Greta Gerwig, wieso ausgerechnet ein Film über Barbie?
Eine der besten Regisseurinnen Hollywoods verbrachte die vergangenen Jahre in Barbieland: Greta Gerwig inszenierte den pinkfarbensten Film aller Zeiten. Heute wird sie 40 Jahre alt.
Greta Gerwig war gerade in der Vorproduktion zu ihrem Barbie-Film, als ihr die Verantwortlichen von Mattel, dem Eigentümer der Marke Barbie, einen unvermeidlichen Besuch abstatteten. Sie gab ihnen einen Vorgeschmack auf den Look (sehr, sehr rosa) und das Gefühl des Films (elfischer magischer Realismus mit tausendfacher Übertreibung). Dann hielt sie einen Monolog: über den Einfluss spiritistischer Maler, darüber, dass Barbie wie ein alter religiöser Mythos ist, über „The Red Shoes“, „Stairway To Heaven“ und „Heaven Can Wait“ von Ernst Lubitsch.
„Ich glaube, in der dritten Stunde des Gesprächs“, erinnert sich Gerwig mit einem kleinen Lachen, „wurde allen klar, dass niemand mehr darüber nachgedacht hat als ich. Sie haben gesehen, dass ich jeden Morgen aufwache und mir Gedanken über Proportionen und Farbsättigung mache. Und sie sagten: ‚Wir müssen nicht in Panik geraten – sie ist bereits in Panik deswegen.‘ Und ich glaube, das hat sie sehr beruhigt.“
An einem sonnigen Morgen sitzt Gerwig an einem Konferenztisch in dem angemieteten Büro in Manhattan, wo sie die Postproduktion abschließt, in einem der Jeansanzüge, die sie während der Dreharbeiten zu dem Film jeden Tag trug (heute ist er schwarz), die Haare zu einem lockeren Dutt gebunden. Es ist 10:30 Uhr. Sie hat ein drei Monate altes Baby zu Hause (sowie einen vierjährigen und einen dreizehnjährigen Stiefsohn), weshalb Gerwig erst jetzt dazu kommt, etwas zu frühstücken – während sie gleichzeitig zwei weitere Stunden lang über Barbie redet.
Von der Mumblecore-Heldin zur Hollywood-Feministin
Schon lange vor dem Großprojekt „Barbie“ hatte Gerwig eine der faszinierendsten Karrieren im Hollywood des 21. Jahrhunderts. Zunächst brachte sie eine neue Art von komödiantischem Naturalismus auf die Leinwand, von frühen Mumblecore-Triumphen wie „Hannah Takes The Stairs“ bis hin zu einer Reihe brillanter gemeinsamer Werke mit ihrem Partner Noah Baumbach, darunter „Greenberg“, „Frances Ha“ und „Mistress America“. Bei den letzten beiden Filmen war Gerwig Ko-Autorin, bevor sie sich 2017 dem Autorendasein zuwandte und die großartige Coming-of-Age-Komödie „Lady Bird“ schrieb und inszenierte sowie 2019 die revisionistische Version von „Little Women“.
„Barbie“, in dem Margot Robbie und Ryan Gosling die Hauptrollen spielen (und der gemeinsam mit Baumbach geschrieben wurde), ist ihr bislang größtes und populärstes Projekt. Aber sie besteht darauf, dass es sich nicht so anfühlt. „Ich habe noch nie an so was mitgewirkt“, sagt sie. „Aber auf eine komische Weise fühlt es sich an, als wären die Grundlagen die gleichen. Obwohl es sich um Barbie handelt, fühlt sich der Film sehr persönlich an – wie ‚Lady Bird‘ oder ‚Little Women‘.“
Ich weiß, dass Sie sich gegen autobiografische Interpretationen sträuben, aber als Barbie sagt: „Ich will keine Idee mehr sein“, hat mich das sehr an Ihren Übergang von einer Schauspielerin zu einer Autorin und Regisseurin erinnert.
