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Arne Willander schaut fernKolumne

Arne Willander schaut fern: Die Screen Actors Guild Awards sind fast so glamourös wie die Oscars

Die Screen Actors Guild Awards bei Netflix sind eine Feier der Diversität.

Die Ankunft ist vielleicht der entscheidende Auftritt. Kieran Culkin bleibt in seiner Rolle als ironischer Hallodri in „Succession“ und schäkert mit der Rote-Teppich-Moderatorin Elaine Welteroth, dass es fast schon nicht mehr lustig ist. Die imposante Britin Hannah Waddingham aus „Ted Lasso“ präsentiert eine von ihrer Tochter handbemalte Handtasche aus Pappe. Der flamboyante Ko-Teppich-Moderator Tan France hüpft hinter der Bühne herum. Andere führen Givenchy und Brioni vor, und auch die Männer werden nach den Designern gefragt.

Die Screen Actors Guild Awards gibt es seit dreißig Jahren, die Gilde aber viel länger. Mit den vielen Serien bei Streamingdiensten wurde der Preis wichtiger und blickt zurück auf vergangene Sieger: „Emergency Room“ und „Sopranos“, „Mad Men“ und „Breaking Bad“. Die Schauspieler-Gilde ist also geschmackssicher. Und auch in diesem Jahr hat die beste Serie mit den besten Schauspielleistungen gewonnen: „Succession“.

Idris Elba moderiert die eigentliche Zeremonie. Ali Wong und Steven Yeun werden für „Beef“ ausgezeichnet, Ayo Edebiri für „The Bear“ und Elizabeth Debicki für „The Crown“. Debicki ist ehrlich überrascht – oder eine gute Schauspielerin. Robert Downey Jr. wird für seine Rolle in „Oppenheimer“ geehrt, ebenso Cillian Murphy und das Ensemble des Films. Christopher Nolan sieht es am Tisch mit Wohlgefallen. Beste Schauspielerin ist Lily Gladstone in „Killers Of The Flower Moon“. So hat man keine Klagen zu befürchten.


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Im letzten Jahr gab es einen Streik der Drehbuchautoren und der Schauspielergewerkschaft, aber bei der Erinnerung daran brandet nicht so recht Applaus auf. Man arbeitet hier doch recht gern. Dann kommt Barbra Streisand zur Melodie von, natürlich, „Memories“ auf die Bühne. Sie ist seit sechzig Jahren in der Gewerkschaft und bekommt jetzt den Life Achievement Award. Souverän erinnert sie sich daran, wie sie 1955 in Brooklyn „Guys And Dolls“ im Kino sah und sich in Marlon Brando verliebte, wie sie 1968 mit William Wyler „Funny Girl“ machte – und dass die Gründer von Hollywood aus Europa geflüchtet waren.

Und außerdem sei der Preis fürs Lebenswerk so bequem, weil man schon vorher davon erfährt. Und nicht schauspielern muss.

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