Batman vs. Superman: Die Batman- und Superman-Filme 1978-2017 im Ranking

Auf einen Blick: alle zwischen 1978 und 2016 veröffentlichten Batman- und Superman-Filme in einem Ranking.

04. Batman Returns (1992)

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Heute ist es Pflicht für Filmreihen, dass der zweite Teil „dunkler“ wird als der Vorläufer, und Regisseur Tim Burton nahm das vor fast 20 Jahren schon sehr ernst. Das Ensemble ist auch einfach sehr gut. Selina Kyle alias Catwoman (Michelle Pfeiffer) hat nicht nur ein besseres Kostüm als Anne Hathaway („The Dark Knight Rises“), sie interpretiert die Frau auch viel trauriger, tragischer: eine ermordete, irgendwie unnütze Sekretärin, die wieder zum Leben erweckt und eine zweite Chance erhält; sie weiß, dass auch eine von den Toten auferstandene Katze nicht mehr als neun Leben haben wird.

Dazu gibt es Christopher Walken als Konzernchef Max Schreck (eine Hommage an den „Nosferatu“-Darsteller). Walken hatte Anfang der Neunziger zumindest in den großen Hollywood-Filmen keiner auf dem Schirm; es war also Burton, der ihn ausgrub, Tarantino folgte mit „Pulp Fiction“ erst zwei Jahre später. Die größte Anerkennung gebührte aber Danny De Vito, der mit seinem Pinguin zwiespältige Gefühle auslöste. Natürlich war er ein Mörder, aber er durchlitt eine Kindheit als Körperbehinderter, der nie Liebe von den Menschen erfahren hat – und erst in die Kanalisation gehen musste, bevor er auf Wesen traf, die ihn akzeptieren. Burton zeigt dies ausführlich, in einem bewegenden Prolog prominent platziert, und mit allen seinen ihn typischen Mitteln: Kinderwagen, dunkle Gewässer, das Erschrecken der Eltern vor dem Neugeborenen, Danny Elfmans Zehenspitzen-Melodie. War Burtons erster „Batman“ von 1989 Pop-Art, war dies hier reiner Gothic.

03. The Dark Knight Rises (2012)

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Nach dem Tod der Freundin ist Batman ein Wrack. Die Abschiedsbrief-Szene mit Michael Caine ist herzzerreißend. Am Ende empfängt der Fledermaus-Mann, der einer Frau zu viel vertraut hatte, den Tod mit offenen Armen. Oder überlebt er die Explosion? Die Frage beschäftigt Fans bis heute, sie demonstriert auch die Uneinigkeit, mit der man diese Comicfigur betrachtet, der Regisseur Christopher Nolan so viel Leben einhauchen konnte. Muss Wayne sterben, damit er Frieden finden kann? Oder kann er in Italien untertauchen, ein neues Leben beginnen?

Der Vorwurf, Christopher Nolan drehe Filme mit kühlen, geradezu unbewegten Protagonisten, lässt sich hier nicht mehr halten. Nie war Metaphysik packender als in dem Moment, als der gefangene Bruce Wayne den Brunnen bezwingt, ihm der Ausbruch aus seinem Kerker gelingt. Mit Robin und Catwoman integriert Nolan mühelos zwei Charaktere aus dem Batman-Universum in das große Gesamtbild, und der Angriff Banes auf die Wall Street ließ einen nach Luft schnappen – die Finanzkrise steckt auch vier Jahre danach noch in den Knochen.

02. Superman (1978)

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Dieser Film könnte, mit verbesserten Spezialeffekten, auch heute noch ins Kino kommen, als „Superman“ von 2016. Nur wäre er nicht unter 300 Millionen Dollar Produktionskosten zu haben. „Superman“ ist der Vorläufer des Comic-Drama-Kinos, wie wir es heute kennen und lieben, er erfüllte vor fast 40 Jahren schon alle Kriterien, die heute angelegt werden. Dazu gehört der überprominente Gaststar in einer wichtigen Nebenrolle (Marlon Brando als Supermans Vater Jor-El) ebenso wie die – vor allem im Director’s Cut – sehr ausführlich erzählte Vorgeschichte, in der der kleine Kal-El vom untergehenden Heimatplaneten flüchten muss. Mit seiner Raumkapsel strandet er auf der Erde und wird von einem All American Dad (hier ist es Glenn Ford, in Zack Synders Film von 2013 passenderweise der All American Dad Kevin Costner) auf einer Farm groß gezogen.

