80. Geburtstag von George Lucas: Alle „Star Wars“-Filme im Ranking
Von „Star Wars“ bis „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“: alle elf „Krieg der Sterne“-Filme im Ranking
80 Jahre alt wird George Lucas am 14. Mai 2024. ROLLING STONE blickt auf seine „Star Wars“-Filme zurück, von denen er bei vieren die Regie führte.
11. „The Last Jedi“ (2017)
Rian Johnsons missratener Film zeigt, was passiert, wenn man jemanden auf den Regiestuhl lässt, der die Saga gar nicht kennt. Beispiel: Im Vorgängerfilm, „The Force Awakens“, bietet Luke seine Hilfe an – hier bestreitet er es. Und so weiter. Silberfüchse, Monte- Carlo-Casino, Stampede – ganz, ganz schlimm. ★ ½
10. „Attack of the Clones“ (2002)
Schon in der „Bedrohung“ war der Flirt zwischen dem Kind Anakin und Königin Padme unangenehm. Jetzt war er Teenager – und eine Liebesgeschichte bricht sich Bahn, in der die beiden über Wiesen tollen und sich in Wolkenkratzer-Apartments, so schrecklich wie Dubai-Architektur, anschmachten. Lucas’ Zeit schien abgelaufen. ★ ½
09. „Solo“ (2018)
Han im Glück? Wohl eher Hans im Glück! Ein überforderter Aldenreich stolpert als junger Han Solo durch eine Heist-Komödie, der Regie-Allzweckwaffe Ron Howard erwartungsgemäß keine Spitzen hinzufügen kann ★★½
08. „The Phantom Menace“ (1999)
„Die dunkle Bedrohung“ (1999) Der Spezialeffekte-Oscar als Gradmesser: Die statische, wie ein 1940er-Drama inszenierte „Bedrohung“ hatte bei der Academy gegen das Schwerkraft aussetzende „Matrix“ keine Chance. Lucas entzauberte sein Erbe, versuchte die Jedis mit Wissenschaft (Zellkörper machen uns zu Zauberern) statt mit Magie zu erklären, und das Märchen Gut gegen Böse mit Politik: Steuerkriege führen zum Aufstieg des Imperiums. 16 Jahre kein „Star Wars“, dann so was. ★★½
07. „Revenge of the Sith“ (2005)
Mutig, ein Trilogie-Abschluss ohne Happy End. Die innere Verwandlung von Anakin in Darth Vader ist schockierend (er ermordet Kinder), die körperliche blutig – die lebenserhaltende Rüstung erhält der abtrünnige Jedi, weil Lava ihn deformiert. Die erzählerische Stringenz des Niedergangs wird durch Padme seifig dramatisiert: „Ich erkenne dich nicht mehr!“ ★★ 1/2
06. „The Rise of Skywalker“ (2019)
„Star Wars“ nähert sich mit seinem neuerlichen „United we stand“-Getue bedrohlich dem hohlen Pathos der Marvel-Filme an, in denen die Superhelden dank Besonderheit ihrer Außenseiter-Natur die schiere Überzahl der Bösen besiegen. Der Glaube dieser SW-Avengers geht so weit, dass sogar kleine Lampenschirm-Roboter als wertvolle Soldaten anerkannt werden. Und für Chewbacca, das Tier, wird eine Rettungsmission gestartet. Glaubt doch kein Mensch. ★★★
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05. „The Force Awakens“ (2015)
Es kann nicht überschätzt werden, wie traumhaft Regisseur J. J. Abrams die Garde um Han, Leia und Luke mit neuen Helden vereint. Han Solos Oneliner waren nie witziger, aber vor allem Adam Drivers sensible Darstellung des bösen Kylo Ren begeistert. Er zeigt eine – jugendliche – Zerrissenheit, die drei Darth-Vader-Mimen in sechs Filmen nicht gelang. ★★★★
04. „Rogue One“ (2016)
Der erste nicht an eine Trilogie gebundene „Star Wars“ ist dreckig, sandig, politisch – er wird als Kommentar zum Krieg in Syrien gelesen. Gareth Edwards’ Story hat Look-and-Feel des Originals von 1977, ist zeitlich dort angesiedelt, Rebellen erbeuten Pläne zur Zerstörung des Todessterns. Spoiler: Alle Hauptfiguren sterben. ★★★★1/2
03. „Star Wars“ (1977)
George Lucas verfrachtete Elemente des „Herrn der Ringe“, des Westerns sowie der Samurai-Filme Kurosawas in den Weltraum. Er stattete seine Figuren mit Kostümen, Masken und Klängen aus, die jede Vorstellungskraft sprengten. Am Ende ihres Abenteuers wurden Luke, Han und Chewie von einer Prinzessin Medaillen verliehen. Traditionelle Erzählung als Science-Fiction. Und ein perfektes Märchen. ★★★★★
02. „The Empire Strikes Back“ (1980)
„Ich bin dein Vater!“ Hätte es das Internet gegeben, dies wäre der größte Spoiler aller Zeiten. „Imperium“ begründete das Prinzip des „dunkleren“ zweiten Films einer Reihe – auch weil Han Solos Überleben ungewiss schien, Harrison Ford zögerte, in der Rolle weiterzumachen. Die Riesenroboter AT-AT sicherten sich den größten „Wahnsinn!“-Moment aller „Star Wars“-Werke. Dieses kommt im Gegensatz zu allen anderen Episoden ohne Raumschiff-Finalschlacht aus. ★★★★★
01. „Return of the Jedi“ (1983)
Die Ewoks waren putzige Puppen, die Palastwachen groteske. Zielte Lucas damit auf die Zielgruppe Kinder? Und wenn schon. Dieser Zweiakter bot einen spektakulären „Prison Break“ aus Jabbas Festung und am Ende den herzzerreißenden Opfertod Darth Vaders, der den Sohn ein einziges Mal mit seinen eigenen Augen, ohne Helm, sehen durfte. ★★★★★