Anne Hathaway gesteht: Nach dem Oscar blieben die Rollen aus
Hass im Netz und in den Medien – das schreckte Filmemacher offenbar ab.
Der sogenannte „Oscar-Fluch“ hat offenbar auch Anne Hathaway getroffen. Wie die Schauspielerin jetzt in einem Interview mit „Vanity Fair“ offenbarte, sei sie nach der Auszeichnung als beste Nebendarstellerin für ihre Rolle in „Les Misérables“ im Jahr 2013 beruflich in ein Loch gefallen. Neue Rollen blieben aus – und das wohl, weil Menschen im Netz ihren Charakter so stark kritisierten, dass sich Filmschaffende scheuten, sie für eine Produktion anzufragen.
Wie „The New York Times“ 2013 wenige Monate nach Hathaways Oscar-Gewinn feststellte, erfuhr die Darstellerin zu jener Zeit online, aber auch in Teilen der Medienwelt heftige Ablehnung. Man bezeichneten sie als „nervig“, „affektiert und schauspielerisch“. „Niemand wirft ihr vor, etwas falsch zu machen“, schrieb „The New York Times“ damals. „Vielmehr scheint Frau Hathaway zu einem Spiegel für unsere eigenen Unzulänglichkeiten geworden zu sein.“
Grund dafür soll auch ihre Oscar-Rede gewesen sein:
Anne Hathaway gab selbst einst zu, dass sie nicht erfreut über den Gewinn gewesen sei. „Ich habe mich sehr unwohl gefühlt. Ich habe bei diesem Film irgendwie den Verstand verloren und er war noch nicht wieder da. Dann musste ich mich vor die Leute stellen und etwas fühlen, was ich sonst nicht fühle, nämlich unkompliziertes Glück. Es ist eine offensichtliche Sache, man gewinnt einen Oscar und sollte glücklich sein. Ich habe mich nicht so gefühlt. Ich habe mich falsch gefühlt, weil ich dort in einem Kleid stand, das mehr gekostet hat, als manche Menschen in ihrem Leben sehen werden, und einen Preis für die Darstellung von Schmerz gewann, der immer noch ein Teil unserer kollektiven Erfahrung als Menschen ist.“ Daher habe sie einfach versucht, „so zu tun, als ob ich glücklich wäre, und ich wurde darauf angesprochen, und zwar in starkem Maße. Das ist die Wahrheit und das ist passiert. Es ist scheiße. Aber was man daraus lernt, ist, dass man nur das Gefühl hat, dass man vor Verlegenheit sterben kann, aber nicht wirklich stirbt.“
Christopher Nolan rettete ihre Karriere
Ihre Rettung sei ein Regisseur gewesen, der trotz der Internet-Hetze Vertrauen in sie und ihre Fähigkeiten hatte. „In Christopher Nolan hatte ich einen Engel, dem das egal war und der mir eine der schönsten Rollen gab, die ich je hatte, in einem der besten Filme, in denen ich mitgewirkt habe“, so Hathaway. Nolan besetzte sie für „The Dark Knight Rises“ und „Interstellar“. Heute glaubt sie, dass ihre Karriere dadurch nicht so an Schwung verloren hat, wie sie es hätte, wenn er sie nicht unterstützt hätte.
Anne Hathaway offenbart auch, dass sie eine Fehlgeburt hatte
Und es gibt ein weiteres Schicksal, das Anne Hathaway in dem Interview mit „Vanity Fair“ anspricht: 2015 erlitt sie eine Fehlgeburt, während sie gerade ihre sechswöchige Aufführung der One-Woman-Show „Grounded“ am Broadway spielte.