Als MG-Schütze lehrte Val Kilmer den Marines das Fürchten

Ein beeindruckendes Video zeigt, wie Val Kilmer in „Heat“ sekundenschnell Magazine wechseln und feuern kann.

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Der Shootout in „Heat“ ist einer der berühmtesten der Kinogeschichte. Im Jahr 1995 erschien Michael Manns Actionthriller, in dem der Bankräuber Neil McCauley (gespielt von Robert De Niro) in ein Katz-und-Maus-Spiel mit dem LAPD-Ermittler Vincent Hanna (Al Pacino) gerät. Besonders in Erinnerung geblieben ist der Film durch eben jene intensive Banküberfall-Szene im Herzen von Los Angeles. Darin wird McCauleys Team – darunter Val Kilmer als Chris Shiherlis – in ein Feuergefecht mit der Polizei verwickelt.

Waffenexperte und Ausbilder Taran Butler hatte einen genaueren Blick auf diese Szene geworfen. Er erläuterte, weshalb sie in Sachen Realismus neue Maßstäbe setzte.

Laut Butler liegt das Besondere an Michael Manns Herangehensweise darin, dass der Regisseur selbst fundiertes Wissen über Waffen und Schießtechniken mitbringt. Das spiegele sich nicht nur in der allgemeinen Inszenierung. Sondern auch in den kleinsten Details wider. Besonders Val Kilmers Umgang mit seinem Gewehr – inklusive eines vollständigen taktischen Nachladens während des Gefechts – sei laut Butler schlicht „großartig“ inszeniert. Anstatt wie viele andere Regisseure hektisch um das Nachladen herumzuschneiden, zeigt Mann den gesamten Vorgang in Echtzeit. Was der Szene eine besondere Glaubwürdigkeit verleiht.

Val Kilmer in „Heat“:

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Was die Schießerei in Heat so einzigartig macht

Michael Manns Entscheidungen sorgen für Authentizität

Die zentrale Feuergefecht-Sequenz aus „Heat“ gilt als eine der besten ihrer Art in der Filmgeschichte. Im Gegensatz zu vielen Actionfilmen der 90er-Jahre legte Mann großen Wert auf eine glaubwürdige Darstellung. Die Hauptdarsteller – darunter De Niro, Pacino und Kilmer – wurden einem Waffentraining unterzogen, um den Umgang mit Schusswaffen möglichst realitätsnah darzustellen. Wie Mann in einem Making-of sagt, war der ehemalige SAS-Soldat und Buchautor Andy McNab maßgeblich an der Entwicklung dieses Trainings beteiligt. Die Marines zeigten Kilmers Nachladeszene später als Lehrbeispiel für taktisches Nachladen unter Feuer.

Auch in Sachen Ton setzte Heat Maßstäbe. Während in vielen Produktionen die Schussgeräusche im Nachhinein künstlich hinzugefügt werden, entschied sich Mann dafür, den Sound echter Waffen, die Platzpatronen verschossen, live am Set in der Innenstadt von L.A. aufzunehmen. Das Ergebnis ist ein akustisch intensives Erlebnis. Das die Wucht und Brutalität der Szene beinahe physisch spürbar macht.