ABBA: Björn Ulvaeus gründet neue Initiative zur Sicherung von Urheber-Lizenzen
Björn Ulvaeus setzt sich mit der Music Rights Awareness Foundation bereits seit längerem mit Urheberrechtsfragen auseinander. Mit „Credits Due“ möchte er nun einen Schritt weiter gehen.
Die Frage nach dem geistigen Eigentum und dessen Sicherung ist in der modernen Musikbranche allgegenwärtig. In Zeiten von Sampling-Techniken, Remixes und Open-Source Plattformen wie Youtube ist es umso wichtiger, geistiges Eigentum zu schützen. Dabei steht vor allem die faire Bezahlung der Künstler*innen im ständigen Zentrum der Debatte.
Eine neue Initiative, die in diesen Fragen Abhilfe schaffen könnte, wurde nun von und mit ABBA-Mitglied Björn Ulvaeus ins Leben gerufen. „Credits Due“ setzt direkt bei den Metadaten künstlerischer Produkte an. Diese sollen digitale kreative Erzeugnisse wie Lieder oder Fotos direkt mit den Informationen zu den beteiligten Personen koppeln. Auf diese Weise soll dafür gesorgt werden, dass alle für den Entstehungsprozess relevanten Personen bei Verwendung ihrer Kunst fair bezahlt werden.
Lösung für „bekanntes“ und „frustrierendes“ Problem
Mit „Credits Due“ (frei übersetzt: „gebührende Anerkennung“) möchte Ulvaeus zur Sicherstellung korrekter und vollständiger Metadaten beitragen. Auf diese Weise erhofft er sich, einen weiteren Schritt in Richtung einer fairen Bezahlung für Kunstschaffende gewährleisten zu können.
„Wir wollen das Bewusstsein schärfen und Lösungen für Probleme anbieten, die in der Songwriter-Gemeinschaft bekannt und, gelinde gesagt, frustrierend sind“, erklärte Ulvaeus den Ansatz der Initiative. „Es ist ganz einfach, Musikaufnahmen müssen alle Beteiligten anerkennen und so sicherstellen, dass die richtigen Leute bezahlt werden. Die Leute fragen mich, warum das nicht schon längst der Fall ist, und ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
Die Frage nach Urheberrechten und der Sicherstellung geistigen Eigentums hat sowohl hierzulande, als auch international schon zu komplexen Rechtsstreitigkeiten geführt. Häufig ging es dabei auch um ältere Musik, dessen Urheber-Informationen noch nicht durch Metadaten festgehalten wurden.
„Keine Ausrede mehr“
Ulvaeus, der selber Mitbegründer der Music Rights Awareness Foundation ist, hat sich für die Gründung von „Credits Due“ mit Verantwortlichen der Ivors Academy zusammengetan. Bei ihrer jährlichen Preisverleihung, den Ivor Novello Awards 2021, stellten sie das Projekt gemeinsam vor.
Ulvaeus sah in der Veranstaltung einen geeigneten Rahmen, die Zusammenarbeit zu beginnen. „Ich könnte mir kein besseres Ereignis vorstellen, um die Credits Due-Initiative zu starten, als die Ivor Novello Awards“, erklärte der Musiker. „Man könnte sagen, dass wir alle großen britischen und irischen Songschreiber und Komponisten feiern, indem wir diese offene und integrative Zusammenarbeit mit der Ivors Academy beginnen.“
Zudem fügte er eindringlich hinzu, welche Relevanz die Arbeit der neuen Initiative habe. „Heute, im Jahr 2021, gibt es wirklich keine Ausrede mehr. Wenn wir Credits Due erreichen, ist das ein Gewinn für die gesamte Musikindustrie. Glücklicherweise ist eine Menge guter Arbeit im Gange, und wir freuen uns sehr auf die weitere Unterstützung durch die Industrie, um den Urhebern endlich die finanzielle Anerkennung zu geben, die sie verdienen.“