10 Geheimnisse über „Akte X“, die kaum einer kennt

Zunächst rechnete keiner mit einem Erfolg - doch dann wurde „Akte X“ zu einem globalen Kult-Phänomen.

Gerade einmal neun Folgen wurden für die erste Staffel von „Akte X“ bestellt. Sicherheit ging vor, auch wenn Serienschöpfer Chris Carter die aufwendig produzierte Mysteryreihe mit den damals kaum bekannten Gesichtern David Duchovny und Gillian Anderson in Kanada drehte, wo die Kosten für Außendrehs nur ein Minimum betrugen.

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Doch dann entwickelte sich die Serie mit ihren mitunter spektakulär konstruierten Plots, einer spätestens nach fünf Staffeln kaum mehr zu durchschauenden Verschwörungserzählung, originell inszenierten „Monster Of The Week“-Folgen und einer mit einem Preisregen honorierten einzigartigen Chemie zwischen zwei Darstellern innerhalb kürzester Zeit zu einem Hit. Die Nerd- und Fan-Kultur, die heute im Netz jedes noch so kleine Detail von Lieblingsserien auseinandernimmt, nahm mit den so genannten X-Philes – den hartnäckigen, überneugierigen Fans der Serie – ihren Anfang.

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Wer glaubt, wer zweifelt?

Die intellektuell-erotische Spannung zwischen den Agenten Fox Mulder (David Duchovny) und Dana Scully (Gilllian Anderson) in den ersten Jahren der Serie basierte vor allem auf der Grundlage, dass Mulder fest an Außerirdische glaubt und Scully über alle Maßen skeptisch ist (und ihm im Grunde unterstellt wurde, um ihn zu kontrollieren). Im wirklichen Leben ist es dagegen genau umgekehrt: David Duchovny ist der Skeptiker und Gillian Anderson die Gläubige.

Gillian Anderson wäre fast ersetzt worden

Nein, es war nicht Gillian Andersons britischer Akzent, der den Produzenten von „Akte X“ ein Dorn im Auge war, auch wenn sich die Schauspielerin sehr bemühen musste, ihn zu verbergen. Anderson wurde aber während der Dreharbeiten zur ersten Staffel schwanger und gleich mehrere Executive Producers überlegten, sie noch aus der Serie herauszuschreiben. Doch Showrunner Chris Carter setzte sich vehement für sie ein; ihre Schwangerschaft wurde zunächst geschickt verborgen und dann sogar zu einem wichtigen Teil der Historie ihrer Serienfigur.

Der Film hätte eigentlich das Ende der Serie sein sollen

Chris Carter wollte „Akte X“ ursprünglich nach der fünften Staffel abschließen. Er konnte sich nicht vorstellen, das Niveau über einen längeren Zeitraum halten zu können und stellte sich vor, dass nach Auslaufen seines Vertrages sowie der Verträge von Gillian Anderson und David Duchovny die Geschichte in einer Reihe von Spielfilmen fortgesetzt würde, beginnend mit „Akte X: Der Film“ (1998). Das FOX-Network war jedoch der Meinung, dass die Nachfrage nach der Serie zu groß war, um die Serie abzusetzen, und beauftragte stattdessen den Film, der zwischen die fünfte und sechste Staffel der Serie passen sollte, und weitere Seasons. Diese Zweiteilung wurde für Carter und die Crew zu einem echten Drahtseilakt. Nicht nur die Anstrengung für alle Beteiligten machten ihm Kopfschmerzen, sondern auch die Schwierigkeit, ein Kinopublikum anzusprechen, das womöglich die komplexe Story der Serie überhaupt nicht verfolgt hatte.

Golden Globes und ein Wutanfall

David Duchovny und Gillian Anderson verstanden sich auch nach den Dreharbeiten recht gut, auch wenn es am Set oft zu Reibereien kam. 1997 nahmen sie gemeinsam an der Verleihung der Golden Globes teil und hielten die ganze Nacht über Händchen. Beide gewannen den Preis für den besten Hauptdarsteller und die beste Hauptdarstellerin in einer Dramaserie an diesem Abend. Interessantes passierte allerdings Backstage: Anderson wurde dabei beobachtet, wie sie hinter der Bühne fluchte, als sie ihren Preis entgegennahm, während Duchovny sich bei ihr bedankte, als er seinen Preis bekam. Sie hatte gemerkt, dass sie vergessen hatte, ihm zu danken, und konnte sich das nicht verzeihen.

