Batman vs. Superman: Die Batman- und Superman-Filme 1978-2016 im Ranking
Auf einen Blick: alle zwischen 1978 und 2016 veröffentlichten Batman- und Superman-Filme in einem Ranking.

Superman vs. Batman: Wer von den beiden schlägt sich in der Filmgeschichte besser? Wir ranken alle 15 Werke, die ab „Superman“ von 1978 entstanden sind, bis zu „The Lego Batman Movie““ von 2017.
16. Batman & Robin (1997)
Wo soll man anfangen? Batmans (George Clooney) Kostüm hat Brustwarzen, Poison Ivy (Uma Thurman) sieht aus wie ein Model von Victoria’s Secret nach einem Farbbeutel-Überfall, Batgirl (Alicia Silverstone) wie ein kostümiertes Mädchen auf Fastnacht-Klingeltour, Mr. Freeze (Schwarzenegger) weckt Assoziationen zu einem kryonisierten Unfallopfer. Vor allem macht Joel Schumachers grotesker Film, der noch schlechter ist als dessen Vorgänger „Batman Forever“, den ganz entscheidenden Fehler: Er stellt Batman einen Partner an die Seite, den bauernschlauen Robin (Chris O‘ Donnell). Der Große und der Kleine sehen nebeneinander einfach immer doof aus.
Regisseur Christopher Nolan schien später das Missverhältnis geahnt zu haben, in „The Dark Knight Rises“ von 2012 lässt er zwar auch einen Robin zu – allerdings erst, nachdem Batman von der Bildfläche verschwunden ist.
George Clooney und Uma Thurman sollten nie einen Film wie diesen drehen müssen, Schwarzenegger dagegen, der hier ein Top-Billing erhielt, vor Clooneys Batman, sollte sich noch für viele Trottel-Rollen hergeben müssen. Sein Stern war hier längst am Sinken. Batmans nach diesem Werk aber auch. Acht Jahre Pause für den Flattermann.
Aber: der Smashing-Pumpkins-Titelsong „The End Is The Beginning Is The End“ ist toll.
15. Justice League (2017)
Es tut schon fast weh, diese Truppe mit den schillernden Avengers zu vergleichen. Vielleicht liegt es auch daran, dass an den düsteren „Gritty“-Look von Regisseur Zack Snyder nicht mehr ertragen kann. Dass Aquaman uninteressant ist – er hat noch keinen Standalone-Film im DC-Universum –, geschenkt. Auch Superman ist, aufgrund seiner totalen Überlegenheit im Team und dem eigenen edlen Anspruch ans Gute, eher ein Langeweiler.
Enttäuschend ist die Einbindung von „Wonder Woman“, der Gal Gadot und Regisseurin Patty Jenkins bereits den bislang überzeugendsten DC-Beitrag geschenkt hatten, und die hier zum Frauchen im Ensemble verkommt. Aber auch Ben Afflecks Batman illustriert alle Probleme. Unabhängig davon, dass Bale der bessere Batman war. Die Figur ist ein Einzelgänger, jede Teamabsprache erscheint schmerzhaft – das hätte reizvolle Dialoge schaffen können, wird hier aber zum Problem. Die Chemie stimmt einfach nicht.
14. Superman IV: The Quest For Peace (1987)
Es herrschte der Kalte Krieg, und es war das Jahr eins nach Tschernobyl. Superman verkündet der Welt, dass er sämtliche Atombomben zerstören will, er schmeißt die Raketen einfach in die Sonne. Aber da hat der Mann aus Stahl die Rechnung ohne Lex Luthor gemacht (wie viel Geld muss Gene Hackman für diesen dritten Aufguss bekommen haben?), der einen eigenen Außerirdischen, den „Nuclear Man“ protegiert. Ein Superbösewicht.
Die billigen Spezial-Effekte sind das Schlimmste an dem vierten und für viele Jahre letzten Film über den Cape-Träger. Aber auch das Drehbuch schien auf dem Klo verfasst worden zu sein. Es gab die wirre Zeitgeist-Idee, Superman selbst könnte radioaktiv verseucht worden sein; der Nuclear Man (Mark Pillow), eigentlich durch und durch Schurke, droht sich in Konkurrenz zu Superman in eine Frau zu verlieben; die New Yorker Freiheitsstatue wird, Symbolhaftigkeit im Quadrat, als Waffe eingesetzt.
Der Salkind-Clan wollte ja, nach der Unzufriedenheit mit „Superman III“, kein weiteres Abenteuer produzieren. Es übernahmen daher die zwei Trash-Wirtschaftler von Cannon Films, Menahem Golan und Yoram Globus. Deren Filme waren nahezu ausnahmslos kurios, schlecht oder abgekupfert: „Missing in Action“, die Quatermain-Streifen, „Cobra“, „Masters Of The Universe“. Wen wunderte es da, dass mit „Electric Boogaloo: The Wild, Untold Story Of Cannon Films“ 2014 gar eine Doku über die lustigen Zwei ins Kino kommen sollte.
