Amber Heard im Interview: Prozess war „schrecklich“ und „demütigend“
Sehen Sie hier einen zehnminütigen Clip des TV-Interviews.
Zwei Wochen nach dem Urteil im Verleumdungsprozess gegen Johnny Depp und seine Ex-Frau Amber Heard, meldete sich die Schauspielerin erstmals im Video-Interview zu Wort. Im Gespräch mit der Journalistin Savannah Guthrie verteidigte sich die 36-Jährige. Der Jury wolle sie keine Vorwürfe machen, Depps Anwälte seien besser darin gewesen, die Geschworenen vom eigentlichen Thema abzulenken. Heard steht weiterhin zu ihren Aussagen. Der „Fluch der Karibik“-Star Depp soll sie körperlich und seelisch misshandelt haben.
Heard wehrte sich im Interview gegen den Vorwurf selbst gewalttätig gewesen zu sein. Daraufhin brachte Guthrie Audioaufnahmen, die bereits im Prozess eine wichtige Rolle gespielt hatten, ins Spiel.
Heard verteidigt sich, auch mit Blick auf im Gerichtssaal vorgespielte Aufnahmen, in denen sie selbst Gewalt einräumt, die aber nicht die Realität widerspiegeln würden. In diesen Momenten sei ihr Leben in Gefahr gewesen, darum habe sie die Schuld übernommen. „23 sekundenlange Clips oder ein Transkript sind nicht repräsentativ wenn es um zwei oder dreistündige Gespräche geht, aus denen diese Clips stammen“, sagt Heard.
Der Prozess selbst sei für sie das „schrecklichste“ und „demütigendste“ Erlebnis gewesen, das sie je durchmachen musste. „Ich habe mich noch nie so weit weg von meiner eigenen Menschlichkeit gefühlt“, sagte sie. „ Ich fühlte mich, als wäre ich weniger als ein Mensch“ Wie bereits berichtet, kritisierte Heard auch heftig die Darstellung des Prozesses in sozialen Medien, wie in TikTok. Das komplette Interview wird am 17. Juni veröffentlicht.
Heard will in Berufung gehen
Der Verleumdungsprozess gegen Johnny Depp und Amber Heard kam am 1. Juni zu Ende. Die Geschworenen sprachen sich überwiegend zu Gunsten des „Fluch der Karibik“-Stars aus, der 10,4 Millionen Dollar von seiner Ex-Frau erhalten soll. Laut Heards Anwältin fehlt ihr aber das Geld. Heard will in Berufung gehen.
Heard hatte sich in einem Artikel in der „Washington Post“ als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnet, woraufhin Depp klagte. Er warf ihr vor, seiner Karriere mit falschen Vorwürfen geschadet zu haben und forderte 50 Millionen Dollar Schadenersatz. Heard klagte ebenfalls gegen ihren Ex-Mann. In ihrer Gegenklage wegen Verleumdung verlangte sie 100 Millionen Dollar Schadenersatz.