Batman: Stimme von Joker-Muse Harley Quinn ist verstummt
Die Synchronsprecherin Arleen Sorkin verlieh der Schurkin aus der animierten Batman-Serie in den 90ern mit ihrer Stimme ein unvergleichliches Charisma. Ohne die Schauspielerin hätte es die Figur auch niemals gegeben. Nun ist Sorkin im Alter von 67 Jahren verstorben.
Arleen Sorkin, die Synchronsprecherin von Harley Quinn in „Batman: Die Zeichentrickserie“, ist am 24. August im Alter von 67 Jahren gestorben.
Der Co-Vorsitzende von DC Studios, James Gunn, bestätigte die Meldung des „Hollywood Reporter“ am Samstagabend und teilte über Instagram mit: „Ruhe in Frieden, Arleen Sorkin, die unglaublich talentierte Originalstimme von Harley Quinn, die geholfen hat, die Figur zu erschaffen, den so viele von uns lieben. Viel Liebe für ihre Familie und Freunde.“
Arleen Sorkin wurde am 14. Oktober 1955 in Washington, DC geboren. Sie begann ihre Bühnenkarriere in den 70er Jahren mit Comedy und im Kabarett. Für das Fernsehen startete sie 1984 zu arbeiten und spielte in der Seifenoper „Days of Our Lives“ (Zeit der Sehnsucht) mit, eine der am längsten laufenden TV-Reihen überhaupt in den USA mit inzwischen weit mehr als 14.000 Folgen. Für ihre schauspielerische Leistung erhielt sie 1988 und 1989 jeweils eine Nominierung für einen Daytime Emmy.
Wichtiger aber: Sorkins eher etwas abgedrehter Charakter Calliope Jones diente als direkte Inspiration für Harley Quinn, als Paul Dini und Bruce Timm in der legendären und bei Fans heißgeliebten animierten „Batman“-Serie (lief ursprünglich von 1992-1995, weitere Staffeln kamen 1997-1999 hinzu) eine quirlige Freundin für den Joker erfanden. Die vergnügte, leicht neben der Spur agierende Harley wurde später ins Comic-Universum Batmans übertragen und ist längst auch als Filmfigur etabliert. Bei der Aufnahme von Harleys Stimme sprach Sorkin mit ihrem normalen Brooklyn-Akzent, fügte aber einen Funken jiddischen Klang hinzu. In der deutschen Fassung wird die Figur in den ersten Staffeln von von Micaëla Kreißler synchronisiert, später von Ela Nitzsche.
Harley Quinn gehört zu den beliebtesten Figuren aus dem Batman-Universum
Sorkin gab ihr Debüt 1992 in der zehnten Folge der ersten Staffel mit dem Titel „Joker’s Favor“ (Das große Zittern). Obwohl zunächst nur ein Auftritt geplant war, wurden Sorkin und vor allem Harley Quinn aufgrund überwältigender Zuschauerreaktionen weiter beschäftigt. Bis 1994 tauchte die Figur in acht weiteren Episoden auf. Sorkin sprach Harley Quinn auch in Zeichentrickserien wie „The New Batman Adventures“, „Gotham Girls“ und „Justice League“. Ihr Talent wurde entsprechend auch in Videospielen wie „Batman: Arkham Asylum“ (2009) genutzt. Sorkins letzte Rolle als Harley Quinn war das Game „DC Universe Online“ im Jahr 2011.
Von 1987 bis 1989 wirkte Sorkin in der FOX-Sitcom „Duet“ mit. Nebenher schrieb sie Drehbücher, etwa für die von Steven Spielberg produzierten „Tiny Toon Adventures“ (die demnächst ein Revival erleben). 1997 besorgte sie das Skript für den Jennifer-Aniston-Film „Picture Perfect“ (Der gebuchte Mann). Im Jahr 2011 erhielt sie einen Peabody Award für ihre Arbeit an dem Dokumentarfilm „Bhutto“ über die ehemalige pakistanische Premierministerin Benazir Bhutto, die 2007 ermordet wurde.