Aus der Tiefe des Raumes
Der Hamburger Bahnhof zeigt eine große Retrospektive des US-Künstlers Bruce Nauman
I m Zuge der umstrittenen Ausstellung „Flick Collection“ im Hamburger Bahnhof in Berlin schenkte der Kunstsammler Friedrich Christian Flick 166 seiner Werke der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Darunter war auch die monumentale Architektur-Skulptur „Room With My Soul Left Out, Room That Does Not Care“ des amerikanischen Konzeptkünstlers Bruce Nauman, die seit ihrer erstmaligen Realisierung 1984 in New York nicht wieder öffentlich zu sehen war. Sie bildet nun das Herzstück der Nauman-Retrospektive „Dream Passage“ im Hamburger Bahnhof.
Nauman begann schon Ende der 60er-Jahre, sogenannte Erfahrungsarchitekturen zu bauen, begehbare Korridore und Räume, in denen Besucher Formen des Eingeschlossenseins und Ausgesetztseins erleben konnten. In den Achtzigern traten in seinem Werk verstärkt politische Konnotationen hervor. Es entstanden u.a. komplexe Neonarbeiten wie „American Violence“ oder „Double Poke“. „Dream Passage“ zeigt vom 28. Mai bis zum 11. November 2010 Arbeiten aus nahezu allen Schaffensphasen des Künstlers im Dialog mit Werken von Künstlern wie Robert Morris und Richard Jackson. MB