In seiner Autobiografie „Still Me“ erzählte Christopher Reeve von albtraumhaften Produktionsbedingungen. Knappe Budgets, die dazu führten, dass man nicht an Originalschauplätzen in Manhattan drehte, sondern auf still gelegten Industrie-Höfen in England.
Der vierte „Superman“ war der Sargnagel der Reeves-Filme.
13. Man Of Steel (2013)
Supis Cape-Kostüm war jetzt schuppig und gepanzert, aber nicht nur das war eine Reminiszenz an das neuzeitliche, militärisch aufgepumpte Vorbild Batman. Auch der Filmtitel verriet, dass es weniger um Comic gehen sollte, als um eine Mission: Neben dem „Dark Knight“ gab es nun eben den „Man Of Steel“ – produziert von Batman-Regisseur Christopher Nolan, der dieser Stars-and-Stripes-Figur etwas mehr Tiefe verleihen sollte. Der nicht wirklich facettenreiche Henry Cavill – immerhin muss er neben dem Mann aus Stahl auch dessen alter ego, Clark „Schussel“ Kent, verkörpern –, fiel zumindest nicht negativ auf. Auch, wenn er aussieht wie vom Venice Beach gecastet.
Was soll man von Regisseur Zack Snyder halten? Er hat seit mehr als zehn Jahren in Hollywood einen Kredit, die meisten liebten sein „Dawn Of The Dead“-Remake wegen der Idee von rennenden statt schlurfenden Zombies, die aber vor ihm schon Danny Boyle in „28 Days Later“ gebracht hatte; „300“ war noch ein unterhaltsamer Schlachtenfilm – aber danach ging’s mit dem todlangweiligen „Watchmen“ bergab.
„Man Of Steel“ ist eine Enttäuschung, vor allem, weil Snyder ab der zweiten Filmhälfte nur noch auf Konfrontation setzt – eine einzige CGI-Orgie zwischen Superman und Zod (Michael Shannon), bei der so ziemlich alles zu Bruch geht, was in amerikanischen Landschaften zur Verfügung steht. In Gefahr sich gegenseitig umzubringen befinden beide sich zu keiner Zeit.
Stattdessen begehen Snyder und sein Autor David S. Goyer einen der größten Fehler, die man in Katastrophenfilmen machen kann: Einbindung des Militärs. Kann das noch irgendjemand auf der Leinwand ertragen? Admirale in Bunkern, die bei taktischen Besprechungen Modell-Einheiten von A nach B schieben? Schüsse aus dem Panzer, die die Superhelden nicht umhauen – und die dann folgenden ungläubigen Blicke der Soldaten? Verhandlungen misstrauischer Generäle mit dem Superman – dessen Kraft sie fürchten und gleichzeitig bändigen wollen?
Wie wenig Vertrauen muss man eigentlich in seine Comicfiguren haben, wenn man deren Power immer nur dadurch meint beweisen zu können, indem man Armeen auffährt. Wann immer G.I.’s zu sehen sind, kann man eigentlich gleich abschalten. Auch, wenn Roland Emmerich mit „Independence Day 2“ wieder einmal versucht hat, uns diesen Sommer eines besseren zu belehren.
Geradezu traurig ist der Auftritt Russell Crowes. Als Supermans Vater Jor-El ist es sein Schicksal beim Untergang des Heimatplaneten Krypton zu sterben. Doch während wir um Marlon Brando (in der 1978er-Version) noch trauern konnten oder im Gegenteil froh waren, dass wir ihn nicht mehr sehen mussten, werden wir Crowe gar nicht mehr los. Sein Tod im Film ist bedeutungslos – der alte Geist taucht ja gefühlt alle 15 Minuten mit Botschaften aus dem Jenseits wieder auf. Das nimmt seiner Figur jegliche Tragik.
12. Batman v Superman: Dawn Of Justice (2016)
Das erstmalige Gipfeltreffen der zwei größten Comic-Helden wurde – um auf Nummer sicher zu gehen – aus dem Heavy-Blockbuster-Jahr 2015 („Star Wars: The Force Awakens“, „Avengers: Age Of Ultron“ und „Spectre“) eigens auf 2016 verschoben. Die Sorge war berechtigt, das Werk ist aber nicht ganz so schlecht, wie es gemacht wird. Die Idee bleibt reizvoll. Superman und Batman als Bösewichter, eigentlich Helden, die die Welt nicht mehr versteht, von den Menschen gehasst, weil jede ihrer Rettungsaktionen den Planeten ein Stückchen mehr in Schutt und Asche legt.
Was in Zack Snyders Film zumindest funktioniert, ist die Grundlage des „V“ im Titel. Die Eifersucht zwischen den Figuren. Batman will Gotham für sich beanspruchen, Superman auch. Henry Cavill als Mann vom Planeten Krypton bietet eher eine solide Leistung, erstaunlicherweise ist es Ben Affleck als geflügelter Rächer, Batfleck, Bat Affleck, nach seinem Casting sofort Lachnummer im Netz, der als grumpy billionaire und Fledermaus-Mann außer Form die meisten Sympathien auf sich zieht. Wohl, weil Batman eigentlich zu alt ist für den Scheiß. Einzig der Schulterschluss der beiden Kämpfer wirkt billig. Bruce Waynes – ermordete – Mutter und Kents Stiefmutter hatten die gleichen Vornamen – das reicht für eine Allianz der Erzfeinde? Nicht schlecht.