Wissen Sie was? Das ist lustig! Daran habe ich überhaupt nicht gedacht. Aber jetzt, wo Sie es sagen – natürlich! Wenn man Regie führt, muss man ein bisschen dumm sein oder ein bisschen unbewusst vorgehen. Aber es ist wahr, es gibt immer wieder Dinge wie: Ich bin in Sacramento aufgewachsen und „Lady Bird“ spielt in Sacramento. Aber viele persönliche Dinge, die in meinen Filmen vorkommen, sind nie die Dinge, die für mich am offensichtlichsten sind. Die Dinge, bei denen man sich wirklich unbewusst gesehen fühlt, sind solche, bei denen man merkt: Oh Mann, ich habe mich nirgendwo versteckt! Und es ist immer ein Teil des Vergnügens, Kunst für andere zu machen, die sie manchmal besser verstehen als man selbst.
Inwieweit war die Idee, dass Barbie eine Reise antreten will, bei der sie menschlich werden kann, für das Projekt entscheidend?
Ich hoffe, dass zwei Dinge dafür gesorgt haben, dass sich diese Reise überraschend, aber unvermeidlich anfühlt. Ich bin von der Idee von Barbieland ausgegangen, diesem Ort ohne Tod, ohne Altern, ohne Verfall, ohne Schmerz und ohne Scham. Wir kennen die Geschichte. Wir haben diese Geschichte schon gehört. Es ist eine alte Geschichte. Sie findet sich in vielen religiösen Schriften. Was geschieht mit diesem Menschen? Er muss weggehen. Und er muss sich all den Dingen stellen, die an diesem Ort vor ihm verborgen waren. Das war also die eine Sache. Eine andere Sache war, dass es sich um Barbie handelt, die Königin des Plastiks! Was könnten wir Besseres tun, als ihr ein echtes Leben zu geben? Denn sie ist das Gegenteil von etwas Erstarrtem. Sie verändert sich ständig und zerfällt und wird schön. Und das ist das Gegenteil von dem, was wir von Barbie denken.
Es gibt eine schöne Szene, in der Barbie eine ältere Frau sieht – ein Anblick, der ihr in Barbieland nie begegnet wäre – und zu ihr sagt, dass sie schön ist.
Ich liebe diese Szene so sehr! Und die ältere Frau auf der Bank ist die Kostümbildnerin Ann Roth. Sie ist eine Legende. Es ist eine Art Sackgasse, die nirgendwohin führt. Bei frühen Schnittfassungen wurde mir vorgeschlagen: Na ja, man könnte es rausschneiden und eigentlich würde die Geschichte genauso weitergehen. Und ich sagte: Wenn ich die Szene rausschneide, weiß ich nicht, worum es in diesem Film geht.
Es wirkt wie der Moment, in dem Barbie beschließt, dass sie ein Mensch sein will.
So habe ich das gesehen. Für mich ist die Szene das Herzstück des Films. Margot spielt diesen Moment so sanft und so ungezwungen. Es gibt die unerhörteren Elemente im Film, bei denen die Leute sagen: Oh mein Gott, ich kann nicht glauben, dass Mattel das zugelassen hat!“, oder: „Ich kann nicht glauben, dass Warner Bros. das zugelassen hat!“ Aber für mich ist der Teil, den ich nicht glauben kann, das Herzstück des Films.
Margot hat gesagt, sie habe das Drehbuch sofort geliebt und sei sich sicher gewesen, dass die Firma Sie den Film niemals machen lassen würde. Wie haben Sie es dennoch geschafft?
Der Film war in seiner Konzeption und sogar in der Drehbuchphase immer ein wilder Ritt. Aber ich glaube, dass ich bei der Umsetzung und der Regiearbeit noch weitergehen konnte und dass ich den Film noch mehr zu einer bunten Explosion von Dingen machen konnte, von denen die Leute nicht unbedingt dachten, dass sie in einen Barbie-Film gehören.
Er ist auf jeden Fall sehr farbenfroh, was erfrischend ist nach all den Jahren, in denen die Sommer-Blockbuster immer farbärmer wurden.
Ich wollte nie, dass mein Geschmack als Erwachsener verdrängt, was ich als Kind geliebt habe. Als ich acht Jahre alt war, liebte ich das größte, hellste, lauteste und funkelndste Ding, das ich finden konnte. Und das muss ich respektieren, auch wenn ich möchte, dass der Film schön und köstlich ist. Ich möchte nicht, dass er mit dem guten Geschmack der Erwachsenen überfrachtet wird, denn das würde der Aufgabe nicht gerecht werden. Wir haben also diese hellen, satten Farben gewählt. Das Ergebnis war, dass das Set wie ein Dopamingenerator wirkte: Die Leute kamen rein und lächelten.
