Au Weia: Ai Weiwei wirft Berlinale vor, ihn und Til Schweiger aus Episodenfilm herausgeschnitten zu haben
Der chinesische Künstler wirft den Veranstaltern der Internationalen Filmfestspiele Berlin Zensur vor. Die hätten seinen Filmbeitrag zu „Berlin, I Love You“ kurzerhand herausgenommen.
Ai Weiwei hat den Veranstaltern der Berlinale Zensur vorgeworfen. Der chinesische Künstler behauptet, sein Video zum Episodenfilm „Berlin, I Love You“ sei aus Angst vor politischen Folgen durch die chinesische Regierung herausgeschnitten worden. Das sagte Weiwei gegenüber der „Deutschen Welle“. Die Berlinale-Veranstalter hätten Druck auf die Produktionsfirma ausgeübt und eine unzensierte Fassung des Films abgelehnt.
Der 61-Jährige war schon oft wegen Politik-kritischen Kunstaktionen in seiner Heimat angeprangert worden und hatte zeitweise sogar unter Hausarrest gestanden. Doch auch die Berlinale wird vom Künstler kritisiert: „Ich fragte meinen Produzenten. Der sagte mir, die Berlinale hätte den Film nicht akzeptiert, wenn ich ein Teil davon gewesen wäre.“
Unbequemer Zeitgenosse
Ai Weiwei hatte 2015 aus China per Videochat einen Film in Berlin gedreht – das acht-minütige Video sollte Teil des Episodenfilms „Berlin, I Love You“(unter anderem auch mit Til Schweiger) werden. Vorläufer des Films war „Paris, je t’aime“ von 2006.
Weiwei plant auch einen Beitrag zu „Shanghai, I Love You“, was der Regierung in China gar nicht gefallen dürfte.
AmazonGegenüber dem „Hollywood Reporter“ verteidigten sich die Veranstalter mit der Begründung, dass es keinesfalls ein Kriterium für die Wahl eines Films auf dem Festival sei, ob Ai Weiwei daran beteiligt sei oder nicht. Auch ohne den Teil war „Berlin, I Love You“ nicht auf der Berlinale vertreten.