Regisseur Snyder ist wie der böse Bruder von Roland Emmerich, irgendwann explodieren die Städte, nur sieht bei ihm alles etwas, wie man heute sagt, grittier aus als beim „Independence Day“-Schwaben. Man kann es trotzdem nicht mehr sehen, es ist in jedem CGI-Blockbuster gleich. „Spuren der Verwüstung“ in Hochhausschluchten, sowie ein vom Bösewicht gezüchtetes Kartoffelkopp-Monster, dem die Helden nicht gewachsen zu sein scheinen.
Die Story und ihre Inszenierung rumpeln bisweilen gewaltig – wie oft sollen wir die Vorgeschichte Waynes mit den in Zeitlupe vom Straßenräuber ermordeten Eltern noch sehen, wie oft die Trauma auslösenden Fledermäuse –, und der Sub-Plot mit Terroristen in Nahost wirkt um Aktualität bemüht. Aber es sind die Nebenrollen in dem mit 156 Minuten nicht kurzen Film, die hastig produziert und unfertig erscheinen.
Gal Gardot als Wonder Woman, so vielschichtig ihre Referenzen bislang auch waren, marschiert als eine Kim Kardashian mit Superkräften von links nach rechts durchs Bild. Jeremy Irons als Alfred ist eine glatte Fehlbesetzung. Michael Caines Darstellung in den Nolan-Filmen hatte eine schlummernde Wucht, der Gegenentwurf mit Irons als sarkastischem, jüngeren und attraktiven Butler wirkt gegenüber dem um Ältlichkeit bemühten Bruce Wayne unausgeglichen. Ein Verhältnis ohne spürbare Abgrenzung, ohne eine Hierarchie.
Der größte Flop von „Batman v Superman: Dawn Of Justice“ ist sicher Jesse Eisenberg als Lex Luthor, dessen hibbelige „Performance“ derart viele Manierismen aus 100 Jahren Hollywood-Bösewichtern vereint, dass man nicht mal mehr ansatzweise sagen könnte, auf wen er sich eigentlich beziehen will. Die ganze Zeit wartet man darauf, dass er sich endlich seine Glatze schert, damit er zum Gene Hackman wird.
11. Batman Forever (1995)
Tim Burton hatte genug von Batman, die Produzenten hatten auch genug von Tim Burton. „Batman Returns“ von 1992 enttäuschte nicht an den Kassen, bleib aber hinter den Erwartungen zurück. Schriller, grüner, gelber, lustiger: So sollte der neue Fledermaus-Streifen sein. Wer über den Stil der Achtziger lästert, der hat diesen Film aus den Neunzigern noch nicht gesehen. Mit Joel Schumacher holte man sich einen Regisseur, dessen Popkultur-Filme á la „The Lost Boys“, „Flatliners“ und „St. Elmo’s Fire“ vielleicht wenig eigenes Profil zeigten, aber zumindest Stimmungen verarbeiten konnten, die andere Filmemacher, John Hughes, Kathryn Bigelow, zuvor schon geweckt hatten.
Dieser „Batman“, dessen Titel schon wie ein Totschlag-Argument daher kam, überzeugte dennoch nicht. Val Kilmer ist wieder einmal unerträglich, als Batman konturlos, als Bruce Wayne blass: Nicole Kidman als love interest dementsprechend gelangweilt.
Das Motto lautete hier: je mehr, desto besser. Deshalb gab es in „Batman Forever“ auch gleich zwei Schurken: Harvey Two-Face und den Riddler, mit Tommy Lee Jones bzw. Jim Carrey angelte man sich zwei der größten Stars der Mittneunziger. Beide nerven tierisch ab, Jones ist schon als Harvey Dent bereits ein Two-Face, und Carrey gibt den Hampelmann, den er in die „Die Maske“ zur Schau stellte.
Dafür nahmen U2 mit „Hold Me, Thrill Me, Kiss Me, Kill Me“ einen stimmiges Bösewicht-Lied auf, das heute zu Unrecht in ihrem Backkatalog etwas untergeht. Bono war hier, zwei Jahre nach „Zooropa“, noch immer im McPhisto-Modus.
10. Superman Returns (2006)
Gerade mal zehn Jahre alt ist dieser Versuch einer Neubelebung Supermans, der zuvor seinen letzten Leinwand-Auftritt 1987 hatte. Und dennoch ist „Superman Returns“ vielleicht der heute am tiefsten vergrabene, am schnellsten vergessene Superhelden-Film überhaupt. Das Werk war zwar kein Flop, es spielte mehr als 200 Millionen Dollar ein, aber Fans und Kritik waren dennoch enttäuscht: zu langsam im Aufbau, zu wenig Action, zu viel Romantik. Alles war darauf ausgelegt, mit einem zweiten Teil durchzustarten. Dazu sollte es nicht kommen.