Es fällt womöglich leicht, die Leistung von Margot Robbie zu unterschätzen. Aber wie schwer war es, das zu zeigen, was wir auf der Leinwand sehen – vor allem wenn sie einfach die Barbie ist, die sie sein kann? Wie hat sich ihre Darstellung entwickelt?
Margot und ich haben viel darüber geredet, diesen Punkt zu finden, wo es nicht darum geht, dass sie nicht klug ist, sondern dass sie am Anfang kein Innenleben hat. Diese Art von Transparenz als Schauspielerin zu finden war der Ausgangspunkt für Barbie. Und dann das Unbehagen, sich von der Umwelt abgekoppelt zu fühlen, zu spüren, dass etwas in einem hochkommt, das nicht dasselbe ist wie bei allen anderen. Margot ist eine technische Schauspielerin. Aber als Barbie menschlich wird, erlaubt sie dem Publikum zuzusehen, wie sie etwas Reines erlebt, ohne zu spielen. Sie erlaubt sich Verletzlichkeit. Und es ist verrückt, weil sie ja eine Puppe spielt, und doch ist es eine so exquisite, menschliche Darstellung. Das ist nichts, woran man sich festhalten kann. Eher etwas, das Margot einfach zulassen musste. Sie ist ein Mensch, der das freie Flottieren durchhalten kann – und ich denke, sie hat einen Weg in und für sich gefunden.
Was war nötig, um Ryan Gosling für die Rolle des Ken zu gewinnen und ihn dazu zu bringen, die lächerlichste Version von Ryan Gosling zu sein, die man sich vorstellen kann?
Na ja, es war immer nur Ryan Gosling vorstellbar, und es war ein langer Weg. Margot und ich akzeptierten einfach kein Nein als Antwort. Von dem Moment an, als Margot zu mir kam und ich wusste, dass wir den Film machen würden, wusste ich auch, dass wir ihn mit Ryan machen würden. Und ich kannte Ryan überhaupt nicht. Ich hatte ihn nie zuvor getroffen. Aber ich war mir einfach sicher, und die Vorstellung, ihn zu besetzen, machte mich glücklich. Wer sonst könnte so etwas machen? Er ist eine Mischung aus Marlon Brando und Gene Wilder und John Barrymore und John Travolta.
Er war auf der Leinwand noch nie so lustig.
Ich habe Ryan immer für einen heimlichen Komödienschauspieler gehalten. Seine Komik geht darauf zurück, dass er seine Rolle als Schauspieler unglaublich ernst nimmt und nie nur spielt, um Leute zum Lachen zu bringen. Und die Art und Weise, wie wir über Ken sprachen, war die tiefgründigste Charakterarbeit, die ich je mit jemandem gemacht habe. Als sie ihre letzte gemeinsame Szene drehten, im Schlafzimmer, wo sie eine Art Verständnis füreinander entwickeln, und als er sich umdreht und sagt: „Es gibt nicht nur Ken, es gibt Barbie und Ken“, erschöpft und mit tränenverschmiertem Gesicht, da dachte ich: Wenn es das ist, was Schauspieler machen, nämlich einfühlsame Taten zu unserem Nutzen zu vollbringen, dann weiß ich nicht, ob irgendjemand mehr hätte investieren können, um den Leuten die Notlage dieses Mannes verständlich zu machen, als Ryan. Es war außergewöhnlich. Bei beiden hatte ich das Gefühl, dass ich noch lange Zeit Filme drehen könnte, ohne je etwas zu sehen, das so einzigartig und wunderbar ist.
Wie haben Sie den Moment gestaltet, in dem Barbie endlich versteht, dass Frauen in der realen Welt sie hassen?
Wir hatten das Gefühl, dass wir Barbie ein Gegenargument liefern mussten, das wirklich intellektuelle und emotionale Kraft hat. Und Mattel war unglaublich offen dafür. Ich sagte: Wir müssen das erforschen, weil es sonst eine Lüge ist. Ich glaube, sie haben das verstanden.
