„Acoustic Stories“, Vol. 2: Ron Sexsmith, Bruce Cockburn und Stefan Stoppok
Songschreiber im Trio, Teil 2: Nachdem im Frühjahr die von Richard Thompson angeführte Tournee eine Wiederholung nahelegte, hat A.S.S. Concerts nun ein neues Programm zusammengestellt Für Kristin Hersh, die anfangs vorgesehen war, springt Stefan Stoppok ein, der seit mehr als zehn Jahren einer der renommiertesten deutschen Gitarristen und Sänger ist. Wobei Stoppok sein Terrain eher zwischen Blues und Country absteckt und manchmal Schlagerhaftes, ja Humoristisches einwebt Gesungen wird trotz aller Widerstände jedenfalls in Deutsch, und wenn Stoppok auch kein großer Poet ist so versteht er sich doch auf Schlagfertigkeit und Witz.
Bruce Cockburn dagegen sind seine Anliegen so ernst, dass er sich nicht einmal Ironie erlaubt. Seit den 70er Jahren ist Cockburn ein Protestsänger im eigentlichen Sinne – aber nicht nur das: Von seinen Reisen brachte Cockburn auch das folkloristische Rüstzeug mit, um seine Songs in verschiedenste Genres zu verpacken – ein Verfahren, das bis heute mehr als 30 Alben ermöglichte, von denen leider die wenigsten bekannt sind. Cockburns wütende Lieder gegen das US-Engagement in Südamerika brachten ihm Mitte der 80er Jahre immerhin verdiente Aufmerksamkeit.
Von der hat Ron Sexsmith seit seinem von Elvis Costello beförderten Debüt 1996 genug, doch auch die fünfte Platte, „Cobblestone Runway“, blieb im letzten Jahr den Kennern vorbehalten. Sexsmith schreibt melodisch höchst verzwickte, leise Magie entfaltende Lieder, die er mit jungenhafter Stimme berückend vorträgt. Manchmal eignet den Stücken etwas Weihnachdich-Nostalgisches, was zu Sexsmiths Erscheinung passt. Stille ist bei seinen Solo-Konzerten geboten: Im Vorprogramm von Costello verzagte Ron Sexsmith schon einmal angesichts von Stühlerücken und Geplapper im Auditorium.