Der Kryptonier hatte in dieser Ära auch einen schlechten Stand. Die Nullerjahre waren das Jahrzehnt der „ernsten“ Helden mit Schattenseiten und Traumata. Batman feierte in Christopher Nolans furioser Fassung ein Comeback. Der strahlende Superman galt als zu wenig ambivalent – bis heute scheiterten alle Versuche, diesen Übermenschen als Person darzustellen, die mit ihrer Kraft hadert, dem Zwang, allen Menschen helfen zu müssen; sich für das Gute einzusetzen, statt der Natur ihren Lauf zu lassen. Wie aufregend doch ein Film sein könnte, in dem der junge Superman ständig von seinen Eltern ermahnt wird, sich im Zaum zu halten – welche Neurosen deshalb entstehen könnten. Nie umgesetzt.
Dabei hatte man mit Regisseur Bryan Singer eigentlich den richtigen Mann an Bord, seine „X-Men“-Filme überzeugten all diejenigen, die Comic-Verfilmungen für ein flaches Genre hielten. Brandon Routh als Superman war auch nicht schlechter als der heute gelobte Henry Cavill – beide beherrschen die Tollpatschigkeit des Clark Kent dennoch nicht so gut wie einst Christopher Reeve. Kevin Spacey als Lex Luthor ist sicherlich die auffälligste Wahl gewesen. Weniger parodistisch als die Gene Hackmans ist seine eigene Interpretation, sie geht eher in Richtung Frank Underwood.
09. Batman (1989)
Lesen Sie den vollständigen Rewind-Today-Text hier.
Wer heute an den Joker denkt, den wichtigsten Antagonisten Batmans, hat diese Version vor Augen: ein Psychopath mit zerschnittenen Mundwinkeln, der humpelt und mit einem Messer hantiert. Eben die Figur, die Heath Ledger in Christopher Nolans „The Dark Knight“ verkörperte. Kein Clown, der einen zum Lachen bringt.
Es fällt daher schwer, sich jetzt noch den Joker anzusehen, wie Jack Nicholson ihn fast 20 Jahre zuvor für Tim Burtons „Batman“-Version angelegt hatte. Ein Komiker in bonbonfarbenen Kostümen, dem tatsächlich eine Wasser sprühende Rose im Revers steckt, und der in seiner Handfläche zur Begrüßung einen Elektroschocker verborgen hält. Die alte Clownschule. Selbst wenn dieser Nicholson mordete, sah das aus wie ein Witz.
Wie filmisches Varieté wirkt „Batman“ des Regisseurs Tim Burton, der erfolgreichste Film des Jahres 1989. Anders als die heutigen Superhelden-Streifen, in denen die Figuren mit einer Schmerzbiografie in ihre Rolle hineinwachsen, wollte dieser „Batman“ nichts anderes sein als ein Comic. Joker, Batman, die schöne Vickie Vale, alle wirkten überzeichnet, ihre Beweggründe nur angerissen. Christian Bale in der Rolle des Batman (2005-2012) dagegen trat auf wie ein traumatisierter großer Junge, der sein eigenes Ende herbeisehnt. Der dunkle Ritter. In Burtons „Batman“ tat einem gar nichts weh, alles sah aus wie Süßigkeiten, und die Pistolenschüsse klangen so schrill und unecht wie die aus „Western von Gestern“. Solche Art von Comic-Verfilmungen wird es nie wieder geben.
Heutzutage, dank Avengers, Spiderman, X-Men und Co, sind Comics und Graphic Novels geradezu eine Geldmaschine. 1989 sah das noch ganz anders aus, mit „Batman“ gingen die Produzenten ein Risiko ein. Die erfolgreichste Umsetzung eines Superhelden-Stoffes lieferte bislang „Superman – The Movie“, und der war zehn Jahre zuvor erschienen. Lassen die Macher im heutigen „Reboot“- und „Franchise“-System sich die Ruhe, Superhelden-Entwicklungen mindestens als Trilogie anzulegen (die ersten Auftritte des „Iron Man“ und Nolans Batman fanden erst in der Mitte ihres ersten Films statt), musste Burtons Batman gleich im ersten Anlauf zünden. Fortsetzungen waren nicht garantiert.
Mit Jack Nicholson als Hauptdarsteller, Ende der Achtziger war er immer noch ein Megastar, ging man schon mal auf Nummer sicher. Nicholson wird in den Credits auch vor der eigentlichen Hauptfigur gelistet, Michael Keatons Batman; dank eines Deals, der ihn am Einspielergebnis beteiligte, wurde Nicholson gar zum bestbezahlten Mimen des Jahrzehnts. Dazu gab es noch Kim Basinger als Vickie Vale, und mit Prince im Team der sensationelle Coup, den wichtigsten Künstler des Jahrzehnts für den Soundtrack zu engagieren – es war Prince’ erste Auftragsarbeit überhaupt. Das muss einem ja vorgekommen sein wie der erfolgreiche Versuch einen weißen Hai zu zähmen. In dazugehörigen Musikvideo „Partyman“ schminkte Prince sich gar wie der Joker, auch wenn er seine Figur als „Gemini“ bezeichnete. Der Joker war der Popkultur-Star des Jahres 1989.