Bis wir den Mann im Cape sehen, verstreicht nahezu eine Stunde. Danach erleben wir in einer Montage aus vielen Szenen, wie unser neuer Erdenbewohner trottelige Menschen aus Alltags-Problemen (Fenstersturz, kaputte Eisenbahnschienen) befreit. Einzig jene Dramaturgie wirkt heute etwas antiquiert: die ruhigen Minuten vor dem Sturm, in denen unbedarfte Leute herumtollen und der Zuschauer natürlich weiß, dass gleich etwas ganz ganz Schlimmes passieren muss.

Alle vorherigen Versuche, Superman auf die Leinwand zu bringen, scheiterten oder sahen lächerlich aus, vor allem die Flugsequenzen. Wie ernst man das Unternehmen Superman Ende der Siebziger genommen hatte und auf umsetzbare Lösungen pochte, zeigte das Casting. Von Warren Beatty bis Redford waren alle im Gespräch, bis man sich auf den unbekannten Christopher Reeve einigte. Was für ein Wagnis angesichts eines derartigen Großprojekts. Das Comic-Genre wurde nun, vor X-Men, vor Blade und vor Nolan, ins Drama-Fach umgesiedelt.

Neben Schwergewicht Brando gelang es, den damaligen Superstar Gene Hackman – der es hasste eine Glatze tragen zu müssen – als Erzbösewicht Lex Luthor zu engagieren, der sich mit seinem Kompagnon Ned Beatty ewige Dialog-Scharmützel liefern sollte. Hackman bot die vielleicht noch immer die beste Darstellung eines Comic-Schurken in der Geschichte des Kinos.

Dieser Film liefert alles. Romantik in der Flugsequenz, Lois Lane in den Armen Supermans, die weniger beeindruckt ist von seiner Physis als der Frage, ob er Gedanken lesen kann; ein Mysterium bietet Supermans Abstecher in seine geheime Arktis-Festung; dazu gibt’s puren Terror mit der Verkündung einer lebenslangen Haftstrafe für Zod und Handlanger in der Phantom-Zone – die Bösewichte sollen für immer eingepfercht in einer fliegenden Glasscheibe bleiben.

Genial ist die Idee, Superman ein Konzept über Zeitreisen ausbrüten zu lassen – als seine Geliebte stirbt, fliegt er einfach mit Lichtgeschwindigkeit in Gegenrichtung zur Erdumdrehung und dreht damit die Zeit zurück. Für Kinder wie Erwachsene auch heute noch eine tolle Szene, verzweifelt, heroisch und großartig.

John Williams komponierte dazu einen seiner prachtvollsten Scores, das Titelmotiv ist heute noch so bekannt wie sein „Weißer Hai“ oder „Star Wars“. Und es ist eine große Ungerechtigkeit, dass er hierfür (und für „Indiana Jones“) keinen Oscar erhalten sollte.

01. Batman Begins (2005)

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Die Messlatte für alle Superhelden-Filme, die sich den Vorgeschichten widmen. Aus dem traumatisierten Kind Bruce Wayne wird der Weltenbummler, Aussätzige und Ausgestoßene Bruce Wayne, der sich von Ra’s al Ghul zum Ninja ausbilden lässt – nur, sich dessen Liga der Schatten anschließen, das will er nicht. „Batman Begins“ bietet die perfekte Balance zwischen fernöstlicher Mythologie – von der Nolan sich in der Fortsetzung „The Dark Knight“ komplett verabschiedete – und Realismus, eben jenem der Kriminalität in einem durch und durch korrupten Justizsystem. Besser hat diesen Balance-Akt, in dem Comic-Fans genauso auf ihre Kosten kommen wie Noir-Anhänger, keiner gemeistert.

Nolan erzählt derart atemlos, dass einen nichts in der Story-Entwicklung ersehnen lässt, dass der Mann im Cape endlich seinen ersten Auftritt feiert – Wayne also zum Batman wird. Tatsächlich ist der Fledermausmann hier nur 20 Minuten netto zu sehen.

Twitter: @sassanniasseri

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