Trennung der Beatles: Wird Yoko Ono zu Unrecht zum Sündenbock gemacht?
„Get Back“, die faszinierende Beatles-Doku von Peter Jackson, widersetzt sich dem Mythos und zeigt eine überhaupt nicht ins Bandhandwerk eingreifende Aktionskünstlerin.
Yoko Ono wurde in der Vergangenheit oft für die Trennung der Beatles verantwortlich gemacht. Sie soll ihren Ehemann John Lennon immer wieder zum Bandaustritt genötigt haben. Doch Fans sind der Meinung, dass die neue Beatles-Saga „Get Back“ von Peter Jackson das Gegenteil zeigt. Auf Twitter teilte Yoko Ono am Samstag (27. November) auch einen Artikel zu diesem Thema.
Jacksons dreiteilige Dokumentation begleitet die Beatles bei der Entstehung ihres Albums „Let It Be“. Außerdem ist der letzte Live-Auftritt der Band in seiner Gesamtheit zu sehen. In dem von Jackson verwendeten Archiv-Material wird gezeigt, dass Ono bei den Aufnahme-Sessions des Albums anwesend war. Ihr „einmischender“ und „aufdringlicher“ Charakter bei dieser Gelegenheit wird oft als Grund für die Bandauflösung der Beatles genannt.
Der Film zeigt jedoch ein anderes Bild. Ono beschäftigt sich darin still im Hintergrund mit ihren eigenen Projekten. Von Einmischen kann kaum die Rede sein. Wird Yoko Ono also vielleicht zu Unrecht beschuldigt?
Bezüglich der Doku verdeutlichte Jackson außerdem, dass Disney ursprünglich jegliches Fluchen der Band aus dem Film entfernen wollte. Doch Ringo Starr und Paul McCartney sprachen sich dagegen aus. Wahrhaftigkeit sei ihnen wichtig, nichts soll beschönigt werden. „Es ist ein sehr akkurates Portrait davon, wie wir damals waren“, so McCartney. Auch George Harrisons ehemalige Ehefrau teilt diese Meinung: „So haben wir gesprochen. So wollten wir von der Welt gesehen werden“.