Untergegangen ist dabei tatsächlich der eigentliche Held des Films, der Rächer mit dem dunklen Umhang, Michael Keaton als Batman. In seiner Doppel-Rolle als Milliardär Bruce Wayne wie als Superheld, steht er dem heutigen Batman-Prototypen, Christian Bale, in nichts nach. Nur ließ die schwache Story des Burton-Batmans Keaton wenig Raum zur Entfaltung. Hatte es vor den Dreharbeiten noch Fan-Proteste gegen den vor allem für komische Rollen bekannten Schauspieler gehagelt (hätte es 1989 schon Internet für alle gegeben, wäre das wohl zu einer „Bat Affleck“-Situation eskaliert), bewies Keaton mühelos, wie gut er zur Rolle passte. Er war eher schmächtig, wirkte nachdenklich, unzufrieden und zeigte verhaltenen Charme auch in der Rolle als reicher Mann.
Tim Burton, für den Keaton zwei Jahre zuvor den „Beetlejuice“ gab, hatte seinen Favoriten durchboxen können. Michael Keaton ist der Gewinner in „Batman“. Der Film selbst, obwohl erst 27 Jahre alt, wirkt jetzt schon steinalt.
08. Superman II (1980)
Dieser zweite Teil ist vor allem interessant, wenn man die beiden Schnittfassungen vergleicht– die vom mitten in den Dreharbeiten geschassten Regisseur Richard Donner, und die von seinem flugs beorderten Nachfolger Richard Lester. Beide sind auf DVD erhältlich. Es gab Nachdrehs, die zu ungünstigen Montagen führten. Margot Kidders Figur der Lois Lane trägt manchmal von Szene zu Szene verschiedene Frisuren und Kleider. Die Enthüllung Clark Kents als Superman durch Lois funktioniert in beiden Fassungen (einmal verbrennt er sich, in der anderen Version will sie ihn erschießen um seine Unsterblichkeit zu demonstrieren). Zuvor hatte der Held, in einer der am unangenehmsten anzusehenden Sequenzen der Reihe, ein Kind gerettet, das am Brückengeländer der Niagara-Fälle balancierte.
Die Dreharbeiten zu „Superman II“ wurde gleich nach Teil eins begonnen, also bereits 1977. Derart überzeugt war man, dass der Mann im Cape einschlagen würde. Zwar hat sich Marlon Brando wegen eines Gehaltsstreits aus dem Team verabschiedet (von ihm gab es hier nur Archivmaterial zu sehen), Gene Hackmans Lex Luthor wird zu einer Statistenrolle degradiert, aber die beiden Filme werden durch drei der charismatischsten Schurken der Reihe verbunden. „Pate“-Autor Mario Puzo strickte das Drehbuch um die Schwerverbrecher General Zod (Terence Stamp), Ursa (Sarah Douglas) und Non (Jack O’Halloran), die im ersten „Superman“ zu lebenslangem Aufenthalt in der Phantom-Zone verurteilt wurden, und nun, ausgebrochen, die Erde terrorisieren.
So wird der dritte Akt vor allem zum Action-Spektakel, Superman gegen die Ex-Knastis, einer gegen drei, Remmidemmi zwischen Wolkenkratzern, mit unherfliegenden Autos und zertrümmerten Wolkenkratzern.
Und Zod ist und bleibt einfach einer der tollsten Vornamen, die jemals erdacht wurden.
Weiter: Plätze 07 bis 01:
07. The Lego Batman Movie (2017)
Weil Batman (Will Arnett) im „Lego Movie“ allen die Show stahl, bekam er seinen eigenen Film – und die Fortsetzung des regulären „Lego Movies“ steht erstmal in den Sternen (2019 kommt gar der zweite Batman-Film).
Die erhoffte „Gag-Quote“ ist nicht ganz so hoch wie im „Lego Movie“, dieses Werk ist sehr dunkel beleuchtet und eher hektisch als rasant, Possen gibt es im Sekundentakt. Dennoch reicht es für einen guten Film. Die Idee, den „Herr der Ringe“-Sauron als Bösewicht innerhalb einer Truppe anderer Bösewichte zu karikieren, indem sein Turm plus Auge einfach läuft, ist fast genial.
Noch komischer ist das „Lego Batman Movie“, wenn der Titelheld dabei gezeigt wird, wie er in Alltagssituationen, die wir alle kennen, versagt. Etwa beim Bedienen der Mikrowelle (falsches Programm, schon wieder!) oder dem Apple-TV, das eben nur über einen bestimmten HDMI-Kanal läuft.
06. The Dark Knight (2008)
Der zweite Batman-Film Nolans ist nicht schlecht, aber er ist auch nicht das Meisterwerk, für das ihn die Anhänger der superseriösen Comicverfilmungen halten. Hier eine gekürzte Fassung unseres Texts aus der Reihe „die meistüberschätzten Filme aller Zeiten“:
Christopher Nolan wollte das Genre revolutionieren, indem er den Kampf Gut gegen Böse loskoppelt von den Gesetzen des Comics, von all seinen Unwahrscheinlichkeiten und Albernheiten betrachtet. Stattdessen mit Batman (Christian Bale) und dem Joker (Heath Ledger) das Duell gebrochener Charaktere, die unter ihrer Maske Menschen sind wie Du und ich. Herausgekommen ist mit „The Dark Knight“ das Porträt zweier fertig definierter Männer, die versuchen über ihre Rollen zu verhandeln. Sie sind unterhaltsam, ernst nehmen kann man sie nicht immer.
