RS-History

Als Spirit-Sänger Randy California vor der Küste von Hawaii ertrank

Randy California rettete seinem 12-jährigen Sohn 1997 in unruhigen Gewässern vor dem sicheren Tod und bezahlte dies selbst mit dem Leben. Eine Erinnerung an den begnadeten Gitarristen und Sänger, der Jimi Hendrix viel zu verdanken hatte.

Am 02. Januar 1997 starb Gitarrist Randolph Wolfe, weltbekannt als Randy California, bei dem Versuch, seinen ertrinkenden Sohn Quinn aus den Fluten vor Molokaʻi – einer kleinen Vulkaninsel Hawaiis, die wegen ihrer dünnen Besiedlung oft auch „vergessene Insel“ genannt wird – zu retten.

Die Rettung gelang, der 12-Jährige wurde von seinem Vater in sicheres Gewässer gestoßen, doch California wurde von der Strömung in den Tod gerissen. Die Leiche des Musikers wurde nie gefunden. Tragische Ironie: Auf „Future Games“, einem Album seiner Band Spirit, besang er die „Hawaiian Times“.

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Randy California war stets eine exzentrische Erscheinung, doch als Teenager wurde er in seiner ersten Gruppe Spirits Rebellious (benannt nach einem Buch von Khalil Gibran) von seinem Stiefvater Ed „Mr. Skin“ Cassidy, der bereits mit Thelonious Monk gespielt hatte, noch in den Schatten gestellt. Spätestens mit der Umbenennung in Spirit vermählte die Band ab 1968 Jazz und Rock auf unnachahmliche Weise.

California war ihr singender Anführer, schrieb die meisten Songs Mit „I Got a Line on You“ gelang Spirit 1969 auch ein Hit.

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Im diesem Jahr ging die Gruppe auch auf Tour mit Led Zeppelin. Rober Plant und Co. übernahmen sogar den Spirit-Titel „Fresh Garbage“ in ihr Programm.

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Die Eintracht zwischen den Musikern verblasste allerdings schnell, als California klagte, dass „Stairway To Heaven“ Ähnlichkeiten mit dem Spirit-Track „Taurus“ von 1968 haben soll. Erst 2016 stellte ein Geschworenengericht in den USA fest, dass der Plagiatsvorwurf nicht rechtens war.

Höhepunkt in der Bandgeschichte von Spirit ist wohl die LP  „The Twelve Dreams Of Dr. Sardonicus“ von 1970.

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Kommerziell war all das nicht unbedingt, weswegen  ihre Plattenfirma sich in den 70ern weigerte, das später dann zu Ruhm gelangte Album „Potatoland“ zu veröffentlichen. Immer wieder gab es Auflösungen und Wiedervereinigungen, California war allerdings nie mehr so gut wie zu frühen Zeiten mit Spirit, versuchte sich aber ab 1972 an einem erquicklichen Solowerk („Kaptain Kopter and the Fabulous Twirly Birds“), das sein Talent an der Gitarre zweifelsfrei bestätigte.

Sein Feuer und auch seinen Künstlernamen nahm California übrigens von Jimi Hendrix auf, für den er 1966 in dessen Band Jimmy James & The Blue Flames mit gerade einmal 15 Jahren einige Wochen lang gespielt hatte.

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