Adele: „Hello“-Boom in München
Erste Hotels in der Isar-Metropole sehen bereits eine „Buchungswelle“ kommen
Nicht nur die internationalen Tourneen von Taylor Swift oder den Rolling Stones haben es längst in die Wirtschafts-Seiten der Qualitätspresse gebracht. Darin werden dann Hochrechnungen über „Effekte“ in den jeweiligen Städten und Regionen erstellt, wo diese Mega-Ausnahme-Popstars vorbeischauen.
In diese Liga gehört spätestens seit ihrer „Residency“ in Las Vegas auch die Londoner Vorstadt-Sängerin Adele. Sie kommt bekanntlich im August 2024 an die Gestaden der Isar.
Hier wird im Umfeld der Messe ein eigenes „Pop-Up-Stadion“ mit rund 80.000 Plätzen errichtet. Der Veranstaltungs-Gigant „Live Nation“ freut sich auf mindestens vier Konzerte, zu den summa-summarum 320.00 Gäste aus nah und fern erwartet werden.
Es sind die einzigen Adele-„Gigs“ außerhalb der USA in diesem Jahr. Von daher wähnt sich die bayrische Hotel-, Gastro- und Logistik-Szene schon vorab im weiß-blauen Himmel.
„Wir freuen uns natürlich sehr über solche Konzerte, das ist sehr wichtig für die Hotellerie“, sagt im Sender BR24 der Landesgeschäftsführer des Hotellerie- und Gaststättenverbands Dehoga, Thomas Geppert. August sei normalerweise Ferienzeit, wo die Schickeria auf Ibiza oder den Seychellen weilt, der Rest fährt nach Österreich oder in die Türkei.
Somit ist die Stadt leer und ein Weltstar wie Adele eben „ein guter Anziehungspunkt“ für München, plus Umland.
Die Vorabmeldung für Konzerte am 2., 3., 9. und 10. August hat zu einer sprunghaften Nachfrage bei den Herbergen rund um die Messestadt Riem geführt. Auf Nachfrage von von BR24 sprechen manche Hotels bereits von „einer ersten großen Buchungswelle“. Der Vorverkauf für Adele beginnt in den nächsten Tagen. Man darf davon ausgehen, dass bald das digitale Schild SOLD OUT auf den Buchungsportalen prangt.
Auch außerhalb der preisgünstigen Bettenburgen ist die Stimmung sonnig:
„Zusätzlich entsteht für die Stadt München bereits jetzt ein beachtlicher Marketingwert, weil der Stadtname nun immer in Zusammenhang mit den Konzerten fällt“, wird der Pressesprecher vom Wirtschaftsreferat der Stadt München zitiert. Die Adele-Festspiele sind Werbung für München als Wirtschaftsstandort und auch als Reiseziel. „Schließlich hebt die Konzertserie München als besonderen Ort für kulturelle Großereignisse heraus. Diese Effekte lassen sich aber nicht als Geldwert darstellen.“
Genaue Zahlen kann und will der Wirtschaftsreferat nicht nennen, daher sprechen die Experten lieber von „Effekten“. Sprich: Da bleibt einiges hängen!
„Es ist aus unserer Sicht plausibel, dass Konzertbesucher, die in München übernachten, inklusive der Tickets, aber ohne An- und Abreise, etwa 1.000 Euro ausgeben werden“, mutmaßt der Pressesprecher gegenüber BR24. Neben den Übernachtungen zahlen auch feinere Restaurantbesuche oder Leberkäs-Semmel mit süßem Senf, Shopping bei „Oberpollinger“ und Nahverkehrs-Tickets in die bajyuwarischen Geldspeicher ein. Davon ausgehend, dass die Adele-Fans jeweils zwei Nächte in München bleiben werden, gehen die Strategen von rund 500.000 zusätzlich verkauften Schlafplätzen aus.
Ticket-technisch hat „Live Nation“ bereits Preis-Hausnummern genannt: Adele in MUC kostet zwischen 74,90 Euro und 419,90 Euro.