Amber Heard: Übersteht sie das Kreuzverhör-Trommelfeuer der Depp-Anwältin?
„Lügen und Ungereimtheiten“, „Beschämendes Schauspiel“, „Feuerwerk aus Schmutz“: Im Kreuzverhör wird eine harte Gangart erwartet
Letzte Runde im spektakulären Verleumdungsprozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard. Nach einwöchiger Verhandlungspause geht das Ringen um intime Wahrheiten und viel, viel Geld weiter. „Jetzt wird’s noch schmutziger und anzüglicher“, erwartet das US-Showbiz-Magazin „Deadline“.
Das seit Mitte April in Fairfax/Virginia laufende Verfahren startet heute mit dem Kreuzverhör. Dabei werden Depps Anwälte die Aussagen seiner Ex-Ehefrau zerpflücken. Namentlich nicht genannte Quellen sprechen von „Lügen und Ungereimtheiten“ in Heards Darstellung. Diese hätten sich seit ihrem Anklage-Essay wegen häuslicher Gewalt in der Washington Post vor sechs Jahren „erheblich verändert“.
Depps Anwaltsteam um die scharfzüngige Wortführerin Camille Vasquez wird versuchen, die Angaben der klinischen Psychologin Dawn Hughes über wiederholte sexuelle Übergriffe gegen Heard massiv zu hinterfragen. „Verbrannte Erde hinterlassen“, nennen das US-Prozessbeobachter. „Wir erwarten, dass Depps Anwälte auf das Opfer einhämmern werden“, sagte ein Heard-Sprecher gegenüber dem „Deadline“-Magazin. „Wir befürchten ein beschämendes Schauspiel. Schließlich sind die überwältigenden Beweise – und die Wahrheit – nicht auf Depps Seite!“
Bis zu den Abschluss-Plädoyers, die für den 27. Mai angekündigt sind, wird also nochmals schmutzige Wäsche gewaschen.
Was einige US-Medien nochmals darauf hinweisen ließ, dass Depp – entgegen der Behauptung seiner Fan-Army – NICHT vor Gericht steht. Er ist Kläger in einem Zivilprozess. Er zwingt damit die Intimitäten seiner Ehe mit Heard freiwillig ins grelle Licht der Öffentlichkeit. Im Kern muss Richterin Penny Azacarte und die Geschworenen darüber urteilen, ob Heards „Washington Post“-Artikel und die darin enthaltenen Verweise „eine öffentliche Figur zu sein, die häuslichen Missbrauch erfahren hat“, falsch und verleumderisch war, sowie eine böswillige Handlung darstellte.
Die Spaßmacher von der Comedy-Show „Saturday Night Live“ (SNL) waren natürlich an derart nüchterner Juristerei nicht interessiert. Sie nahmen das Prozess-Spektakel mehrfach aufs Korn und ließen die „menschlichen Fäkalien“, die 2016 im Bett des Paares entdeckt wurden, durch den Vorspann ihrer letzten Show spuken. Cecily Strong von „SNL“ spielte Richterin Azcarte , die dem versammelten Saal angekündigte, sie würde Filmmaterial des verdreckten Betts vor Gericht zulassen: „Weil es sich lustig anhört – und dieser Prozess sowieso zum Spaß ist!“
Weiterhin scherzte die Comedy-Richterin: „Dieser Prozess hat mir viel zu denken gegeben. Auf der einen Seite glaube ich Mr. Depps Geschichte. Aber andererseits deutet sein ständiges Grinsen darauf hin, dass dies nicht die erste Frau ist, die er so wütend gemacht hat, dass sie in sein Bett kackte.“