Diese besondere Chemie zwischen Fox und Dana

Die besondere Verbindung zwischen Scully und Mulder empfand David Duchovny als einen Glücksfall fürs Fernsehen. Als der Schauspieler später mit „Californication“ ebenfalls einen Hit landete (und im Grunde das sanfte, introspektive neue Männlichkeitsideal, das er in „Akte X“ prägte, lustvoll in die andere Richtung interpretierte), gab es unzählige Anfragen für eine Gastrolle von Gillian Anderson. Die Schauspielerin kündigte sogar an, es umsonst zu machen. Doch Duchovny verneinte. Er wollte mit einem solchen Special Effect nicht die Energie auslöschen, welche die beiden FBI-Agenten auf dem Bildschirm erzeugt hatten. Indes gab es zwischen den beiden Schauspielern während der Dreharbeiten oft Spannungen, die sich erst mit Abschluss der Serie lösten und zu einer langlebigen Freundschaft führten.

Lieblingsfolgen

Gefragt nach ihren Lieblingsfolgen in „Akte X“, antworteten die beiden Schauspieler unterschiedlich. Gillian Anderson erklärte, dass die Vampir-Episode „Böses Blut“ ihr Favorit ist, David Duchovny schwärmte hingegen oft vom Ende der auch von Fans geliebten Folge „Der postmoderne Prometheus“, wenn Mulder und Scully zusammen tanzen. Beide sind sich allerdings einig, dass „Der Fluch“ (Teso Dos Bichos) aus der dritten Staffel die schlechteste Episode von allen ist. Stichwort: Indianer und Killer-Katzen. „Böses Blut“ wird übrigens auch von vielen Fans und Kritikern als eine der besten Folgen der Mytstery-Reihe gesehen. Weitere gerühmte Episoden sind „Blutschande“ (die viele als eine der unheimlichsten Geschichten einer Mainstream-Serie überhaupt ansehen), „Der Hellseher“ und „Andere Wahrheiten“.

Fake-Ausweis

Während des Vorspanns steht auf den FBI-Abzeichen von Mulder und Scully „Federal Bureau of Justice, United States Department of Investigation“. Diese Änderung war notwendig, da die Herstellung einer gefälschten FBI-Marke, selbst für eine Fernsehserie, in den USA illegal ist. Auf dem echten Abzeichen steht hingegen „Federal Bureau of Investigation, United States Department of Justice“.

Vorbild Starling

„Das Schweigen der Lämmer“ wird oftmals aufgrund der Inszenierung und ähnlicher Themen als heimliches Vorbild für die Produktion von „Akte X“ gesehen (auch wenn Showrunner Chris Carter gerne hervorhob, dass er vom Verschwörungsaufklärungsklassiker „Die Unbestechlichen“ inspiriert wurde). Zusätzlich gibt es eine weitere Parallele. Gillian Anderson hat mehrfach deutlich gemacht, dass sie sich für die Interpretation ihrer Rolle der Dana Scully an Jodie Fosters Darstellung der Clarice Starling orientiert hat. Manchmal schwingt die Ironie des Lebens mit: Anderson bekam zur Jahrtausendwende angeboten, Starling in dem Neuaufguss des Horrorklassikers, „Hannibal“, zu spielen. Doch vertragliche Verpflichtungen für „Akte X“ verhinderten es. Mehr als eine Dekade später erfüllte sich die Schauspielerin den Wunsch in anderer Form und trat als Bedelia Du Maurier in der Serienfassung von „Hannibal“ auf.

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Zu jung

Als Gillian Anderson in der ersten Staffel von „Akte X“ in Erscheinung trat, war sie gerade einmal 25 Jahre alt. Viel zu jung für ihren Charakter. Beim Vorsprechen hatte die Schauspielerin sich einfach vier Jahre älter gemacht.

Wie eine berühmte Titelmelodie entsteht

Der berühmte hallende Akkord aus der Titelmusik, der auch heute noch vielen Zuschauern der Serie Gänsehaut machen dürfte, ist einem Zufall entsprungen. Komponist Mark Snow stützte sich versehentlich mit dem Ellbogen auf der Tastatur ab, während die Echo-Funktion eingeschaltet war, und der daraus resultierende Klang gefiel ihm so gut, dass er das Thema um diesen Soundeffekt herum schrieb.

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