Aufregung um das Cover des amerikanischen Rolling Stone
Der aktuelle US-Rolling-Stone sorgt für internationale Aufregung. Auf Basis einer ausführlich recherchierten Geschichte von Janet Reitman über den so genannten „Boston-Bomber“ Dschochar Zarnajew ist der mutmaßliche Terrorist auf dem Cover abgebildet.
Der aktuelle US-Rolling-Stone sorgt für internationale Aufregung. Auf Basis einer ausführlich recherchierten Geschichte von Janet Reitman über den so genannten „Boston-Bomber“ Dschochar Zarnajew ist der mutmaßliche Terrorist auf dem Cover abgebildet.
Der 19-jährige Zarnajew wird beschuldigt, für den Tod von vier Menschen beim Attentat auf den Boston-Marathon im April 2013 verantwortlich zu sein. Dazu kommen zahlreiche weitere Anklagepunkte im Zusammenhang mit den Anschlägen. Er selbst plädiert auf „nicht schuldig“.
Wird Zarnajew auf dem Titel der US-Ausgabe wie ein Rockstar inszeniert?
Im Zentrum der lebhaft geführten Debatte in den sozialen Medien, die mittlerweile auch auf deutschen Plattformen geführt wird, steht die Frage: Wird Zarnajew auf dem Titel der US-Ausgabe wie ein Rockstar inszeniert? Die Unterzeile weist auf seinen tragischen Lebensweg vom normalen Studenten zum radikalisierten Islamisten hin. Letztlich eine ästhetische Debatte, die in einer langen Tradition der Covergeschichten über Terroristen steht. Von Carlos („Der Schakal“) bis zu den Mitgliedern der deutschen RAF. Eine Diskussion, die mit den üblichen schrillen Tönen geführt wird.
Die Redaktion des US-Rolling-Stone in New York hat dazu Stellung genommen:
Erklärung der amerikanischen Redaktion
„Unser Mitleid gilt den Opfern des Bombenanschlags beim Boston-Marathon, und unsere Gedanken sind immer bei ihnen und ihren Familien. Die Titelgeschichte, die wir in dieser Woche veröffentlichen, steht in der journalistischen Tradition des ROLLING STONE und seinem jahrzehntelangen Bekenntnis zu ernsthafter und nachdenklicher Berichterstattung über die wichtigsten politischen und kulturellen Themen unserer Zeit. Die Tatsache, dass Dschochar Zarnajew jung ist und damit im selben Alter wie viele unserer Leser, macht es für uns nur noch wichtiger, dass wir uns mit den Komplexitäten dieses Themas beschäftigen und eine genauere Erkenntnis darüber gewinnen, wie eine solche Tragödie passieren konnte. – Die Redaktion“