Vorbild ist Michael Manns „Heat“ von 1995. Der gilt als heutiger Maßstab für Porträtfilme, in denen die Grenze zwischen Helden und Antihelden nicht mehr zu definieren ist. Je mehr Leichen sie beklagen, desto dreckiger werden die Methoden. Am Ende erkennen Al Pacino als Cop und Robert De Niro als Krimineller, dass sie sich nur am Anfang ihrer Arbeit an gegenläufigen Enden befunden hatten. Getroffen haben sie sich dann in der Mitte.
Wenig gelungen ist der Joker. Für dessen Darstellung erhielt Heath Ledger posthum den Oscar, der Legende nach hatte er sich zur Vorbereitung auf die Rolle über Tage in einem Hotelzimmer verschanzt. Nur geht dieser Figur am Ende jede Originalität ab. Ledger präsentiert einen wahren Blumenstrauß voller Manierismen. Am auffälligsten ist noch sein ständiges Schmatzen, vielleicht eine Parodie auf Anthony Hopkins‘ Hannibal, der wie ein Gourmet mit der Zunge schnalzte. Ledger humpelt, und bevor er meuchelt, erzählt er jedem seiner Opfer eine andere Variante seiner Autobiografie, und wie ihm als Kind die Mundwinkel aufgeschlitzt wurden.
Weil „Dark Knight“ auf Realismus setzt, dichtet Autor Christopher Nolan seinem Joker eine Krankheit an, die bösartig klingt, aber in der Regel ein trauriges Leiden ist. Batman teilt uns die Diagnose des Jokers mit: „Paranoide Schizophrenie“. Das klingt nach Massenmörder!
Die von Fans als Höhepunkt des Films bezeichnete Szene schildert das erste Zusammentreffen von Batman und Joker in einem Verhörraum der Polizei. Beide werden voll beleuchtet gezeigt, wir sehen also, wie ein Mann mit Gummi-Lauschern auf einen schlecht geschminkten Pierrot einschlägt. Das sieht nicht wie Gotham aus, das sieht aus wie die Ausnüchterungszelle beim Kölner Karneval. Pacino und De Niro trafen sich in „Heat“ in einem Diner und lieferten einen der besten Dialoge der jüngeren Filmgeschichte ab. In „The Dark Knight“ arbeitet sich der Fledermausmann mit Fäusten an einem Clown ab, der nicht sprechen will.
Diese zwei leeren Figuren und ihre spannungslose Konfrontation sind die größte Enttäuschung in „The Dark Knight“. Aber auch Nolans Anspruch auf eine realistische Lebenswelt fängt hier erstmals an zur Belastung für den Kinozuschauer zu werden, zumindest die Entwicklung der Story leidet darunter. Weil der Regisseur hier komplett auf Wirklichkeitsnähe setzt statt auf die übernatürlich entstandenen Hierarchien des phantastischen Comic-Genres, wird der Machtaufstieg diverser Antagonisten gleich zu Beginn mit schwierigen Geldtransfers erklärt. Die versteht kein Mensch. Genauso wenig wie die Actionszene am Schluss, in der es Batman und seinem Gehilfen aufgrund „komplizierter Technik“ gelingt, „Handysignale zu visualisieren“, damit der geflügelte Rächer weiß, wo man hinschlagen muss. Der Zuschauer sieht das auf einer Leinwand mit schematischen Figuren. Hier geht es wohl um eine charmante Referenz an die Echo-Ortung von Fledermäusen; im Film wird daraus ein Lichtgewitter von Playstation-Männchen.
05. Superman III (1983)
Es gibt Filme, die zu ihrer Zeit schon schlecht aussahen, und deren Ästhetik noch schlechter altert. Filme mit schlechten Effekten und schlechter erzählerischer Handschrift, mit schlechten Witzen, die die Charaktere verderben. „Superman III“, als Komödie angelegt, fällt vielleicht in diese Kategorie.
Aber es ist von allen Superman- und Batman-Werken auch dasjenige, das alle anderen überdauert, wegen seiner mehr denn je drängenden Themen: Computerhacker, Finanzkrisen, Umweltverschmutzung, Globalisierung, Ausbeutung von Landwirten in der Dritten Welt, Fair Trade. Superman muss sich hier also sehr weltlichen Problemen widmen, ein größenwahnsinniger Firmenboss (Robert Vaughn) will die Menschen mittels manipulierter (Wetter-)Satelliten erpressen. Richard Pryor spielt hier – in einer leider nicht lustigen Rolle – einen kleinen Angestellten, ein Programmierer, der mittels Salamitaktik – ein Komma nach rechts verschieben in den Rechnungsbilanzen – immer größere Beträge von seinem Chef stiehlt.
