Amber Heard: Ihre Psychologin schildert Gewalt-Ausraster von Johnny Depp

Schwer eifersüchtig auf Schauspieler-Kollege James Franco. Sexuelle Gewalt im Schlafzimmer. Prügelszenen in Australien

Im spektakulären Heard-/Depp-Verleumdungsprozess hat die „zweite Halbzeit“ begonnen: Die Aussagen der von Johnny Depp einbestellten Zeugen sind abgeschlossen. Seit gestern kommt die Heard-Seite zu Wort.

Den Auftakt im Gerichtssaal in Virginia machte Psychologin Dawn Hughes, quasi in Gegenrede zu Shannon Curry, die als Depp-Vertraute ausgesagt und eine schwere Borderline-Störung bei Heard diagnostiziert hatte.

Hughes begann mit einem Report über Depps Kontrollwahn, der mehrfach in Gewalt umschlug. Depp wäre während der 15-monatigen Ehe „dominant, manipulativ und zunehmend eifersüchtig geworden“. Er hätte weiterhin mehrfach ihren „Titten-und-Arsch“-Look kritisiert sowie ihre Karrierepläne torpediert.

Die Psychologin benannte als angeblichen Nebenbuhler den Schauspieler-Kollegen James Franco, mit dem Heard im Jahr 2015 für den Film „The Adderall Diaries“ gedreht hatte. Auf einem Flug zwischen Boston und Los Angeles wäre Depp ausgerastet. Sie zitiert ihn laut „New York Post“ mit den Worten: „Ich hoffe, du hattest Spaß bei deinen Eskapaden“. Danach hätte er ihr in den Rücken gerammt.

Hughes Aussagen beziehen sich auf Vorfälle, die bisherige Zeugen zum Teil deutlich anders geschildert haben. In ihren Schilderungen benennt sie auch konkrete Fälle des sexuellen Missbrauchs. „Sobald Mister Depp betrunken oder stoned war, warf er sie aufs Bett. Er riss ihr das Nachthemd auf und versuchte, Sex mit ihr zu haben“, so Hughes. Er hätte Heard wiederholt zum Oralverkehr gezwungen.

Bei dem vielfach kolportierten Streit in Australien, als Depp ein Teil seines Mittelfingers verlor, soll er Heard zunächst verprügelt, dann mit den Worten „Ich werde dich umbringen, ich hasse dich!“ angeschrien und danach sexuell misshandelt haben.

Es ist schwer vorzustellen, wie die Geschworenen und die Richterin angesichts dieser Fakten-Diskrepanz zu einen „gerechten Urteil“ kommen können. Nach einer Verhandlungspause stehen weitere Aussagen der Heard-Zeugen auf dem Plan. Es ist abzusehen, dass sich der Prozess über die ursprünglich angesetzte Terminierung hinaus hinziehen wird.

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