Anti-Rammstein-Petition plus Demo gegen Dresden-Konzert: Kommt es zum Clash mit Fans?
Demonstrierende könnten in Dresden auf Rammstein-Fans treffen
Eine feministische Gruppe aus Dresden will die Konzerte von Rammstein, deren erstes am morgigen Mittwoch (15. Mai 2024) über die Bühne geht, verhindern. Außerdem wird es eine Demo gegen die Band geben. Gefordert wird die zudem Entschädigung für die angeblichen Opfer, die es im Zuge der Auftritte der Band gegeben haben soll. Die Gruppe plant die Demonstration direkt vor dem Konzertgelände.
Das Bündnis heißt „Konsequenzen für Rammstein“ und hat in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister, den Stadtrat und die Messe Dresden die Absage der vier geplanten Rammstein-Konzerte im Ostra-Gehege gefordert. Dazu sollen Betroffene von sexualisierter Gewalt entschädigt werden – finanziert aus dem Konzertgewinn. „Das ist das Mindeste, was die Stadt Dresden tun kann“, heißt es in dem Brief.
„Konsequenzen für Rammstein“ schreibt auf Instagram:
„Unterstützt unsere Petition gegen die Rmmstn-Konzerte in Dresden!“
Wir fordern:
1. Ein Verbot der Rmmstn-Konzerte in Dresden!
2. Eine gründliche rechtliche und kulturpolitische Aufarbeitung der Fälle!
3. Die Entschädigung mutmaßlich Betroffener von sexualisierter Gewalt!
Wir haben bereits der Stadtverwaltung, dem OB, der Kulturbürgermeisterin, dem Stadtrat und der Messe Dresden GmbH geschrieben. Auf unsere Forderungen wurde noch nicht eingegangen. Deswegen brauchen wir eure Unterstützung, um zu zeigen wie viele Menschen dahinter stehen.
Rmmstn eine Fläche für ihre Musik zu geben ist aus unserer Sicht moralisch falsch. Wir kritisieren auch die Wahl des Ortes. Weil es ein Open-Air Konzert ist, werden die sexistischen Texte in der ganzen Stadt zu hören sein. Für Betroffene von Sexismus ist das ein unerträglicher Zustand.
Die Festwiesen des Ostrageheges gehören der Stadt Dresden. Die Gelder die u.a. durch die Miete des Geländes eingenommen werden, sollen deswegen gespendet werden – an Organisationen, Vereine oder Initiativen, die sich für Betroffenen von sexualisierter Gewalt einsetzen. Das ist das mindeste was die Stadt Dresden tun kann.
Danke für eure Unterstützung!
Laut des Bündnisses hat die Stadtverwaltung nicht auf ihre Forderungen reagiert. Bislang hat man nach sechs Tagen erst knapp 900 Unterschriften gesammelt hat. Das Petitionsgremium des Stadtrats hat nun immerhin angeboten, die Petition in einer der nächsten Sitzungen nicht öffentlich zu behandeln.
Am Mittwoch wurde eine Anti-Rammstein-Demo angemeldet, am Jorge-Gomondai-Platz geplant. Angekündigt wurde auch eine Person, die früher ein Rammstein-Fan war, und die nun von ihren Erfahrungen berichten wolle. Ab 16 Uhr wollen die Demonstranten von der Dresdner Neustadt in Richtung des Konzertes im Ostra-Gehege ziehen. Gleichzeitig werden mehr als 50.000 Rammstein-Fans erwartet, da der Support-Act ab 18.30 Uhr spielt. Eine Konfrontation mit den Rammstein-Fans ist abzusehen.
Die Veranstalter haben 100 Teilnehmer für die Demo angemeldet. Unter anderem wird SPD-Stadträtin Anne Holowenko erwartet.
Gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann wurde im vergangenen Jahr ermittelt. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Begehung von Sexualdelikten wie auch Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz kurze Zeit später eingestellt.