Anti-Rammstein-Demo beendet: Polizei spricht von 150 Teilnehmenden – angemeldet waren 400
Weniger Menschen als erwartet protestierten am Samstagnachmittag (15.07.) gegen die drei anstehenden Rammsteinkonzerte in Berlin.
„Wir sind hier, um ein Zeichen zu setzen. Gegen Patriarchat und sexualisierte Gewalt. Wir glauben den Opfern und solidarisieren uns mit ihnen. Wer das nicht macht, stützt das patriarchale System. Rammstein Fans – Täterschutz!“, lauten die abschließenden Worte im Berliner DemoTicker – damit haben die Teilnehmenden der Demonstration „Kein Rammstein in Berlin!“, die am Samstagnachmittag (15.07.) von 14.30 bis 16 Uhr vom Theodor-Heuss-Platz bis zum Olympiastadion liefen, deutlich gemacht, worauf es ihnen ankommt.
400 Menschen waren von den Veranstaltern angemeldet worden. Tatsächlich gekommen seien laut Polizeiangaben, die „rbb24“ vorliegen, allerdings nur 150 Personen. Dies könnte nicht zuletzt den hohen Temperaturen geschuldet sein, denn bei 37 Grad Celsius mag nicht jedem nach einer Laufdemo im Innenstadtgebiet sein. Die Veranstalter zeigen sich, zumindest auf Twitter, aber zufrieden. Dort heißt es: „Wir sind viele und wir sind laut!“
Demo gegen Rammstein-Shows: Bisher alles friedlich
Die Protestierenden scheinen ohne nennenswerte Zwischenfälle die geplante Route zum Olympiastadion gelaufen zu sein – begleitet wurden sie von Einsatzkräften der Polizei, die an den Seiten absicherte.
Um 16 Uhr hat der Einlass für das erste Rammsteinkonzert im Olympiastadion begonnen. Rund 60.000 Fans warten nun darauf, ihr Ticket vorzeigen zu können. Demonstranten und Fans seien aus Sicherheitsgründen durch Abgrenzungen voneinander getrennt, um mögliche Ausschreitungen zu verhindern. Den Demonstranten war im Vorfeld zudem geraten worden, andere U-Bahn-Stationen zu nutzen, um möglichst nicht auf Fans der Band zu stoßen.
Indes befürchten aber auch die Rammstein-Fans, dass das Konzert am Abend von Demonstranten gestört werden könnte. So postete ein Fan-Account, dass angeblich Informationen darüber vorliegen, dass eine Protestgruppe ins Stadion gelangen möchte, um alle drei Konzerte zu stören oder gar zu verhindern. Ob dies tatsächlich so ist, kann nicht unabhängig bestätigt werden.