Der Feminismus in diesem Film kommt so natürlich zum Vorschein, einfach dadurch, dass Barbie und Ken in die reale Welt gesetzt werden. Es beginnt in dem Moment, als sie in Venice Beach ankommen. Ken hat das Gefühl, dass die Leute ihn plötzlich mit Respekt betrachten, und Barbie hat keine Worte dafür, aber sie fühlt sich als Objekt. Hat sich das so natürlich entwickelt, wie es scheint?
Ich betrachte den Film vor allem als humanistisch. Barbie funktioniert in Barbieland so, dass sie mit ihrer Umgebung völlig in Einklang steht. Die Häuser haben keine Wände, weil man sich nie verstecken muss, weil es nichts gibt, wofür man sich schämen muss. Und wenn man sich plötzlich in der realen Welt wiederfindet und sich wünscht, man könnte sich verstecken, dann ist das die Essenz des Menschseins. Aber als wir am Venice Beach drehten, mit Margot und Ryan in neonfarbenen Rollerblade-Outfits, war es faszinierend, weil es tatsächlich vor unseren Augen passierte. Die Leute gingen an Ryan vorbei, gaben ihm ein High Five und sagten: „Super, Ryan, du siehst toll aus!“ Und zu Margot sagten sie eigentlich gar nichts. Sie sahen sie nur an. Es war einfach unwirklich. In diesem Moment fühlte sie sich tatsächlich verlegen. Und als Regisseurin wollte ich sie beschützen. Aber ich wusste auch, dass die Szene, die wir drehten, die Szene sein musste, in der sie sich nackt fühlte. Und sie war entblößt, sowohl als Prominente wie auch als Frau. Ryan sagte: „Ich wünschte, ich würde diese Weste nicht tragen.“ Aber es war eine andere Art von Unbehagen.
Wenn ich höre, wie Sie das Wort „humanistisch“ verwenden, habe ich das Gefühl, dass die Deutung des Films durch Fans als „feministisch“ zu kurz greift.
Natürlich bin ich eine Feministin. Aber in diesem Film geht es auch darum, dass jede Art von hierarchischer Machtstruktur nicht gut ist. Wenn man Mattel fragt, sagen die wirklich: „Oh, Barbie ist seit 1991 Präsidentin. Barbie war schon auf dem Mond, bevor Frauen Kreditkarten bekommen konnten.“ Daraus haben wir irgendwie abgeleitet, dass Barbieland so eine verdrehte Welt ist, in der Barbies regieren und Kens zur Unterschicht gehören. Die umgekehrte Struktur von Barbieland ist fast so wie in „Planet der Affen“. Man kann sehen, wie ungerecht das für die Kens ist, weil es natürlich völlig unhaltbar ist.
Stammt die Idee für Kate McKinnons Figur – die schräge Barbie, mit der zu viel gespielt wurde – aus Ihrer Kindheitserfahrung?
Wir sind in einer Nachbarschaft aufgewachsen, in der es viele Mädchen gab, die älter waren als ich. Ich hatte also viele gebrauchte Barbies, die bereits einen Haarschnitt hatten, als ich sie bekam. Da dachte ich: So müssen wir das machen. Es fühlte sich fast wie eine spirituelle Verbindung zur Welt des Spiels durch diese Barbie an. Erinnern Sie sich an das Buch „Hüter der Erinnerung“ von Lois Lowry, in dem der Hüter alle Farben und Gefühle usw. besitzt? So habe ich mir die Figur von Kate vorgestellt. Sie wäre in gewisser Weise die Hüterin, denn sie hat das Wissen, das alle anderen nicht haben.
Es gibt Clips davon im Internet, wie Sie und Kate bei einer Produktion an der Columbia University zusammen auf der Bühne standen.
Wir haben zusammengewohnt, wir waren zusammen in einer Improvisationsgruppe. Ich habe immer gedacht, dass Kate der lustigste und talentierteste Mensch ist, den ich kenne. Aber dann kommt der Moment, wo man denkt: Na ja, viel- leicht war das nur auf dem College so. Aber ich hatte recht! Als ich beim Casting war und sie anrief, haben wir die ganze Zeit gelacht, und ich glaube, dass wir beide in diesem Moment die gleiche Erfahrung gemacht haben. Aus welchem Grund auch immer und in welche Richtung uns unser Leben geführt hat – ich führe bei diesem Film Regie, und sie ist tatsächlich ein komödiantisches Genie, das als solches erkannt wurde. Und jetzt sind wir erwachsen und ich frage also: Willst du mitkommen und das machen? Es war, als wären wir mit 18 in eine Zeitmaschine gestiegen und mit 39
wieder herausgekommen. In Wirklichkeit sind wir nämlich immer noch die 18-jährigen Kids, die Musicals machen.
