Zu wenig woke? AC/DC glauben nicht, dass ihre derben Rocksongs heute noch gut ankommen würden
Die neue Generation und ihre Vorstellungen von Woke sind den Alt-Rockern von AC/DC in mancher Hinsicht ein Rätsel.
Zu wenig woke? AC/DC glauben nicht, dass ihre derben Rocksongs heute noch gut ankommen würden

Ein Text vom 30. Oktober 2020.
Einige ihrer größten Hits hatten AC/DC bereits Ende der 70er Jahre. Doch würden Rocksongs wie „Highway To Hell“ heutzutage immer noch so gut ankommen? Die Band um Angus Young und Brian Johnson selbst bezweifelt das. Sie glauben, AC/DC sind nicht woke genug,
In einem Interview äußerten die australischen Rocker die Vermutung, dass einige ihrer früheren Lieder nicht mehr am Puls der modernen Zeit sind. Insbesondere Songs, die schon vor mehreren Jahrzehnten kontrovers diskutiert wurden, wären nicht heute nicht mehr so erfolgreich, glauben sie.

Die Hard-Rocker sind bekannt für ihre expliziten und teilweise provokanten Texte. So besingen sie in „You Shook Me All Night Long“ aus den 1980er Jahren beispielsweise eine anonyme Geliebte als „schnelle Maschine“, die „ihren Motor sauber hält“.
Brian Johnson: „Ich habe keine Ahnung, wie das funktioniert“
Songs wie dieser würden im Jahr 2020 wahrscheinlich heftigere Reaktionen hervorrufen als damals, vermutet Frontmann Brian Johnson. Grund dafür sei die erhöhte kulturelle Sensibilität einer neuen Generation. Mit deren Konzepten und Vorstellungen ist der 73-Jährige noch nicht so recht vertraut. „Ich wusste nicht einmal, wofür ,woke‘ steht“, gibt er im „NME“ zu.

Zu wenig woke? AC/DC glauben nicht, dass ihre derben Rocksongs heute noch gut ankommen würden
Die Begriffe „wokeness“ oder „woke“ beschreiben im englischen (aber zunehmend auch im deutschen) Sprachgebrauch ein erhöhtes Bewusstsein für Diskriminierungen und gesellschaftliche Privilegien. Johnson habe erst herausgefunden, was die Begriffe bedeuten, als er nach England zurückgekehrt sei. Doch noch immer ist er etwas ratlos: „Ich habe keine Ahnung, was genau das ist oder wie es funktioniert!“