Amber Heard: Eine Frage der Persönlichkeitsstörung?
Die Schauspielerin sagt heute nicht aus, stattdessen kommt es zum Diagnose-Battle der Psychologinnen
Im spektakulären Prozessmarathon Heard gegen Depp (und umgekehrt) wäre Amber Heard am Dienstag (3. Mai) als erste Zeugin in eigener Sache angehört worden. Das berichtete in der letzten Woche das Showbiz-Fachmagazin „Deadline“. Doch nun hat sich ihr Team offenbar kurzfristig zu einem bemerkenswerten Wechsel entschlossen.
Bei derartigen Verfahren kann es durchaus vorkommen, dass der Ablauf der Aussagen und Gutachten geändert wird. In den bisherigen Prozesstagen war es dem „Team Depp“ gelungen, Heard als unsichere Kantonistin darzustellen, die mit eigenen Problemen zu kämpfen hat. Die lässig-humorigen Einlassungen von Johnny Depp zu diversen Sachverhalten (etwa: der mit Blut gemalte Penis …) taten ein Übriges. Ein Depp-Bodyguard sagte gar aus, dass die „häusliche Gewalt“ (auch) von ihr ausgegangen wäre.
Nach Recherchen von „Deadline“ kommt Heard vorerst nicht zu Wort, sondern die klinische und forensische Psychologin Dr. Dawn Hughes. Es ist davon auszugehen, dass das „Team Heard“ zeitnah und fachlich untermauert auf die Einlassungen der Psychologin Shannon Curry eingehen will. Die vom „Team Depp“ bestellte Curry legte dar, dass Heard an einer „Borderline- und einer histrionischen Persönlichkeitsstörung“ leiden würde. Basis für diese Einschätzung ist eine Tagessitzung zwischen Heard und ihr zum Ende letzten Jahres.
Heards Team stellte wiederum heraus, dass Currys Borderline-Diagnose sich seltsamerweise mit dem Wortlaut der Audiotapes decken würde, auf denen Depp seiner Ex-Gattin eine Geistesstörung vorgeworfen hatte.
Da Gerichtsprozesse in den USA oft auch ein Spektakel-Charakter haben, um die Geschworenen zu beeindrucken, zieht das „Team Heard“ nun die „Gegen-Psychologin“ Hughes im Zeitplan vor. Als Expertin für die „Behandlung von Gewaltopfern in Paarbeziehungen“ wird sie die Expertise ihrer Vorgängerin mit großer Wahrscheinlichkeit in Abrede stellen. Amber Heard kann wiederum mit einer positiven Diagnose zu ihrer psychischen Verfasstheit rechnen – diese dann möglich plausibel vermittelt.
Der Prozess war ursprünglich auf fünf Wochen angesetzt. Nun wird das Verfahren in der nächsten (und bislang letzten) Woche erstmal unterbrochen, da Richterin Penny Azcarate an einer Konferenz teilnehmen muss.