Viertelstunde mit einem schmerzhaften Aufprall neben einem Highway endet, hat er seine Droge gefunden. Mit der Kollegin Maxine (Catherine Keener) gründet er die J.M. Ine und bietet für 200 Dollar einen Kurztrip an. Die Schlange im Büro wächst täglich – bis sich John Malkovich höchstpersönlich anstellt. Wie begegnet sich ein Schauspieler Selbst?