Arte-Mediathek: Das sind die besten Musik-Dokus und Konzerte
Gutes Edutainment ist das wohl bequemste Hausmittel gegen Herbst-Blues. Aus saisonalem Anlass stellen wir die besten Musik-Dokus und Konzerte bei Arte vor.
Here comes the rain again. Und wir haben die besten Musik-Dokus und Konzerte der Arte-Mediathek für diese Jahreszeit zusammengestellt. Zwar ohne die Eurythmics, dafür aber mit gesellschaftskritischem Rap von Kate Tempest, den Anfangsjahren David Bowies, mit einem intimen Konzert von Feist, einem Porträt der sonderbaren Kate Bush, jeder Menge Glam Rock und A-capella-Improvisationskunst mit Bobby Mc Ferrin.
Kate Tempest bei den Eurockéennes
„Life is performance and vanity“ rappt Kate Tempest. Zu den Themen der 33-Jährigen gehören Klassenkampf, Rassismus, Ängste, Gewalt und Macht sowie Sexualität und Geschlecht. Mit dunkler Poesie übt die Lyrikerin und Autorin raue Gesellschaftskritik. Ihre Songs kehren zum Ursprung des Rap zurück – unprätentiös und wirklichkeitsnah. Nicht umsonst erhielt Tempest für ihren ersten Gedichtband „Brand New Ancients“ 2013 den Ted Hughes Award for New Work in Poetry. 2019 ist „The Book of Traps and Lessons“ erschienen. Das Album folgte auf „Everybody Down“ (2014) und „Let Them Eat Chaos“ (2016).
„Kate Tempest bei den Eurockéennes“ ist noch bis zum 10. Januar 2020 in der Arte-Mediathek verfügbar.
David Bowie – Die ersten fünf Jahre
Viele der Ideen, die David Bowies musikalisches Vermächtnis prägen sollten, entstanden schon zu Beginn seiner Karriere. Doch über die Anfangsjahre des Ausnahmekünstlers war lange wenig bekannt. „David Bowie – Die ersten fünf Jahre“ wirft erstmals einen Blick auf die Zeit, als der bürgerliche David Robert Jones noch mit Folk und Pop experimentierte – und bevor es den Künstler David Bowie und sein Alter Ego Ziggy Stardust überhaupt gab. Bowies erste Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter erinnern sich an die Zeit vom Ende der 60er Jahre bis 1973 mit Sätzen wie: „David war jemand mit dem man gut klarkam, nur seine Songs waren so abgefahren. Die waren total skurril und ballaballa.“
„David Bowie – Die ersten fünf Jahre“ ist noch bis zum 21. November 2019 in der Arte-Mediathek verfügbar.
Feist – Reeperbahn Festival 2019
Ihre Anfänge beging Leslie Feist mit einer Punkrock-Schülerband. Heute steht die kanadische Musikerin mit stillem Folk und Indie-Rock auf der Bühne – hier auf dem Reeperbahn Festival in Hamburg, 2019. Mit Kommentaren wie „ein Song für alle, die an ihren eigenen Bullshit glauben wollen“ zieht sie das Publikum auf ihre Seite, noch bevor das erste Stück begonnen hat. Vielleicht auch ein Grund, warum Kolleginnen und Kollegen die 43-Jährige gerne anrufen. Die Zusammenarbeit mit Feist ist gefragt. Ihr bisher aktuellstes Solo-Album „Pleasure“ veröffentlichte die Sängerin und Gitarristin 2017.
„Feist – Reeperbahn Festival 2019“ ist noch bis zum 22. Oktober 2019 in der Arte-Mediathek verfügbar.
Kate Bush – Stimmgewaltig und exzentrisch
Als Kate Bush Ende der 1970er Jahre mit „Wuthering Hights“ der Durchbruch gelang, hörte Großbritannien eigentlich Punk und Disco. Doch die Artpop-Musikerin mit dem klaren Sopran landete einen Treffer. Bis heute hat ihr wegweisendes Gesamtwerk Musikerinnen wie Tori Amos, Björk, Alison Goldfrapp und Lily Allen inspiriert. „Kate Bush – Stimmgewaltig und exzentrisch“ dokumentiert den Werdegang der Musikerin, die stets ihr Image der Sonderbaren pflegte. Dabei stößt man immer wieder auf interessante Anekdoten: Beispielsweise war es David Gilmore von Pink Floyd, der die junge Sängerin in seinem Studio ihre ersten Demo-Aufnahmen machen ließ. Für ihre Performances, bei denen sie nicht nur tanzte, sondern auch mal über die Bühne flog, ließ Bush sich als erste Popmusikerin ein Headset entwickeln.
„Kate Bush – Stimmgewaltig und exzentrisch“ ist noch bis zum 11. November 2019 in der Arte-Mediathek verfügbar.
Glam Rock – verrückt, exzentrisch und von kurzer Dauer
„I guess I’m just living my fantasy“, sagt ein im ganzen Gesicht glitzernden Fan. Ihre Fantasie? Die sei Bowie. Anfang der 70er Jahre entscheidet auf einmal nicht mehr das Radio, sondern das Fernsehen über die Charts. Glitzer, Schminke und extrovertierte Mode verschaffen Künstlerinnen und Künstlern einen Vorteil. Zwischen Trennung der Beatles und Aufstieg des Punk in den 1970er Jahren hatte Glam Rock seine kurze und intensive Hochphase. Die Doku von Christophe Conte erzählt die Geschichte des Genres, das Emanzipation und sexueller Befreiung hochleben lassen und gleichzeitig frei von politischen Inhalten sein wollte. Dabei kommen natürlich seine wichtigsten Vertreterinnen und Vertreter vor: T. Rex, David Bowie, Roxy Music, Elton John, Suzi Quatro und Queen.
„Glam Rock – verrückt, exzentrisch und von kurzer Dauer“ ist noch bis zum 25. November 2019 in der Arte-Mediathek verfügbar.
Bobby Mc Ferrin: Circlesongs
„Don’t Worry Be Happy“ ist zwar sein berühmtestes Werk, aber eine musikalische Kleinigkeit für seinen Komponisten. Einmal wieder zeigt das Bobby Mc Ferrins Auftritt mit seiner A-capella-Band im Pariser Konzerthaus Salle Pleyel, 2018. Der zehnfache Grammy-Preisträger mit einem Tonumfang von vier Oktaven ist ein Meister der Improvisationskunst. Seine A-capella-Band, bestehend aus ebenso interessanten Musikerinnen und Musikern, vereint das Quintett zu einer Symbiose. Die sogenannten Circle-Songs drehen, wie ihr Name bereits verrät, die Runde. Jede Sängerin und jeder Sänger im Kreis verwandelt und entwickelt die Lieder weiter. Dabei kommt auch Beatboxing und Body-Percussion zum Einsatz.
„Bobby Mc Ferrin: Circlesongs“ ist noch bis zum 4. November 2019 in der Arte-Mediathek verfügbar.