„Superman III“ ist so camp, wie der Mann in der Strumpfhose überhaupt nur sein kann. Als ein von der Regel abweichendes Popcorn Movie ist es ein krasser Außenseiter, so wie etwa „Rocky 3“ – mehr Action, mehr Musik, mehr Testosteron. Regisseur Richard „Beatles“ Lester zeigt vor allem in der Eröffnung wieder einmal, mit einer Montage von Slapstick-Szenen an einem ganz normalen New Yorker Morgen, Leute stolpern in die mobilen Wurststände, ein Yellow Cab rammt einen Hydranten, sein Gespür für Choreografie.
Der Film bietet aber auch einige düstere Seiten. Christopher Reeve darf – Pflichtübung für alle Theaterschauspieler – gegen sich selbst antreten, sein bösartiges zweites Ich spaltet sich ab. Superman gegen Superman. Reeve spielt die janusköpfige Situation auch weit überzeugender als etwa Tobey „Spiderman“ McGuire, der seine Veränderung im dritten Spinnen-Film vor allem dadurch andeutet, dass er eine Locke spiegelverkehrt in die Stirn legt.
Dieser Superman-Film beinhaltet auch die verstörendste Szene der Reihe. Der Superroboter des Schurken Webster greift sich eine Frau und verwandelt sie flugs in eine Mischung aus Zombie und Cyborg. Es geht nichts über eine Großaufnahme eines plötzlichen Augenaufschlags, hinter dem sich dunkle Löcher verbergen. Das Video bringt uns Erwachsene vielleicht zum Lachen, aber wer „Superman 3“ als Kind geguckt hat, war dieser Transformation wie aus einem Horrorfilm völlig ausgeliefert:
Weiterlesen: Plätze vier bis eins:
04. Batman Returns (1992)
Heute ist es Pflicht für Filmreihen, dass der zweite Teil „dunkler“ wird als der Vorläufer, und Regisseur Tim Burton nahm das vor fast 20 Jahren schon sehr ernst. Das Ensemble ist auch einfach sehr gut. Selina Kyle alias Catwoman (Michelle Pfeiffer) hat nicht nur ein besseres Kostüm als Anne Hathaway („The Dark Knight Rises“), sie interpretiert die Frau auch viel trauriger, tragischer: eine ermordete, irgendwie unnütze Sekretärin, die wieder zum Leben erweckt und eine zweite Chance erhält; sie weiß, dass auch eine von den Toten auferstandene Katze nicht mehr als neun Leben haben wird.
Dazu gibt es Christopher Walken als Konzernchef Max Schreck (eine Hommage an den „Nosferatu“-Darsteller). Walken hatte Anfang der Neunziger zumindest in den großen Hollywood-Filmen keiner auf dem Schirm; es war also Burton, der ihn ausgrub, Tarantino folgte mit „Pulp Fiction“ erst zwei Jahre später. Die größte Anerkennung gebührte aber Danny De Vito, der mit seinem Pinguin zwiespältige Gefühle auslöste. Natürlich war er ein Mörder, aber er durchlitt eine Kindheit als Körperbehinderter, der nie Liebe von den Menschen erfahren hat – und erst in die Kanalisation gehen musste, bevor er auf Wesen traf, die ihn akzeptieren. Burton zeigt dies ausführlich, in einem bewegenden Prolog prominent platziert, und mit allen seinen ihn typischen Mitteln: Kinderwagen, dunkle Gewässer, das Erschrecken der Eltern vor dem Neugeborenen, Danny Elfmans Zehenspitzen-Melodie. War Burtons erster „Batman“ von 1989 Pop-Art, war dies hier reiner Gothic.
03. The Dark Knight Rises (2012)
Nach dem Tod der Freundin ist Batman ein Wrack. Die Abschiedsbrief-Szene mit Michael Caine ist herzzerreißend. Am Ende empfängt der Fledermaus-Mann, der einer Frau zu viel vertraut hatte, den Tod mit offenen Armen. Oder überlebt er die Explosion? Die Frage beschäftigt Fans bis heute, sie demonstriert auch die Uneinigkeit, mit der man diese Comicfigur betrachtet, der Regisseur Christopher Nolan so viel Leben einhauchen konnte. Muss Wayne sterben, damit er Frieden finden kann? Oder kann er in Italien untertauchen, ein neues Leben beginnen?
Der Vorwurf, Christopher Nolan drehe Filme mit kühlen, geradezu unbewegten Protagonisten, lässt sich hier nicht mehr halten. Nie war Metaphysik packender als in dem Moment, als der gefangene Bruce Wayne den Brunnen bezwingt, ihm der Ausbruch aus seinem Kerker gelingt. Mit Robin und Catwoman integriert Nolan mühelos zwei Charaktere aus dem Batman-Universum in das große Gesamtbild, und der Angriff Banes auf die Wall Street ließ einen nach Luft schnappen – die Finanzkrise steckt auch vier Jahre danach noch in den Knochen.
