BAP: Wolfgang Niedecken wurde als Junge von einem Priester sexuell missbraucht
Wolfgang Niedecken berichtet von Missbrauchserfahrungen – und fordert, dass nun endlich rechtliche Konsequenzen gezogen werden aus dem Missbrauchsskandal innerhalb der Kirche.
In der „Maischberger“-Sendung hat Wolfgang Niedecken von sexuellen Übergriffen erzählt, die er Anfang der 1960er-Jahre in einem katholischen Internat erleiden musste. Ein Pater habe den damals 13-jährigen missbraucht.
In der Folge „Missbrauch in der katholischen Kirche: aufklären oder vertuschen?“ sprachen neben dem BAP-Sänger auch Claudia Mönius (Autorin), Matthias Katsch (Sprecher des Betroffenenverbands „Eckiger Tisch“) und Christiane Florin (Deutschlandfunk) über das Thema.
Niedecken: „Psychoterror“
Niedecken: „Einer der drei Pater war ein pädophiler Sadist. Ich war 13. Wer die Vokabeln nicht konnte, wurde mit dem Stock durchgeprügelt. Dann musste man sich bei ihm auf den Schoß setzen und wurde befummelt. Und dann musste man auch noch bei ihm beichten. Es war der perfekte Psychoterror.“
„In der Kirche gibt man immer nur das zu, was sich nicht mehr leugnen lässt“, sagt der 67-jährige. Niedecken will aber nicht nur an seine eigene Geschichte erinnern, er fordert auch rechtliche Konsequenzen. Vor allem nach den Erkenntnissen, die infolge der Untersuchung der Deutschen Bischofskonferenz gesammelt wurden. „Die Unterlagen der Studie müssen jetzt den Staatsanwälten übergeben werden“.
Laut der Studie haben zwischen 1946 und 2014 insgesamt mindestens 1670 katholische Kleriker 3677 meist männliche Minderjährige sexuell missbraucht.