AIR live 2025, Tickets, Termine, Vorverkauf

AIR live 2025, Tickets, Termine, Vorverkauf für Hamburg, München, Bonn

AIR setzen ihre „Moon Safari“-Tourneereise auch 2025 fort. Und kommen für drei Konzerte nach Deutschland, um die Lieder ihres gefeierten 1998er-Albums live darzubieten.

In diesem Jahr traten Nicolas Godin und Jean-Benoit Dunckel bereits vier mal vor ausverkaufter Stätte in Berlin auf. Dreimal im Theater des Westens, einmal in der Zitadelle Spandau. Zuletzt auch als Special Guest von Phoenix bei der Feier zu den Olympischen Sommerspielen in Paris.

AIR

play MOON SAFARI

präsentiert von Musikexpress

16.07.25 München, Tollwood Festival
18.07.25 Hamburg, Stadtpark
06.08.25 Bonn, KUNST!RASEN

Tickets gibt es ab Freitag, 13.12.24 10:00 Uhr auf www.tingeltangel.live, www.eventim.de, sowie an allen bekannten VVK-Stellen.

Kritik: Air live in Berlin

Die neu entflammte Lust auf Kinderspiele, Wollige Korg-Klänge, Lavalampen-Gefühle und arglosen Retrofuturismus bedient auch die Sehnsucht nach den späten 1990er-Jahren, einer der – trotz einiger Kriege – friedlichsten Epochen der Geschichte. Nine Eleven war nicht absehbar. „Lounge“ hieß die neue Musik, die im Gegensatz zur abebbenden Techno-Ekstase und dem passiv-aggressiven TripHop von Nostalgie-Inszenierungen lebte.

Nun flüchten die Leute wieder in das Debütalbum von Jean-Benoit Dunckel und Nicholas Godin. Aber die waren mit ihren Aufnahmen ja selbst in die Vergangenheit geflüchtet. In die erotische Abenteuermusik Serge Gainsbourgs, Francis Lais und Jean-Jaques Perreys. Der Altersschnitt des Publikums deutet darauf hin, dass die meisten der Zuschauer ihre schönste, aufregendste Zeit in den 1990er-Jahren erlebten. Manche rufen in ruhigeren Momenten sogar ein erbostes „Pst!“, wenn einer im Publikum mal grölt. Wir sind schließlich im THEATER, nicht auf einem Rock-Konzert!

Unterstützt nur mit einem Schlagzeuger begeben sich Air, deren „Moon Safari“-Instrumentierungen alles andere als luftig sind. Vielmehr rahmig wie Bärenmarke, für ihre zehn Albumlieder (plus einem Greatest-Hits-Set von Stücken bis 2004, darunter fünf aus „Talkie Walkie“, also fast eine zusätzliche „Played in its Entirety“-Aufführung) in einen rechteckigen, weißen Bühnenkasten mit niedriger Decke, was an eine ausgehöhlte Pocket-Kamera oder ans Billy-Regal erinnert. Die Vollverspiegelung macht daraus einen Jupitersaal wie in Kubricks „2001“.

Kalifornische Vorstadt-Sonnenuntergangsballaden

Air führen die Songs chronologisch auf, dramaturgisch riskant. Die vier ersten, „La Femme D’Argent“, „Sexy Boy“, „All I Need“ und „Kelly, Watch The Stars!”, sind ihre Evergreens; hinten liegende Songs wie „Remember“ sind aber genauso wunderschön. Die auf Platte von Beth Hirsch eingesungenen Lieder stimmen Godin und Dunckel zum Teil selbst an, und die kalifornische Vorstadt-Sonnenuntergangsballade „Ce Matin La“, auf die ein Epigone wie Anthony Gonzalez alias M83 seine gesamte Karriere aufgebaut haben könnte, erfährt bei dieser Tournee ihre Livepremiere. „All I Need“ dagegen ist hoffnungslos zerfahren. Dunckel ergänzt Hirschs Passagen mit schlechtem Englisch, das aus „I Will Wait“ ein „Awawa“ macht (Beck kommt später auch vom Band, aber besser). Oft scheinen sie sich für ihre Stimmen zu schämen, setzen Vocoder ein. Dennoch essenziell, sich das „All I Need“-Arrangement einzuprägen, ist dieses Remodel doch die erste Neuaufnahme des Duos seit 2016.

Air bieten ein herrlich französisches Bild. Dunckel mit pomadigem Haar und einem Napoleon-artig bis zum Bauchnabel hochgezogenen Hosenbund; Godin, oft am Bass, ein zauseliger Funkmusiker, der nicht aus sich rauskommen will (die Bassfigur von „La Femme D’Argent“ ist wie von Bernard Edwards erdacht). Bei „Le Voyage de Pénélope“, dem Höhepunkt des Konzerts, haut Godin wie Elton John in die Tasten, zeigt sich dem Publikum aber nur von der Seite. Den größten Applaus erhält der hinreißende Soundtrack-Song „Highschool Lover“, vielleicht ja auch, weil alle dazu die Bilder aus Sofia Coppolas „The Virgin Suicides“ im Kopf haben. Sie sind eine cineastische Band. So funktioniert der Bühnenkasten als Kamerabildrahmen.

Sie werden Air nicht auflösen, aber eine neue Platte ist auch nicht geplant. Jetzt, da Daft Punk nicht mehr sind, sollten wir froh sein, dass Air zumindest noch Konzerte geben.

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