02. Superman (1978)
Dieser Film könnte, mit verbesserten Spezialeffekten, auch heute noch ins Kino kommen, als „Superman“ von 2016. Nur wäre er nicht unter 300 Millionen Dollar Produktionskosten zu haben. „Superman“ ist der Vorläufer des Comic-Drama-Kinos, wie wir es heute kennen und lieben, er erfüllte vor fast 40 Jahren schon alle Kriterien, die heute angelegt werden. Dazu gehört der überprominente Gaststar in einer wichtigen Nebenrolle (Marlon Brando als Supermans Vater Jor-El) ebenso wie die – vor allem im Director’s Cut – sehr ausführlich erzählte Vorgeschichte, in der der kleine Kal-El vom untergehenden Heimatplaneten flüchten muss. Mit seiner Raumkapsel strandet er auf der Erde und wird von einem All American Dad (hier ist es Glenn Ford, in Zack Synders Film von 2013 passenderweise der All American Dad Kevin Costner) auf einer Farm groß gezogen.
Bis wir den Mann im Cape sehen, verstreicht nahezu eine Stunde. Danach erleben wir in einer Montage aus vielen Szenen, wie unser neuer Erdenbewohner trottelige Menschen aus Alltags-Problemen (Fenstersturz, kaputte Eisenbahnschienen) befreit. Einzig jene Dramaturgie wirkt heute etwas antiquiert: die ruhigen Minuten vor dem Sturm, in denen unbedarfte Leute herumtollen und der Zuschauer natürlich weiß, dass gleich etwas ganz ganz Schlimmes passieren muss.
Alle vorherigen Versuche, Superman auf die Leinwand zu bringen, scheiterten oder sahen lächerlich aus, vor allem die Flugsequenzen. Wie ernst man das Unternehmen Superman Ende der Siebziger genommen hatte und auf umsetzbare Lösungen pochte, zeigte das Casting. Von Warren Beatty bis Redford waren alle im Gespräch, bis man sich auf den unbekannten Christopher Reeve einigte. Was für ein Wagnis angesichts eines derartigen Großprojekts. Das Comic-Genre wurde nun, vor X-Men, vor Blade und vor Nolan, ins Drama-Fach umgesiedelt.
Neben Schwergewicht Brando gelang es, den damaligen Superstar Gene Hackman – der es hasste eine Glatze tragen zu müssen – als Erzbösewicht Lex Luthor zu engagieren, der sich mit seinem Kompagnon Ned Beatty ewige Dialog-Scharmützel liefern sollte. Hackman bot die vielleicht noch immer die beste Darstellung eines Comic-Schurken in der Geschichte des Kinos.
Dieser Film liefert alles. Romantik in der Flugsequenz, Lois Lane in den Armen Supermans, die weniger beeindruckt ist von seiner Physis als der Frage, ob er Gedanken lesen kann; ein Mysterium bietet Supermans Abstecher in seine geheime Arktis-Festung; dazu gibt’s puren Terror mit der Verkündung einer lebenslangen Haftstrafe für Zod und Handlanger in der Phantom-Zone – die Bösewichte sollen für immer eingepfercht in einer fliegenden Glasscheibe bleiben.
Genial ist die Idee, Superman ein Konzept über Zeitreisen ausbrüten zu lassen – als seine Geliebte stirbt, fliegt er einfach mit Lichtgeschwindigkeit in Gegenrichtung zur Erdumdrehung und dreht damit die Zeit zurück. Für Kinder wie Erwachsene auch heute noch eine tolle Szene, verzweifelt, heroisch und großartig.
John Williams komponierte dazu einen seiner prachtvollsten Scores, das Titelmotiv ist heute noch so bekannt wie sein „Weißer Hai“ oder „Star Wars“. Und es ist eine große Ungerechtigkeit, dass er hierfür (und für „Indiana Jones“) keinen Oscar erhalten sollte.
01. Batman Begins (2005)
Die Messlatte für alle Superhelden-Filme, die sich den Vorgeschichten widmen. Aus dem traumatisierten Kind Bruce Wayne wird der Weltenbummler, Aussätzige und Ausgestoßene Bruce Wayne, der sich von Ra’s al Ghul zum Ninja ausbilden lässt – nur, sich dessen Liga der Schatten anschließen, das will er nicht. „Batman Begins“ bietet die perfekte Balance zwischen fernöstlicher Mythologie – von der Nolan sich in der Fortsetzung „The Dark Knight“ komplett verabschiedete – und Realismus, eben jenem der Kriminalität in einem durch und durch korrupten Justizsystem. Besser hat diesen Balance-Akt, in dem Comic-Fans genauso auf ihre Kosten kommen wie Noir-Anhänger, keiner gemeistert.
Nolan erzählt derart atemlos, dass einen nichts in der Story-Entwicklung ersehnen lässt, dass der Mann im Cape endlich seinen ersten Auftritt feiert – Wayne also zum Batman wird. Tatsächlich ist der Fledermausmann hier nur 20 Minuten netto zu sehen.
Weitere Highlights
- Michel Legrand im Interview: „Die Jazz-Giganten sind tot“
- Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten: George Michael – „Patience“
- Pearl Jam: Das ist die tragische Geschichte des „Jeremy“-Stars Trevor Wilson
- Fünf Bücher, die man lesen muss, um die Liebe zu verstehen
- Konzertausfall: So gibt’s bei Eventim und Ticketmaster das Geld zurück