Bee Gees: Zwei Drummer aus großer Zeit verstorben

Colin Peterson war der ersten Profi-Drummer der Gibb-Brüder, Dennis Bryon der Rhythmusgeber ihrer Disco-Ära

Große Trauer bei den Fans der Bee Gees. Zwei Schlagzeuger der australischen Band haben sich im Abstand von nur vier Tagen für immer verabschiedet.

Dennis Bryon, der bei vielen Disco-Hits wie „Stayin‘ Alive“ mitwirkte, wurde am 14. November im Alter von 76 Jahren leblos in seinem Bett aufgefunden.

Nur wenige Tage später, am 18. November, verstarb mit 78 Jahren der ursprüngliche Schlagzeuger Colin „Smiley“ Petersen in Folge eines schweren Sturzes.

Der einzigartige Chorus-Sound der Bees Gees war bekanntlich geprägt von den Gebrüdern Barry, Robin und Maurice Gibb, die aus einer von Großbritannien nach Australien übersiedelten Musikerfamilie stammten. Bereits als Schüler spielten sie in Bands, mit „Spicks and Specks“ hatten sie 1966 ihren ersten Teenie-Hit. Für eine ernstzunehmende Karriere mussten nun zuverlässige Mitmusiker her.

„Barocke“ Phase der Gibb-Brüder

Der im australischen Queensland geborene Petersen, der als Kinderdarsteller Mitte der 1950er im britischen Film „Smiley“ zu sehen war, kam ins Spiel. Er wurde zum ersten Profi-Drummer der Bee Gees. Seine Ära von 1967 bis 1969 begleitete die „barocke“ Phase der Gibb-Brüder mit Balladen wie „To Love Somebody“, „I’ve Gotta Get a Message to You“ oder der fantastischen Melo-Ballade „I Started a Joke“.

Aufgrund der besonderen Struktur der Bee Gees (mit wechselnden Begleitcrews) war bereits nach zwei Jahren wieder Schluss. Petersen gründete zusammen mit dem irischen Vokalisten Jonathan Kelly die Gruppe Humpy Bong.

„Schweren Herzens geben wir den Tod unseres lieben Freundes Colin ‚Smiley‘ Petersen bekannt“, heißt es in einem Facebook-Statement der Coverband Best Of The Bee Gees. „Er hat unser Leben bereichert und war unserer Gruppe mit Liebe, Sorgfalt und Respekt verbunden. Wir wissen nicht, wie wir ohne sein strahlendes Lächeln und seine tiefe Freundschaft weiterleben können. Wir lieben dich, Colin, ruhe in Frieden.“ Ein Retro-Foto zeigt ihn mit Schlagzeug und einem Grinsen auf den Lippen, sein Markenzeichen.

„Mir fehlen im Moment die Worte“

Einige Tage zuvor hatten sich das ex-Bee-Gees-Mitglied Blue Weaver mit einer weiteren traurigen Meldung gemeldet. Auch Drummer Dennis Bryon, der die Bee Gees mit seiner präzisen Rhythmusarbeit in ihre Disco-Ära überführte, ist tot. Weaver und Bryon hatten zuvor auch gemeinsam erfolgreich in den UK-Bands Amen Corner und Fair Weather gespielt.

„Mir fehlen im Moment die Worte“, schrieb Weaver auf Facebook. „Dennis ist von uns gegangen. Kayte, Dennis‘ Frau, hat mich gerade angerufen und gefragt, ob ich es allen Freunden und Fans mitteilen würde. Es war ein kompletter Schock. Dennis ist mein Freund, seit wir im Alter von 15 Jahren in unserer ersten gemeinsamen Band waren. Sein großartiges Schlagzeugspiel wird immer STAY ALIVE!“

Bryon stammte aus Wales und begann ebenfalls in Jugendjahren mit dem Musizieren. 1973 stieß er zur Backing Band der drei Brüder und war nach „Mr. Natural“ (1974) und „Main Courses“ bei den Aufnahmen des Welterfolgs „Saturday Night Fever“ (1977) involviert. Obwohl er nie als „offizielles“ Mitglied der Band gelistet war, waren der vier Grammys für „Saturday Night Fever“ auch sein Erfolg. Er blieb bis 1980 bei den Bee Gees.

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