Alanis Morissette distanziert sich von „Jagged“: Faktenfehler und reißerische Agenda
Die kanadische Sängerin ist mit dem Ergebnis der Filmdoku „Jagged“ überhaupt nicht zufrieden
Das ist dann wohl schwer nach hinten los gegangen. Erst gestern wurde mit weltweitem Medien-Echo die Film-Doku „Jagged“ über Alanis Morrissette angekündigt. Darin wird auch der sexuelle Missbrauch thematisiert, den die kanadische Sängerin in ihrer Jugend erfahren habe. Nun die Rolle rückwärts: Morissette distanziert sich von Alison Klaymans Dokumentarfilm. Die 47-Jährige spricht von gravierenden Faktenfehlern und missbilligt die reißerisch-anzügliche Agenda von „Jagged“.
Sie habe zugestimmt, das Feature zum 25. Jubiläum ihres Erfolgsalbums ‚Jagged Little Pill‘ zu unterstützen. „Dafür wurde ich während einer sehr verletzlichen Zeit interviewt; während einer Depressions-Phase innerhalb des Lockdowns“, teilte sie dem US-Branchenblatt „Variety“ in einer Stellungnahme mit. Die Filmemacher hätten ihr jedoch „ein falsches Gefühl der Sicherheit“ vermittelt. Bereits beim ersten Rohschnitt sei die „anzügliche Agenda“ der Doku sichtbar geworden. Aus dem Statement geht hervor, dass „Jagged“ nach Lesart von Morrissette einzelne Stories und Fakten verdrehe und zudem Boulveard-mäßig zuspitze. Morissette würde deshalb keinerlei PR-Maßnahmen für den Film wahrnehmen – und ihm jegliches Feingefühl absprechen.
In der Dokumentation, der diese Woche beim Toronto International Film Festival seine Premiere hat, erhebt Morissette Vergewaltigungs-Vorwürfe gegen Unbekannt. Regisseurin Klayman wich in einem Interview der Kontroverse weitgehend aus: „Natürlich wäre es großartig gewesen, wenn sie hier bei uns gewesen wäre. Doch ich bin überaus dankbar für die ganze Zeit, die sie in die Produktion investiert hat.“ Es sei eine „wirklich schwierige Sache, einen Film über sich selbst zu sehen“.
Morissette wiederum ist gerade auf ihrer „Jagged Little Pill“-Jubiläums-Tour, die bis zum 6. Oktober in Nordamerika andauert und am 28. Oktober in Europa startet.