Albumcharts: Schwammlutscher an der Spitze, „Fast & Furious 7“ auf der Drei
Das YouTube-Phänomen SpongeBozz klettert überraschend an die Spitze der deutschen Albumcharts und verdrängt Frei.Wild auf den zweiten Platz. "The Voice Of Germany"-Gewinnerin Charley-Ann Schmutzler schafft es mit ihrem Debütalbum "To Your Bones" in die Top 10.
Man nehme eine beliebte Figur aus dem Kinderfernsehen, die auch bei Erwachsenen wegen ihres subtilen Humors geschätzt wird, füge einige Platitüden aus dem Rap-Baukasten hinzu und drehe dann ein paar Videos für YouTube in schräger Kostümierung wie der Rapper und selbsternannte Kleinkriminelle SpongeBozz. Irgendwann wird eine Plattenfirma schon darauf aufmerksam werden (Millionen von Klicker können ja nicht irren). Dann gibt es eine Debütplatte („Planktonweed Tape“) und schon geht es an die Spitze der deutschen Albumcharts.
Die umstrittene Tiroler Band Frei.Wild verliert so ihr Abonnement auf die Poleposition und muss „Opposition“ erst einmal auf Rang zwei betreiben, dicht gefolgt vom Soundtrack für das wohl ewig weiterlaufende Testosteron-Franchise „Fast & Furious 7“ auf Platz drei. Die unterfränkischen Dorfrocker, die musizieren, wie sie heißen, freuen sich über ihre bisher beste Charts-Platzierung und belegen mit „Holz“ die Vier.
Charley Ann Schmutzler ist der lebende Beweis, dass die Blütezeit der Castingshows wohl noch lange nicht vorbei ist: Die „The Voice Of Germany“-Gewinnerin 2014 zieht mit ihrer Debüt-LP in die Top 10 ein und kann „To Your Bones“ auf Position sieben unterbringen. Vielleicht half ja auch das provokante Video zur Single „Wake Me Up“, um das Album gehörig zu promoten.