Banal bis brutal: 50 Cents neue Serie „Power“
Privat hat 50 Cent kürzlich Insolvenz angemeldet, im Fernsehen trumpft er mit der Serie "Power" wieder einmal auf - zumindest kommerziell.
Wie das Leben so spielt: Gerade hat 50 Cent Privatinsolvenz angemeldet, da läuft auf AXN (am 20.7. um 21.50 Uhr) eine neue Serie an, die der Rapper produziert hat. „Power“ dreht sich um Themen, die 50 bestens kennt: Drogenhandel, Affären und Erfolg. 50 Cents berühmtes Motto „Get Rich Or Die Tryin'“ ist auch hier das Leitmotiv.
James St. Patrick alias Ghost (Omari Hardwick) hat in Manhattan gerade den Nachtclub Truth eröffnet und freut sich über all die VIPs und schönen Frauen, die Einlass begehren. Der Alkohol fließt, die Kohle ebenso – er scheint es geschafft zu haben. Aber das wirklich große Geld macht Ghost immer noch mit Drogen, und als er gerufen wird, um im Hinterhof ein Geschäftsproblem zu klären, zieht er nur schnell (und auffallend sorgfältig) sein sauberes Hemd aus und sorgt für blutige Ordnung. Bei diesem Zwischenfall bleibt es nicht: Irgendwer hat es auf Ghosts eigentlich florierende Organisation abgesehen, der Unterweltkönig gerät immer mehr unter Druck.
Auch privat führt Ghost eine Art Doppelleben. Mit Tasha (Naturi Naughton) hat er drei Kinder, bei denen er den fürsorglichen Familienvater gibt, wenn er seine Ehefrau nicht gerade wie eine Edelnutte behandelt – oder mit seiner wiederentdeckten Jugendliebe Angela Valdes (Lela Loren) ins Bett geht. Und da wird es dann ein bisschen absurd: Angela ist nämlich Staatsanwältin und auf der Suche nach einem ganz bestimmten Drogendealer … Sie verstehen.
„Power“ ist nicht sonderlich orginell, manchmal gar banal. Dennoch fesselt es durch den dominanten Soundtrack und die düstere Atmosphäre zumindest anfangs mehr als etwa die Blingbling-Serie „Empire“, bei der die klassischen HipHop-Klischees noch viel deutlicher ausgestellt werden. „Power“ ist ein akzeptabler Thriller mit ebenso annehmbarer Besetzung. Vor allem Omari Hardwick gibt als Ghost eine gute Figur ab – stellen Sie sich Denzel Washington in „Amercan Gangster“ vor, nur mit etwas weniger Talent, aber größerer Bereitschaft, sich nackt zu zeigen.
50 Cent taucht als Gangster Kanan auch persönlich auf, allerdings nur in einer Nebenrolle. Angeblich wollte er zunächst Ghost spielen, hatte dann aber zu viel zu tun. Und immerhin läuft „Power“ nun besser als manch anderes in 50s Leben: In den USA wird bereits die zweite Staffel gezeigt.