Anstößige Inhalte: „Die Muppet Show“ bekommt Disclaimer
Disney+ veröffentlicht „Die Muppet Show“ mit neuem Disclaimer und will auf die „Fehler“ der 45 Jahre alten Show aufmerksam machen.
Fünf Staffeln des Kinderklassikers „Die Muppet Show“ können seit Freitag auf Disney+ gestreamt werden – jedoch mit Warnhinweis. So warnt Disney vor jedem Anschauen mit einem neuen Disclaimer vor „anstößigen Inhalten“ in der Show.
„Diese Stereotypen waren damals falsch und sind auch heute falsch“
„Dieses Programm enthält negative Darstellungen und/oder Misshandlungen von Menschen oder Kulturen. Diese Stereotypen waren damals falsch und sind auch heute falsch“, vermeldet der Familiensender.
„Anstatt diese Inhalte zu entfernen, wollen wir ihre schädlichen Auswirkungen anerkennen, daraus lernen und Gespräche anregen, um gemeinsam eine inklusivere Zukunft zu schaffen“, heißt es weiter.
Darüber hinaus betont Disney Diversität in den Medien fördern zu wollen: „Disney hat sich dazu verpflichtet, Geschichten mit inspirierenden und aufstrebenden Themen zu schaffen, die die reiche Vielfalt der menschlichen Erfahrung rund um den Globus widerspiegeln.“
Johnny Cash vor Konföderierten-Flagge
Die Muppets, deren fünf Staffeln zwischen 1976 und 1981 erstausgestrahlt wurden, wurden einst für ihre Darstellungen von amerikanischen Ureinwohnern, Menschen aus dem Nahen Osten und Asiens gefeiert. Kinder jeder Nation liebten und lieben bis heute die Hand-Puppen aus Jim Hensons Schmiede, und deren Eltern lachen vielleicht noch mehr.
Jedoch gibt es bei den Muppets auch einige Momente, die heute anstößig sind. Zum Beispiel in der Folge, als Country-Sänger Johnny Cash vor der Flagge der Konföderierten Staaten von Amerika auftritt. Diese Flagge steht heute für Rassismus und Sklaverei, wird in den Südstaaten jedoch noch immer als Folklore verharmlost.
Der Muppets-Disclaimer folgt einer neuen Strategie des Micky-Maus-Konzerns. Wie schon im Oktober 2020 bekannt gegeben wurde, sorgt sich Disney angeblich um seine unschuldigen Zuschauer und möchte sie nicht mit unzeitgemäßen oder klischeehaften Darstellungen bedrängen. Deshalb gibt es zu einigen Filmen, darunter „Peter Pan“ und „Dumbo“, Hinweistafeln, die historische Kontexte klären sollen oder verschämt auf die eigene Fehlleistung hinweisen, etwa rassistische Darstellungen von amerikanischen Ureinwohnern oder beschönigende Inszenierungen von Sklavenarbeit zu zeigen.