Ausnahme für zu lautes Rammstein-Konzert: Politiker und Anwohner schockiert
Die Gemeinde Groningen will für Rammstein eine Ausnahme machen – doch das stößt auf Gegenwehr in der Politik und bei Anwohnern.
Am 6. und 7. Juli 2023 werden Rammstein im Stadspark von Groningen auftreten. Da die Shows jedoch voraussichtlich nicht die von der niederländischen Gemeinde festgelegten Lärmgrenzwerte einhalten können, gibt es im Vorfeld Diskussionen – denn für Rammstein soll eine einmalige Ausnahme gemacht werden.
Rammstein: Groningen drückt bei der Lautstärke ein Auge zu
Erwartet werden zu Spitzenzeiten 103 statt der erlaubten 100 Dezibel. Jedoch wolle die Stadt Groningen großzügig darüber hinwegsehen, dass es bei den beiden Shows lauter als erlaubt werden könnte. „Wir haben die Entscheidung wohlüberlegt getroffen und auch geschaut, was im Rest des Landes mit Großveranstaltungen passiert“, erklärte Stadträtin Manouska Molema laut niederländischen Medien. Die Ausnahme soll verhindern, dass Rammstein die Shows an einen anderen Ort verlegen, der sich mit der Lautstärke einverstanden erklärt. Für bestimmte Großveranstaltungen bestehe ein internationaler Wettbewerb: „Top-Acts haben tatsächlich die Wahl. Wir haben uns für Großveranstaltungen im Stadspark entschieden. Wenn mehr Leute auf dem Feld sind, sind andere Lärmstandards erforderlich.“
Die aktuellen Lärmschutznormen der Gemeinde seien ohnehin nicht für Großveranstaltungen erdacht worden, so Molema weiter. Sie seien hauptsächlich für Aktivitäten mit weniger Personen konzipiert. Für die beiden Rammstein-Shows werden 110.000 Zuschauer erwartet. Koalitionsparteien im Stadtrat zeigten sich hingegen schockiert von der Entscheidung. „Wir sind nicht begeistert davon“, sagte Gemeinderat-Mitglied Floor Mertens. Janette Bosma von der Koalitionspartei für die Tiere betont sogar: „Wir sind schockiert über diese Entscheidung“. und auch der Anwohnerverband Stadspark Naturally will die Entscheidung nicht einfach hinnehmen. „Wir haben es gerade gehört und denken über die nächsten Schritte nach“, teilte der Verband mit.