Sexueller Missbrauch: Neue Doku belastet Woody Allen wohl schwer
In der vierteiligen HBO-Doku-Reihe „Allen v. Farrow“ bringt die Ex-Frau des Regisseurs neue Details und spricht auch von erschreckenden Polaroids. Das zeigt ein neuer Trailer.
Am 21. Februar startet auf HBO eine neue Dokumentation in vier Teilen, die für den Ruf Woody Allens ähnliche Folgen haben könnte wie jene über Michael Jackson („Leaving Neverland“). Ein neuer Trailer zu „Allen v. Farrow“ zeigt bereits, dass die Filmreihe sich intensiv mit den Vorwürfen der Pädophilie und des sexuellen Missbrauchs gegen den weltberühmten Schauspieler, Regisseur und Autor beschäftigt.
Ein Großteil der Doku handelt von der Blütezeit von Allens Partnerschaft mit der Schauspielerin Mia Farrow, der Mutter von drei seiner Kinder. Im Raum steht – wie bereits lange bekannt – Farrows Vorwurf, dass Allen seine Adoptivtochter Dylan sexuell missbraucht haben soll.
Was zeigt die Doku, was bisher noch unbekannt ist?
Der nun veröffentlichte Trailer verspricht einen tiefen Einblick in Gerichtsdokumente, Tonbänder und Aufnahmen, die den Missbrauch beschreiben sollen. Dazu gibt es einen ersten Einblick in ein Interview mit der Schauspielerin. Ihre frühen Ehejahre beschreibt sie darin als „überglücklich“, doch inzwischen bedauere sie, dass sie ihn überhaupt kennengelernt habe.
Dann erzählt sie, wie sie einen Stapel Polaroid-Fotos von ihrer Adoptivtochter Soon-Yi Previn fand, die Allen später heiratete. „Ich erinnere mich, dass ich nach Luft rang“, fügte sie an. Mehr ist in dem kurzen Clip nicht zu sehen.
Dylan Farrow hat ihre Vorwürfe gegen den Oscarpreisträger im Zuge der MeToo-Bewegung noch einmal verstärkt und bekräftigt, dass sie ihrer Meinung nach mit Absicht von den Medien über Jahre nicht gehört worden sei. In einem Artikel für die „Los Angeles Times“ schrieb sie 2017 von einem bedrückenden Muster in Allens Verhalten. Hier beschrieb sie etwa, wie der inzwischen 85-Jährige öfter seinen Finger in ihren Mund steckte, nur mit Unterwäsche bekleidet in ihr Bett stieg und sie ständig in allen Varianten berührte. Diese Dinge seien von anderen Familienmitgliedern und Freunden bezeugt worden.
Allen hat die Vorwürfe gegen ihn wiederholt bestritten. Zuletzt musste er aber aufgrund der im Raum stehenden Anschuldigungen auf einen hochdotierten Buchvertrag verzichten und sah sich in einen Rechtsstreit mit dem Filmstudio von Amazon verwickelt, mit dem er ebenfalls einen Kontrakt abgeschlossen hatte.
Hinter „Allen v. Farrow“ stehen die Filmemacher Kirby Dick und Amy Ziering, die bereits mit ihrer Campus-Vergewaltigungs-Dokumentation „The Hunting Ground“ viel Aufsehen erregten.