AC/DC: Angus Young über die Satanisten-Kontroverse um „Highway To Hell“
Vor allem in den USA erhitzten Album und Song 1979 die Gemüter. Für AC/DC-Gitarrist Angus Young der reine Wahnsinn.
Im Gespräch mit „Guitar World“, in dem der Gitarrist auch über den Tod von Bon Scott sprach, sowie über die Stärken von dessen Nachfolger Brian Johnson, wurde Angus Young auch zu der Debatte um „Highway To Hell“ befragt.
Vor allem in den USA provozierte der Titel und die ganze Metaphorik der Songs 1979 die Empörung der „religiösen Mehrheit“ Amerikas. Auch das berühmte Cover, auf dem Young mit Teufelshörnern und einem Teufelsschwanz abgebildet war, löste eine intensive Kontroverse aus.
Plötzlich tauchten Zuschauer mit Bibelversen auf
„Als wir das Album ‚Highway To Hell‘ nannten, geriet die amerikanische Plattenfirma sofort in Panik“, so der heute 65-Jährige. „Bei religiösen Dingen dachte ich, überall sei es wie in Australien. Dort nennt man sie ‚Bible-thumpers‘, und es ist eine begrenzte Spezies, sehr begrenzt! Das Christentum war nie eine Volksbewegung. Es scheint der Bestrafungshintergrund zu sein! Aber in Amerika gab es Leute, die bei unseren Konzerten mit Bettlaken erschienen und auf Plakaten Gebete geschrieben hatten.“
Dazu gab es das Gerücht, dass man satanische Botschaften erhalten würde, wenn „Highway To Hell“ rückwärts abgespielt würde. Für Angus Young ein Irrsinn: „Verdammte Scheiße, warum rückwärts abspielen? Es ist doch alles geradeheraus gesagt: ‚Highway To Hell!‘.
„Highway To Hell“ gehört zu den meistverkauften Alben der Hard-Rock-Musik und bescherte AC/DC den Durchbruch in den USA. Die Band, die erstmals nicht von Vanda/Young produziert wurden, liefern, wie es Gunther Reinhardt im ROLLING STONE schrieb, auf dem Album eine Wahnsinnsfete voller Sex, Drugs und Rock’n’Roll, dreckig, verratzt, schäbig, sexy, ironisch – und das Vermächtnis des Bon Scott, der ein Jahr nach den Aufnahmen sterben sollte. Mit dem „Mork vom Ork“-Gruß „Na-Nu Na-Nu“ verabschiedet er sich, als das Album mit „Night Prowler“ zu Ende geht, von dieser Welt.
Der Titelsong ist längst zu einer klassischen Hymne geworden, der auch von Menschen gemocht wird, die nie auch nur einen weiteren Song der Australier hören würden.