Wir sind nicht wirklich anspruchsvoller geworden, als wir es mit 18 waren.
Jetzt, da Sie in der Welt der großen Franchises angekommen sind, wie werden Sie Ihre Regiekarriere in Zukunft zwischen großen kommerziellen und kleineren Filmen aus- balancieren?
Ich denke, dass wahrscheinlich jeder Regisseur eine Fantasie-Liga im Kopf hat, welche Filme er machen möchte. Und es gibt einige Filme, die ich gern machen würde und die eine große Leinwand erfordern. Gleichzeitig habe ich so viele Regisseure gesehen, die zwischen größeren und kleineren Filmen hin- und herwechseln: Chloé Zhao, die „Nomadland“ und „Eternals“ gemacht hat. Oder Steven Soderbergh. Oder sogar mein Wochenendkumpel Chris Nolan. Er hat die „Dark Knight“-Trilogie gemacht – die ist wunderbar – und dann „The Prestige“, was kein kleiner Film ist, aber eben auch nicht dasselbe. Ich möchte in vielen verschiedenen Welten spielen. Das ist das Ziel.
Es gibt Aufnahmen von Ihnen, wie Sie bei der Gartenszene in „Lady Bird“ Regie führen. Sie wirken so fröhlich! Man hat das Gefühl, dass Sie es lieben, Regisseurin zu sein.
Ich liebe es so sehr! Ich liebe jeden Teil des Filmemachens, von der Vorsuppe bis zum Nachtisch sozusagen. Und bei Margot ist es genauso. Für uns ist es jeden Tag wie Disneyland – oder eben Barbieland. Ich kann ehrlich gesagt nicht glauben, dass ich das alles machen darf.
Sie sind Mitglied in der Directors Guild, der Writers Guild und der Actors Guild. Die Writers Guild streikt bereits, weil die Autoren sich nicht ausreichend bezahlt und, was die Credits bei Serien angeht, gewürdigt fühlen. Es gibt Gerüchte über einen drohenden Streik aller drei Gewerkschaften.
Ich bin wirklich stolz darauf, Gewerkschaftsmitglied zu sein. Ich bin zu hundert Prozent dafür, wie auch immer wir die Sache angehen. Ich erlebe diesen Moment wie jeder andere auch, besonders im Hinblick auf diese KI-Sache, die erschreckend und zugleich aufregend ist. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich denke, KI ist eindeutig ein Werkzeug, das hoffentlich als Hilfsmittel eingesetzt werden kann. Es ist unglaublich wichtig, kreative Menschen – Autoren, Regisseure und Schauspieler – zu schützen, denn ich denke nicht, dass das, was sie machen, kopiert werden kann. Wir müssen in Zukunft einige sehr feste Grundregeln aufstellen. Denn andernfalls sehen wir einer Welt entgegen, die zu einer Fotokopie einer Fotokopie einer Fotokopie wird.
Vor „Barbie“ wäre das wahrscheinlich eine verrückte Frage gewesen, aber: Würden Sie einen Superhelden- oder einen Actionfilm machen wollen?
Ja, natürlich! Es müsste halt etwas sein, für das ich ein Gefühl und zu dem ich eine Beziehung habe. Ein gut gedrehter, gut ausgeführter Actionfilm ist einfach eine unglaubliche Sache. Das ist ein Tanz. So was habe ich noch nie gemacht. Aber sogar die Zusammenarbeit mit dem Stunt-Koordinator, der die Kampf-Choreografie für „Barbie“ gemacht hat, war schlicht faszinierend. Es hat so viel Spaß gemacht, mit ihm zu reden und zu drehen!
Ich glaube, „Barbie“ ist in gewisser Weise bereits ein Superheldenfilm.
(Lacht.) Ja, in gewisser Weise ist er das. Er ist auf dieselbe Weise ikonisch. Und auf dieselbe Weise ist er auch eine Art Mythos.